ITM Power Aktie: Operativer Durchbruch gelingt

ITM Power beendet das Börsenjahr 2025 mit einem starken operativen Signal, auf das viele Anleger gewartet haben. Lange stand die Frage im Raum, ob der Wasserstoff-Spezialist seine Technologie nicht nur verkaufen, sondern auch im industriellen Großmaßstab erfolgreich in Betrieb nehmen kann. Mit dem Start der Inbetriebnahme beim RWE-Projekt in Lingen und einem weiteren Auftrag wandelt sich die Hoffnung auf Wachstum nun in greifbare Ergebnisse.

Meilenstein im Emsland

Der wichtigste Treiber für die jüngste Zuversicht ist der Fortschritt beim Projekt “Get H2 Nukleus”. Am Montag bestätigte der Energiekonzern RWE den offiziellen Beginn der Inbetriebnahmephase für seine 100-Megawatt-Anlage in Lingen.

Für ITM Power ist dies von entscheidender Bedeutung: Die Anlage nutzt die PEM-Elektrolyseure der Briten. Dass dieser Prozess nun läuft, validiert die Technologie auf Gigawatt-Ebene und adressiert direkt die Sorgen der Vergangenheit bezüglich der Projektabwicklung. Gleichzeitig ist dies erst der Anfang, da der Standort bis 2027 auf 300 Megawatt erweitert werden soll. Marktbeobachter werten die erfolgreiche Inbetriebnahme als wichtiges Ereignis zur Risikominimierung („De-Risking“).

Vielseitigkeit unter Beweis gestellt

Ergänzt wird der operative Erfolg durch einen kommerziellen Gewinn, der bereits vergangene Woche bekannt wurde. ITM Power unterzeichnete am 18. Dezember einen Vertrag über 12,5 Megawatt mit Octopus Energy Generation.

Das Projekt sieht den Einsatz von containerbasierten NEPTUNE V-Elektrolyseuren am Produktionsstandort von Kimberly-Clark in Kent vor. Der dort produzierte grüne Wasserstoff soll Erdgas bei der Herstellung von Andrex-Produkten ersetzen. Dieser Deal ist strategisch relevant, da er zeigt, dass die Lösungen von ITM Power nicht nur für Energieversorger, sondern auch für die Dekarbonisierung industrieller Prozesswärme geeignet sind.

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Bestätigung der Strategie

Unter CEO Dennis Schulz vollzieht das Unternehmen derzeit einen Wandel von der reinen Auftragsakquise hin zum Nachweis der Ausführungsqualität („Proof of Execution“). Das RWE-Projekt dient dabei als wichtiges Referenzobjekt für künftige Ausschreibungen in Europa.

An der Börse wird diese Entwicklung trotz kurzfristiger Schwankungen honoriert. Zwar gab der Kurs in den letzten 30 Tagen um rund 12 Prozent nach und notiert aktuell bei 0,72 Euro, doch der langfristige Trend zeigt eine deutliche Erholung. Seit Jahresanfang verzeichnet die Aktie ein Plus von über 66 Prozent, was das zurückgekehrte Vertrauen institutioneller Investoren widerspiegelt.

Ausblick auf 2026

Mit dem Beginn der Weihnachtspause richtet sich der Blick der Anleger bereits auf das kommende Jahr. Entscheidend wird nun das vollständige Hochfahren der Anlage in Lingen sein, da hieraus im Jahr 2026 nennenswerte Umsätze erwartet werden. Zudem warten Investoren gespannt auf Updates zur Vergabe der verbleibenden 200 Megawatt für das “Get H2 Nukleus”-Projekt sowie auf den konkreten Zeitplan für die Installation bei Kimberly-Clark.

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