Immobilienpreise, Fünfter

Immobilienpreise: Fünfter Anstieg in Folge

23.09.2025 - 16:31:02

Deutsche Wohnimmobilien verteuern sich im zweiten Quartal 2025 um 4,1 Prozent. Metropolen wie München und Berlin treiben die Entwicklung, während der strukturelle Wohnungsmangel für anhaltenden Preisdruck sorgt.

Deutschland erlebt eine bemerkenswerte Trendwende am Immobilienmarkt. Die Preise für Wohneigentum steigen das fünfte Quartal hintereinander – und ein Ende ist nicht in Sicht.

Aktuelle Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) belegen einen robusten Aufwärtstrend: Im zweiten Quartal 2025 verteuerten sich Wohnimmobilien um durchschnittlich 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehrfamilienhäuser führen mit einem Plus von 5,6 Prozent an, selbstgenutztes Wohneigentum legte um 2,6 Prozent zu.

„Die Erholungsphase auf dem Immobilienmarkt hält weiter an“, kommentiert vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Als Haupttreiber nennt er die angespannte Wohnungsmarktsituation – ein Euphemismus für den chronischen Wohnungsmangel.

Metropolen treiben Preise nach oben

Die sieben größten deutschen Städte zeigen besondere Dynamik: Plus 5,5 Prozent im Jahresvergleich. München verteidigt seinen Spitzenplatz mit Rekordpreisen von 8.476 Euro pro Quadratmeter für Bestandswohnungen und 11.454 Euro für Neubauten.

Berlin folgt mit durchschnittlich 5.140 Euro für Bestands- und 8.390 Euro für Neubauimmobilien. Das Umland profitiert ebenfalls: Preisanstiege von bis zu 3,8 Prozent bei Ein- und Zweifamilienhäusern zeigen die Stadtflucht-Dynamik.

Was bedeutet das für normale Käufer? Wer heute noch zögert, zahlt morgen mehr.

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Sommerpause oder Trendwende?

Der August brachte eine kleine Verschnaufpause. Der Europace Hauspreisindex (EPX) gab minimal um 0,09 Prozent nach – auf Jahressicht steht aber trotzdem ein Plus von 2,41 Prozent.

Stefan Münter von Europace ordnet dies als „saisonal typische Sommerpause“ ein. Die Nachfrage nach Bestandsimmobilien bleibe ungebrochen hoch, besonders nach schnell verfügbaren und preislich noch halbwegs attraktiven Objekten.

Zinsen stabil, Mangel bleibt

Das aktuelle Zinsumfeld stabilisiert den Markt. Bauzinsen bewegen sich seit Monaten zwischen 3,3 und 3,7 Prozent – Planungssicherheit für Käufer. Die Europäische Zentralbank hält ihre Leitzinsen vorerst konstant.

Doch der eigentliche Preistreiber bleibt bestehen: Deutschland fehlen 600.000 Wohnungen. Bis 2027 könnte das Defizit auf über 830.000 Einheiten anwachsen. Bei diesem strukturellen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage sind weitere Preisanstiege programmiert.

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Ausblick: Moderate Hoffnung auf Entspannung

Für das kommende Jahr prognostiziert die Deutsche Bank Research ein Preisplus von 3,5 Prozent, danach jährlich 3,0 Prozent. Die besten Chancen haben energieeffiziente Immobilien in guten Lagen.

Sanierungsbedürftige Objekte mit schlechter Energiebilanz geraten dagegen unter Druck. Hier zeigt sich bereits heute: Die Zwei-Klassen-Gesellschaft am Immobilienmarkt wird zur Realität.

Kurzfristig bleibt die Zinsentwicklung entscheidend. Sollte die Konjunktur schwächeln, könnte die EZB nachgeben – und Immobilienfinanzierungen wieder verbilligen. Das würde den Preisauftrieb zusätzlich befeuern.

@ boerse-global.de