Intervallfasten: Keine Wunderwaffe beim Abnehmen
15.11.2025 - 10:09:12Neue Studienergebnisse erschüttern den Hype um Intervallfasten. Die beliebte Methode zum Abnehmen zeigt sich in direkten Vergleichen nicht wirksamer als klassisches Kalorienzählen. Was bedeutet das für die Millionen Menschen, die auf die 16:8-Methode schwören?
Eine randomisierte Studie an Patienten mit Adipositas bringt Klarheit: Intervallfasten (8 bis 16 Uhr Essenszeit) war nicht wirksamer als einfache Kalorienrestriktion. Nach einem Jahr verloren Intervallfaster im Schnitt 8,0 Kilogramm, die Kontrollgruppe 6,3 Kilogramm – statistisch kein signifikanter Unterschied.
Das British Medical Journal liefert weitere Belege: Eine Metaanalyse von 99 Studien mit über 6.500 Teilnehmern kommt zum gleichen Schluss. Intervallfasten führt zwar zu Gewichtsverlust, übertrifft aber keine kontinuierliche Energierestriktion. Der entscheidende Faktor bleibt das Kaloriendefizit – egal ob durch Fasten oder Zählen erreicht.
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Metabolische Vorteile bleiben umstritten
Jenseits der reinen Gewichtsabnahme konzentriert sich die Forschung auf gesundheitliche Effekte. Studien deuten auf mögliche Vorteile hin: geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ein “verjüngtes” Immunsystem und positive Veränderungen des Darmmikrobioms bei der 16:8-Methode.
Doch das Deutsche Institut für Ernährungsforschung dämpft die Euphorie: Ohne Kalorienreduktion zeigt Intervallfasten keine messbaren Verbesserungen der Stoffwechselgesundheit.
Warnung für junge Menschen
Forscher der TU München und Helmholtz Munich schlagen Alarm: Bei heranwachsenden Mäusen störte Intervallfasten die Entwicklung der Insulin-produzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse. Die Folge könnte ein erhöhtes Diabetes-Risiko sein.
Diese Ergebnisse sind zwar nicht direkt auf Menschen übertragbar, mahnen aber zur Vorsicht bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Experten fordern Abkehr vom Hype
“Das Image des Intervallfastens hat tiefe Kratzer bekommen, und das vollkommen zu Recht”, erklärt Stefan Kabisch, Studienarzt an der Charité Berlin. “Der Hype war nie wirklich durch gute Daten beim Menschen belegt.”
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung positioniert sich klar: Fasten kann den Einstieg in bewusstere Ernährung erleichtern, sollte aber nicht primär als Diät zur Gewichtsreduktion angesehen werden.
Personalisierung statt Patentrezept
Für manche Menschen bietet die klare Struktur des Intervallfastens eine praktische Methode zur Kalorienkontrolle – ohne ständiges Zählen. Für andere passt eine traditionelle Diät besser. Experten betonen: Die beste Diät ist diejenige, die zum individuellen Lebensstil passt und langfristig durchhaltbar ist.
Die Krankengeschichte, persönliche Vorlieben und Alltagsroutinen sollten bei der Wahl entscheiden. Was und wie viel man isst, ist mindestens so wichtig wie das Wann.
Wie geht es weiter?
Die Wissenschaft konzentriert sich nun auf größere Langzeitstudien mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Im Fokus stehen Menschen mit Vorerkrankungen, Sportler und unterschiedliche Altersgruppen.
Forscher wollen zudem die molekularen Mechanismen entschlüsseln: Wie beeinflusst das Timing der Nahrungsaufnahme die Muskelmasse, hormonelle Regulation und zelluläre Gesundheit? Die Antworten dürften in den kommenden Jahren zu präziseren und personalisierten Ernährungsempfehlungen führen.
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