Google, Apple

Google und Apple: Neue Ära des Smartphone-Schutzes

01.10.2025 - 11:23:02

Angesichts explosionsartig gestiegener Phishing-Angriffe und Zero-Click-Spionage führen Google und Apple umfassende Hardware- und Systemschutzmaßnahmen ein.

Die Bedrohung durch Handy-Angriffe nimmt dramatisch zu. Google und Apple reagieren diese Woche mit den bislang stärksten Sicherheitsmaßnahmen ihrer Firmengeschichte – direkt auf Hardware-Ebene und systemweit.

Der Anlass ist brisant: Cyberkriminelle haben ihre Strategie grundlegend geändert und zielen nun vorrangig auf Smartphones statt Desktop-Computer. KI-gestützte Phishing-Angriffe und hochentwickelte Spionage-Software wie Pegasus können Geräte bereits kompromittieren, bevor Nutzer überhaupt etwas bemerken. Die Antwort der Tech-Giganten: Eine komplette Neuausrichtung der Plattform-Sicherheit.

Schutz ab der ersten Millisekunde

Apple führt mit dem iPhone 17 die „Memory Integrity Enforcement“ (MIE) ein – ein System, das Speicher-Angriffe bereits auf Chip-Ebene blockiert. Die Technologie nutzt ARMs Enhanced Memory Tagging Extension und läuft permanent im Hintergrund. Damit sollen selbst raffinierteste Spionage-Tools wie Pegasus ausgehebelt werden, bevor sie sich im Gerätespeicher festsetzen können.

Google setzt parallel auf intelligente Echtzeit-Erkennung: Android wird künftig verdächtige Anrufe von unbekannten Nummern automatisch scannen und vor Betrugsmaschen warnen – alles direkt auf dem Gerät, ohne Daten an Server zu senden. Zusätzlich erkennt das System „Snatch-and-Grab“-Bewegungen und sperrt das Handy sofort, wenn es gestohlen wird.

KI-Phishing explodiert um 4.000 Prozent

Die drastischen Maßnahmen haben einen erschreckenden Hintergrund: Seit der Verfügbarkeit von KI-Tools sind Phishing-Angriffe um über 4.000 Prozent gestiegen. Kriminelle nutzen künstliche Intelligenz für personalisierte Betrugsversuche, die von echten Nachrichten kaum zu unterscheiden sind.

Parallel bedrohen Zero-Click-Angriffe hochrangige Ziele. In Polen überwachte die Pegasus-Software fast 600 Personen – Journalisten, Aktivisten und Politiker. Das Perfide: Die Opfer mussten nichts anklicken oder installieren.

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Sideloading wird zur Pflicht-Baustelle

Ein kritischer Schwachpunkt bleibt die Installation von Apps außerhalb offizieller Stores. Über 23 Prozent der Firmengeräte haben solche „sideloaded“ Apps installiert – das Malware-Risiko steigt dadurch um das 50-fache.

Googles Antwort ist radikal: Ab September 2026 müssen alle Android-Apps von verifizierten Entwicklern stammen – egal ob aus dem Play Store oder anderswo. Der Rollout beginnt in Brasilien, Indonesien, Singapur und Thailand, bevor 2027 die weltweite Einführung folgt.

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Paradigmenwechsel: Plattform schützt Nutzer

Was hier geschieht, markiert eine Zeitenwende. Jahrelang lautete die Devise: „Nutzer, passt auf!“ Doch KI-gestützte Angriffe und Zero-Click-Exploits machen menschliche Vorsicht wirkungslos. Wenn Betrugsversuche von echten Nachrichten nicht mehr zu unterscheiden sind, muss das System selbst die letzte Verteidigungslinie bilden.

Apples Hardware-Ansatz schützt vor den raffiniertesten Attacken staatlicher Akteure. Googles Ökosystem-Strategie bekämpft das breitere Malware-Problem durch illegale App-Verteilung. Beide Wege führen zum gleichen Ziel: Sicherheit muss systemimmanent werden, nicht optional bleiben.

Die nächste Phase wird KI gegen KI ausspielen – mit Echtzeit-Bedrohungserkennung als Standard. Doch Angreifer werden sich anpassen und neue Schwachstellen in vernetzten Geräten oder raffinierteren Social-Engineering-Taktiken suchen. Der Wettlauf zwischen Angriff und Verteidigung geht in die nächste Runde.

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