Google Sheets: KI übernimmt komplexe Aufgaben auf einen Befehl
17.10.2025 - 20:55:02Gemini versteht jetzt komplexe Mehrfach-Befehle
Die Fronten zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Office-Suiten verschwimmen: Google hat diese Woche seine Sheets-Anwendung mit erweiterten KI-Fähigkeiten ausgestattet, während ONLYOFFICE zeitgleich mit umfassenden PDF-Sicherheitstools und deutlich schnelleren Tabellenfunktionen nachzieht. Was früher nur in teuren Enterprise-Lösungen zu finden war, wird nun kostenlos angeboten.
Die Entwicklung zeigt einen klaren Trend: Anbieter kostenloser Büroanwendungen greifen die etablierten Platzhirsche wie Microsoft 365 mit hochentwickelten Funktionen an. Während Google am 16. Oktober seine Gemini-KI in Sheets deutlich erweiterte, veröffentlichte ONLYOFFICE zwei Tage zuvor die Version 9.1 seiner Desktop-Editoren mit fokussierten Verbesserungen.
Googles größter Durchbruch liegt in der erweiterten Befehlsverarbeitung der Gemini-KI. Nutzer können nun mit einem einzigen Prompt mehrere Aktionen gleichzeitig auslösen. Ein Beispiel: Der Befehl “Erstelle Dropdown-Menüs für den Status, füge eine Formel-Spalte hinzu, setze Checkboxen ein und friere die Kopfzeile ein” wird vollständig ausgeführt – ohne nachgelagerte Einzelschritte.
Zusätzlich zapft die KI nun Live-Google-Suchergebnisse an. Das bedeutet: Aktuelle Daten aus dem Web fließen direkt in die Tabellenkalkulation ein, wenn sie für Analysen oder Berechnungen benötigt werden. Die Funktionspalette umfasst inzwischen das Erstellen von Pivot-Tabellen, bedingte Formatierungen, Sortierungen und Find-Replace-Operationen – alles über natürliche Sprachbefehle steuerbar.
ONLYOFFICE rüstet PDF-Editor massiv auf
ONLYOFFICE setzt mit Version 9.1 andere Akzente. Der PDF-Editor erhält ein Schwärzungswerkzeug, mit dem sensible Informationen dauerhaft unkenntlich gemacht werden können – eine Funktion, die sonst nur Premium-Software bietet. Neue Annotationstools ermöglichen das direkte Zeichnen von Formen und Pfeilen in Dokumenten.
Bei den Tabellenkalkulationen sorgte ONLYOFFICE für spürbare Performance-Sprünge: Die wichtigsten Lookup-Funktionen (VLOOKUP, HLOOKUP, XLOOKUP) arbeiten nun bis zu viermal schneller. Gleichzeitig sinkt der Speicherverbrauch bei Formelberechnungen deutlich. Praktisch für internationale Teams: Zellen lassen sich jetzt problemlos zwischen Links-nach-Rechts- und Rechts-nach-Links-Textrichtung umschalten.
Eine längst überfällige Funktion komplettiert das Update: Die automatische Wiederherstellung nicht gespeicherter Änderungen nach Programmabstürzen funktioniert nun zuverlässig.
LibreOffice setzt auf Geschwindigkeit und Kompatibilität
Auch die Document Foundation zeigt, dass solide Grundlagen entscheidend bleiben. LibreOffice 25.8 aus dem August 2024 brachte 30 Prozent schnellere Dateiöffnungszeiten für Writer und Calc. Parallel dazu wurde die Kompatibilität mit Microsoft-Office-Formaten deutlich verbessert – ein kritischer Punkt für Unternehmen in gemischten Software-Umgebungen.
Diese Fokussierung auf Performance und Interoperabilität zieht sich durch die gesamte Branche. WPS Office integriert ebenfalls KI-gestützte Schreibhilfen und Übersetzungsfunktionen, ohne dabei die nahtlose Zusammenarbeit mit Microsoft-Formaten zu vernachlässigen.
Der Druck auf Premium-Anbieter wächst
Was bedeutet diese Entwicklung für den Markt? Die Funktionslücke zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Office-Suiten schrumpft rapide zusammen. Kleine Unternehmen, Studierende und Freiberufler erhalten heute kostenlos Werkzeuge, die ihre Produktivitätsanforderungen größtenteils abdecken – ohne Abo-Gebühren wie bei Microsoft 365.
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Die verbesserte Microsoft-Kompatibilität senkt zusätzlich die Wechselhürden. Premium-Anbieter müssen deshalb zunehmend einzigartige, unverzichtbare Funktionen entwickeln, um ihre Preise zu rechtfertigen.
Für Nutzer ist die Botschaft klar: Die kostenlosen Alternativen werden immer mächtiger. Was diese Woche als Update erschien, könnte schon bald der neue Standard für digitale Büroarbeit werden.