Highlights. Umsatz mit EUR 100 Mio. um 28 % unter Vorjahreswert, insbesondere durch Wegfall von zwei großen Betriebsprojekten und Umsatzverschiebungen. Vergleichsweise Einigung mit Bundesrepublik Deutschland, positive Auswirkungen auf Liquidität und Nettoverschuldung erst im Q2 enthalten. EBIT zeigt mit Steigerung auf EUR 22 Mio. den Ertrag aus Deutschland und effizientes Kostenmanagement. Bedeutende Projektfortschritte erzielt und Neuprojekte gewonnen. Ausblick für Gesamtjahr 2025/26: Umsatzrückgang, aber EBIT-Steigerung.
Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | | Q1 2024/25 | | Q1 2025/26 | | +/- |
Umsatz | | 138,9 | | 100,4 | | -27,7 % |
EBIT | | -3,4 | | 21,7 | | – |
EBIT-Marge | | -2,4 % | | 21,6 % | | – |
Periodenergebnis, den Anteilseignern zurechenbar | | -9,9 | | 10,3 | | – |
Ergebnis je Aktie (EUR) | | -0,69 | | 0,72 | | – |
Wien, 20. August 2025 – Kapsch TrafficCom verzeichnete im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 einen deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Der damit verbundene Ergebnisrückgang konnte durch effizientes Kostenmanagement eingegrenzt werden, und die Entwicklung des Bilanzbildes zeigt die gestärkte Basis. Zudem konnte das Unternehmen mehrere Errichtungsprojekte erfolgreich in den Betrieb überführen und neue Projekte gewinnen. Insbesondere war das Berichtsquartal jedoch geprägt von der Beendigung des zweiten Schiedsverfahrens im Zusammenhang mit der Pkw-Maut in Deutschland. Ende Juni wurde eine vergleichsweise Einigung mit der Bundesrepublik Deutschland im Zusammenhang mit der 2019 erfolgten Kündigung des Vertrages zur automatischen Kontrolle der Infrastrukturabgabe (Pkw-Maut) erzielt. Die vereinbarte Zahlung von rund EUR 27 Mio. an die Tochtergesellschaft MTS Maut & Telematik Services GmbH erfolgte nach Abschluss des Berichtsquartals im Juli. Der Mittelzufluss ist daher in den vorliegenden Zahlen noch nicht enthalten, der Ergebniseffekt ist jedoch bereits ersichtlich. Ertragslage. Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Kapsch TrafficCom Group ist im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr von zwei Veränderungen in Bezug auf wesentliche Projekte beeinflusst: Mit Jänner 2025 gab Kapsch TrafficCom die Mehrheit und Kontrolle an der weißrussischen Tochtergesellschaft ab, die das Mautprojekt in Belarus betreibt. Das System ist weiterhin in Betrieb, allerdings konsolidiert Kapsch TrafficCom die Umsätze nicht mehr. Mit März 2025 endete zudem das Mautprojekt in der südafrikanischen Provinz Gauteng. Beide Projekte bzw. Gesellschaften lieferten bis zum Vorjahr beträchtliche Umsatz- und Ergebnisbeiträge. Im ersten Quartal 2025/26 lag der Umsatz mit EUR 100 Mio. um 28 % unter dem Vorjahreswert von EUR 139 Mio. Dieser Rückgang um EUR 39 Mio. spiegelt etwa zur Hälfte den Umsatzentfall der zwei genannten Großprojekte wider, und zur Hälfte mit dem Wesen des Projektgeschäftes verbundene Schwankungen. Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) erreichte EUR 22 Mio. nach EUR -3 Mio. im Vergleichsquartal des Vorjahres. Während im Vorjahr Entkonsolidierungseffekte im Ausmaß von EUR -7 Mio. das EBIT belasteten, war das Ergebnis im ersten Quartal 2025/26 von folgenden Faktoren geprägt: Der Ertrag aus Deutschland ist mit EUR 23 Mio. in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten. Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen enthält unter anderem den Ergebnisanteil der entkonsolidierten weißrussischen Gesellschaft. Die Aufwendungen gingen deutlich zurück: Dies steht im Zusammenhang mit dem geringeren Umsatz sowie mit der Entkonsolidierung von Gesellschaften und dadurch entfallenden Kosten, aber auch mit konsequentem Kostenmanagement. Es bestätigt, dass Kapsch TrafficCom das Kostenniveau gut steuern und Projekte effizienter umsetzen kann als in der Vergangenheit. Das Finanzergebnis ging aufgrund negativ wirkender Fremdwährungseffekte, insbesondere aus dem US-Dollar, von EUR -3 Mio. auf EUR -9 Mio. zurück. Das den Anteilseignern zurechenbare Periodenergebnis drehte von EUR -10 Mio. im ersten Quartal des Vorjahres auf EUR 10 Mio. ins Positive. Das Ergebnis je Aktie betrug EUR 0,72 (Vorjahr: EUR -0,69). Segmententwicklung. Sowohl der Wegfall der Projekte als auch der Ertrag aus Deutschland betrafen das Mautsegment in der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika). Vor diesem Hintergrund trug das Segment Maut 73 % zum Gesamtumsatz bei, das Segment Verkehrsmanagement 27 %. Der Umsatz ging im Mautsegment von EUR 103 Mio. um 29 % auf EUR 74 Mio. zurück, das EBIT spiegelt die positiv wirkenden Faktoren wider und stieg von EUR 3 Mio. signifikant auf EUR 20 Mio. Auch im Segment Verkehrsmanagement ging der Umsatz zurück, von EUR 36 Mio. im Vorjahr um 25 % auf EUR 27 Mio. Im Vorjahr wirkten Entkonsolidierungseffekte negativ auf das EBIT, im Berichtsquartal war es nach EUR -7 Mio. mit EUR 1 Mio. positiv. Regional gesehen verzeichnete Kapsch TrafficCom in allen Geschäftsregionen Umsatzrückgänge: in der Region EMEA um 34 %, in der Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) um 21 % und in der Region APAC (Asien-Pazifik) um 28 %. Finanz- und Vermögenslage. