Google, Sideloading

Google bewahrt Sideloading: Rückzieher nach Developer-Protest

17.11.2025 - 14:12:12

Der Android-Konzern rudert zurück: Auch künftig können Nutzer Apps von unverifizierten Entwicklern installieren. Ein „Advanced Flow” soll das ermöglichen – nach massiver Kritik an den ursprünglichen Plänen.

Google hatte im August 2025 angekündigt, dass künftig alle Apps – auch außerhalb des Play Store – nur noch von verifizierten Entwicklern stammen dürfen. Das Ziel: Malware und Betrugs-Apps eindämmen, die bei Drittquellen deutlich häufiger auftreten. Doch die Reaktion der Community war eindeutig: Zu restriktiv, zu sehr nach Apple, zu gefährlich für Innovation und Hobby-Entwickler.

Jetzt die Kehrtwende. Am 13. November 2025 kündigte der Konzern einen neuen Weg an, der erfahrenen Nutzern weiterhin das Sideloading erlaubt – trotz kommender Verifizierungspflicht. Die Android-Offenheit bleibt also erhalten, zumindest für jene, die sich bewusst dafür entscheiden.

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Der neue „Advanced Flow” soll Nutzer gezielt vor den Risiken ungeprüfter Software warnen, ihnen aber letztlich die Entscheidung überlassen. Google betont, das System werde so gestaltet, dass es „Zwang widersteht” – Nutzer sollen nicht von Betrügern manipuliert werden können, um Sicherheitschecks zu umgehen.

Wie genau das aussehen wird? Die Details kommen erst in den kommenden Monaten. Fest steht: Die Alternative wäre sonst nur über das umständliche Android Debug Bridge (ADB)-Tool möglich gewesen. Das hätte selbst technikaffine Nutzer abgeschreckt.

Zwischen Sicherheit und Freiheit

Googles ursprüngliche Stoßrichtung war nachvollziehbar. Immer mehr Betrugsfälle locken Nutzer dazu, Schad-Apps außerhalb offizieller Kanäle zu installieren – oft mit katastrophalen Folgen für Bankdaten und Privatsphäre. Eine Verifizierungspflicht würde Kriminellen das anonyme Verbreiten von Malware deutlich erschweren.

Doch die Gegenwehr war heftig. Der alternative App-Store F-Droid etwa warnte, das Ende anonymer und Hobby-Entwicklung würde Innovation abwürgen. Kann ein Student sein Projekt nicht mehr unkompliziert teilen? Werden nur noch kommerzielle Player übrig bleiben?

Google scheint verstanden zu haben. „Wir haben das frühe Feedback gehört und nehmen Änderungen vor, um beiden Gruppen gerecht zu werden”, erklärt Matthew Forsythe, Director of Product Management für Android App Safety.

Neue Developer-Optionen

Parallel führt Google einen speziellen Account-Typ für Studenten und Hobbyisten ein. Diese können ihre Apps auf einer begrenzten Anzahl Geräte testen und teilen – ohne vollständige Verifizierung durchlaufen zu müssen.

Die Verifizierungspflicht selbst kommt dennoch, nur eben mit Ausnahmen. Entwickler, die ausschließlich außerhalb des Play Store verteilen, werden bereits jetzt zum Early-Access-Programm eingeladen. Play-Store-Entwickler folgen ab dem 25. November 2025.

Die verbindliche Durchsetzung startet im September 2026 in Brasilien, Indonesien, Singapur und Thailand. Der globale Rollout ist für 2027 geplant.

Parallele Maßnahmen gegen Akku-Fresser

Nebenbei verschärft Google die Play-Store-Regeln weiter: Ab 1. März 2026 werden Apps bestraft, die durch exzessive „Wake Locks” den Akku unnötig belasten. Die Botschaft ist klar – mehr Performance, weniger Ressourcen-Verschwendung.

Die Entscheidung zum „Advanced Flow” zeigt: Selbst ein Tech-Gigant wie Google muss auf seine Community hören, wenn es um Grundprinzipien geht. Android bleibt offen – vorerst. Wie gut der Spagat zwischen Sicherheit und Freiheit gelingt, wird sich erst zeigen, wenn die konkreten Mechanismen bekannt werden.

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