Google und FBI warnen: KI macht Weihnachtsbetrug gefährlicher
08.11.2025 - 07:41:11Wenn die KI für Kriminelle arbeitet
Die Jagd nach Schnäppchen wird zum Risiko: Pünktlich zur Shopping-Saison schlagen Experten Alarm. Betrüger setzen auf künstliche Intelligenz – und ihre Maschen werden immer raffinierter.
Deepfakes, die täuschend echt wirken. Gefälschte Online-Shops, die selbst Profis kaum von Originalen unterscheiden können. Und personalisierte Phishing-Angriffe, die genau wissen, wonach ihre Opfer suchen. Was nach Science-Fiction klingt, ist längst Realität. Google warnte diese Woche vor einer „neuen Welle” KI-gestützter Betrugsfälle, die gezielt auf Weihnachtskäufer abzielen. Gleichzeitig veröffentlichte das FBI seine Liste der gefährlichsten Shopping-Fallen 2025. Die Botschaft ist eindeutig: Dieser Black Friday wird zum Minenfeld.
Vorbei sind die Zeiten schlecht formulierter Spam-Mails. Betrüger nutzen heute generative KI, um perfekte Kopien legitimer Online-Shops zu erstellen – komplett mit gestohlenen Logos und gesponserten Google-Anzeigen. Die Fälschungen sind so überzeugend, dass selbst erfahrene Nutzer hereinfallen.
Besonders perfide: KI-generierte Deepfake-Videos und Audiospuren. In sogenannten Enkel-Trick-Varianten geben sich Kriminelle als hilfsbedürftige Familienmitglieder aus – mit täuschend echter Stimme. Google berichtet von einem dramatischen Anstieg solcher Fälle, zeitlich abgestimmt auf Black Friday und Cyber Monday.
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Der Konzern rüstet zwar seine eigenen Erkennungssysteme auf – etwa in Google Play Protect und der Suchmaschine. Doch die Experten betonen: Am Ende bleibt die Wachsamkeit der Nutzer die wichtigste Verteidigungslinie.
Die Top-Betrugsmaschen laut FBI
Das FBI benennt vier Hauptgefahren für die Weihnachtssaison. An erster Stelle: Nicht-Lieferungs-Betrug. Käufer bezahlen für Waren, die nie ankommen – oft über gefälschte Webseiten oder verlockende Social-Media-Anzeigen mit unrealistischen Rabatten.
Geschenkkarten-Betrug bleibt ebenfalls ein Dauerbrenner. Kriminelle bestehen auf diese Zahlungsmethode, weil sie praktisch nicht nachverfolgbar ist. Wer einmal den Code weitergegeben hat, sieht sein Geld nie wieder.
Auch Verkäufer trifft es: Bei Nicht-Zahlungs-Betrug verschicken sie ihre Ware, doch die Zahlung bleibt aus. Die Täter erfinden Ausreden oder versuchen, die Transaktion von sicheren Plattformen weg zu verlagern. Auktionsbetrug rundet das Quartett ab – mit falschen Produktfotos und versteckten Gebühren, die erst nach dem Kauf auftauchen.
Bots übernehmen das Shopping-Erlebnis
Die Zahlen sind alarmierend: Ein Anstieg um 92 Prozent bei schädlichen Skripten im Einzelhandel zwischen Januar und Oktober 2025. Cybersecurity-Analysten beobachten, dass Betrugskampagnen mittlerweile Wochen früher starten als in Vorjahren.
Erstmals erwarten Experten, dass automatisierte Zugriffe die Mehrheit des Weihnachts-Traffics ausmachen werden. KI-gesteuerte Bots imitieren menschliches Verhalten so überzeugend, dass sie Preisinformationen abgreifen, Fake-Konten erstellen und begehrte Artikel in Millisekunden wegschnappen können.
Der Schwarzmarkt boomt: Über 8,9 Millionen gestohlene Einzelhandels-Geschenkkarten werden 2025 in kriminellen Foren gehandelt – Rekordniveau. Das Retail & Hospitality Information Sharing and Analysis Center (RH-ISAC) warnt vor einem sprunghaften Anstieg bei Konto-Übernahmen, Treuepunkt-Betrug und Rückerstattungs-Scams.
Warum Schnäppchenjäger besonders gefährdet sind
Die Psychologie spielt Kriminellen in die Hände. Eine aktuelle Mastercard-Umfrage zeigt: Fast die Hälfte aller Verbraucher ignoriert Sicherheitswarnungen, wenn ein Produkt stark reduziert oder schwer zu finden ist. Genau diese Bereitschaft, rote Flaggen zu übersehen, machen sich Betrüger zunutze.
Schlechte Grammatik auf einer Webseite? Preise, die zu schön sind, um wahr zu sein? In der Jagd nach dem perfekten Geschenk werden solche Warnsignale ausgeblendet. Die Kombination aus fortgeschrittener KI, automatisierten Bot-Netzwerken und zeitlichem Druck schafft den perfekten Sturm.
Das FBI erhält traditionell in den ersten Monaten jeden Jahres eine Flut von Beschwerden – die direkt auf die Shopping-Saison zurückgehen. Dieses Jahr dürften die Zahlen neue Höhen erreichen.
So schützen Sie sich
Die Schlacht zwischen böswilligen und defensiven KI-Systemen wird sich verschärfen. Während Unternehmen wie Google ihre Erkennungsmodelle verbessern, bleiben Verbraucher die erste Verteidigungslinie. Die wichtigste Regel: Langsam machen, bevor Sie zahlen.
Webseiten überprüfen: Achten Sie auf “https” und das Schloss-Symbol in der Adresszeile. Seien Sie misstrauisch bei URLs, die dem Original nur ähneln.
Sichere Zahlungsmethoden nutzen: Kreditkarten bieten besseren Schutz als Debitkarten oder Payment-Apps. Zahlen Sie niemals per Geschenkkarte oder Überweisung an unbekannte Verkäufer.
Verdächtige Links meiden: Klicken Sie nicht auf Links in unaufgeforderten E-Mails oder SMS – besonders bei angeblichen Lieferproblemen. Rufen Sie die offizielle Webseite des Händlers oder Versanddienstleisters direkt auf.
Skeptisch bleiben: Wenn ein Preis zu gut klingt, um wahr zu sein, ist er es wahrscheinlich nicht. Betrüger erzeugen bewusst Zeitdruck und unrealistische Rabatte.
Wer auf einen Betrug hereinfällt, sollte sofort seine Bank informieren und das FBI Internet Crime Complaint Center (IC3) einschalten. Denn eines ist sicher: Die Kriminellen werden nicht pausieren – auch nicht zwischen den Feiertagen.
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