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug EUR -21 Mio. nach EUR 4 Mio. im Vergleichsquartal des Vorjahres. Die wesentlichen Einflussfaktoren waren die aktuellen Projektfortschritte sowie die Veränderung des Nettoumlaufvermögens, insbesondere die Reduktion der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Free Cashflow betrug EUR -18 Mio. nach EUR 1 Mio. im Vorjahr. Das Bilanzbild entwickelte sich durchwegs positiv: Auf der Aktiv-Seite zeigt sich neben den Projektentwicklungen auch die Forderung gegenüber der Bundesrepublik Deutschland, auf der Passiv-Seite wurden die kurzfristigen Verbindlichkeiten deutlich reduziert. Die Bilanzsumme ging verglichen mit dem Bilanzstichtag 31. März 2025 von EUR 454 Mio. auf EUR 435 Mio. zurück. Da gleichzeitig das Eigenkapital stieg, erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 20 % auf 24 %. Die Nettoverschuldung erhöhte sich angesichts der Reduktion von Verbindlichkeiten und der dadurch gesunkenen Liquidität von EUR 101 Mio. auf EUR 126 Mio., wodurch der Verschuldungsgrad von 111 % auf 120 % anstieg. Der Mittelzufluss aus Deutschland erfolgte erst im Juli, er wird sich im zweiten Quartal positiv in der Entwicklung von Liquidität und Nettoverschuldung zeigen. Weitere Entwicklungen. Ende Juni veröffentlichte Kapsch TrafficCom ihre Nachhaltigkeitserklärung, die bereits vollumfänglich den künftig anzuwendenden europäischen Berichtsstandards entspricht und von einem externen Wirtschaftsprüfer geprüft wurde. Sie enthält detaillierte Angaben zu den Strategien, Maßnahmen, Zielen und Kennzahlen, mit denen diese Themen fokussiert gesteuert werden. Auch projektseitig konnte das Unternehmen bedeutende Meilensteine erreichen: Erfolgreich in Betrieb genommen wurden ein landesweites Projekt für Verkehrssignale in Schweden, ein Tunnelmanagement in Brasilien, in den USA ein Tunnelsystem und ein Vernetzte Fahrzeuge-Projekt, die erste Phase des großen Autobahn-Projektes mit kooperativen intelligenten Verkehrssystemen (C-ITS) in Deutschland, die neue Schweizer Lkw-Maut und ein Mautsystem in Norwegen. Bedeutende neue Projekte gewann Kapsch TrafficCom unter anderem in Sharjah im Nahen Osten (Tunnelmanagement) und im US-Bundesstaat New York (Betrieb von zwei Verkehrsmanagementzentren). Ausblick. Für das Geschäftsjahr 2025/26 rechnet Kapsch TrafficCom aufgrund der Entkonsolidierungen einiger Gesellschaften im vergangenen Geschäftsjahr mit einem geringeren Umsatz als im Vorjahr. Das EBIT wird dennoch über dem Vorjahreswert liegen. Aus heutiger Sicht erwartet das Management unverändert einen Umsatzrückgang auf rund EUR 510 Mio. Das operative Ergebnis (EBIT) wird unter Berücksichtigung des Mittelzuflusses aus dem Schiedsverfahren mit der Bundesrepublik Deutschland in der Größenordnung von rund EUR 45 Mio. erwartet, wobei zusätzliche positive Einmaleffekte im Laufe des Geschäftsjahres möglich sind. Den „Highlight-Bericht“ über das erste Quartal 2025/26 sowie weitere Materialien zu den Ergebnissen finden Sie heute, voraussichtlich ab 7:35 Uhr (MESZ), unter:
www.kapsch.net/ir Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für nachhaltige Mobilität, mit Projekterfolgen in mehr als 50 Ländern. Innovative Lösungen in den Bereichen Maut und Verkehrsmanagement tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei. Mit One-Stop-Shop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen. Kapsch TrafficCom, mit Hauptsitz in Wien, verfügt über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern und notiert im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG). Im Geschäftsjahr 2024/25 erwirtschafteten über 3.000 Mitarbeiter*innen einen Umsatz von EUR 530 Mio.
Pressekontakt: Sandra Bijelic Head of Corporate Communications Kapsch TrafficCom AG Am Europlatz 2 1120 Wien, Österreich T +43 50 811 1720 sandra.bijelic@kapsch.net | Investorenkontakt: Marcus Handl, Teresa Hartlieb Investor Relations Team Kapsch TrafficCom AG Am Europlatz 2 1120 Wien, Österreich T +43 50 811 1122 IR.kapschtraffic@kapsch.net |
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