Gürtelrose-Impfung, Demenzrisiko

Gürtelrose-Impfung senkt Demenzrisiko um 20 Prozent

05.12.2025 - 20:19:12

Eine groß angelegte Studie aus Oxford und Stanford bestätigt: Die Herpes-Zoster-Impfung reduziert das Demenzrisiko signifikant. Noch bemerkenswerter: Der Impfstoff könnte sogar den Krankheitsverlauf bei bereits Betroffenen bremsen.

Ein bürokratischer Stichtag wurde zum Durchbruch. 2013 führte Wales die Gürtelrose-Impfung für alle ab dem 2. September 1933 Geborenen ein. Wer eine Woche früher zur Welt kam, blieb außen vor.

„Dieser willkürliche Stichtag war ein Geschenk für die Wissenschaft”, erklärt Pascal Geldsetzer von der Stanford University. Die Forscher konnten zwei nahezu identische Gruppen vergleichen – mit eindeutigem Ergebnis.

Die Zahlen sprechen für sich: Geimpfte erhielten in den folgenden sieben Jahren mit 20 Prozent geringerer Wahrscheinlichkeit eine Demenzdiagnose. Ein Schutzeffekt, der viele teure Alzheimer-Medikamente in den Schatten stellt.

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Mehr als nur Prävention

Die eigentliche Sensation steckt im Detail. Der Impfstoff scheint nicht nur vorbeugend zu wirken. Bei Patienten mit bereits beginnenden kognitiven Einschränkungen verlangsamte sich der geistige Abbau messbar. Auch die Sterblichkeit aufgrund von Demenz sank signifikant.

„Das ist der eigentliche Paukenschlag”, kommentiert Dr. Maxime Taquet von der Uni Oxford. „Wir sehen Hinweise auf einen therapeutischen Effekt. Das Immunsystem wird offenbar so moduliert, dass es neurodegenerative Prozesse aktiv bremst.”

Wie schützt eine Hautimpfung das Gehirn?

Zwei Theorien dominieren die wissenschaftliche Debatte:

Die Viren-Hypothese: Das Varizella-Zoster-Virus verbleibt lebenslang in den Nervenzellen. Eine Reaktivierung kann Entzündungen im Gehirn auslösen, die Alzheimer begünstigen. Die Impfung unterdrückt das Virus und schützt die Neuronen.

Das Immuntraining: Moderne Impfstoffe wie Shingrix trainieren das angeborene Immunsystem. Die Reinigungszellen des Gehirns (Mikroglia) entfernen schädliche Ablagerungen wie Amyloid-Plaques effizienter.

Bemerkenswert: Der Schutzeffekt zeigt sich bei Frauen stärker ausgeprägt – eine mögliche Chance für geschlechtsspezifische Präventionsstrategien.

Totimpfstoff schlägt Lebendimpfstoff

Die walisische Studie untersuchte den älteren Lebendimpfstoff Zostavax. Neuere Daten zeigen jedoch: Der heute standardmäßig verwendete Totimpfstoff Shingrix wirkt noch besser.

Der rekombinante Impfstoff löst eine stärkere und langanhaltendere Immunantwort aus. Die Schutzwirkung liegt um 17 Prozent höher als beim alten Impfstoff.

Gesundheitsbehörden reagieren

Die Nachfrage nach der Gürtelrose-Impfung dürfte in die Höhe schnellen. Aus der Hautschutz-Maßnahme wird faktisch die erste breit verfügbare Alzheimer-Prävention.

EU und USA prüfen bereits angepasste Impfempfehlungen. Diskutiert wird eine Herabsetzung des empfohlenen Impfalters auf 50 Jahre, um den neurologischen Schutz früher aufzubauen.

„Wenn sich diese Ergebnisse bestätigen, wäre das der kosteneffizienteste Eingriff in der Geschichte der Neurologie”, so ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Im Vergleich zu neuen Antikörper-Therapien, die Tausende Euro pro Jahr kosten, ist die Impfung günstig, sicher und einfach zu verabreichen.

Was fehlt noch?

Trotz überzeugender Daten mahnen Experten zur Vorsicht. Das walisische Experiment liefert zwar starke Kausalitätsnachweise, ersetzt aber keinen klassischen randomisierten klinischen Test.

Mehrere solcher Studien laufen bereits auf Hochtouren. Die ersten Ergebnisse, die untersuchen ob der Impfstoff Alzheimer-Biomarker im Blut reduziert, werden für Mitte bis Ende 2026 erwartet.

Für die alternde Bevölkerung ist die Botschaft dennoch klar: Der Schutz vor Gürtelrose ist mehr als die Vermeidung eines Hautausschlags – er zählt zu den vielversprechendsten Maßnahmen für geistige Gesundheit bis ins hohe Alter.

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