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Globale Automobilzuliefererstudie: Umsatzrendite sinkt imBranchendurchschnitt auf nur noch 4,7% (FOTO)München -- Chinesische Zulieferer liegen mit 5,7% vorne, Schlusslicht sind Europa (3,6%) und Südkorea (3,4%)- Stagnierende Volumina, verzögerte Umstellung auf E-Autos und geopolitische Unsicherheiten als Hauptgründe identifiziert- Margen auch in Zukunft niedriger als bisher; um weiter erfolgreich zu sein, gilt es Geschäftsmodelle strategisch neu aufzustellenDie Marktsituation für die weltweite Automobilzuliefererindustrie ist weiterschwierig: Stagnierende Produktionsvolumina, geopolitische Unsicherheit,zunehmender Wettbewerb und steigender Kostendruck dürften die Profitabilität derUnternehmen für 2024 auf im Durchschnitt nur noch 4,7% (EBIT-Marge) drücken.

05.05.2025 - 09:34:14

Roland Berger / Globale Automobilzuliefererstudie: Umsatzrendite sinkt ...

Globale Automobilzuliefererstudie: Umsatzrendite sinkt imBranchendurchschnitt auf nur noch 4,7% (FOTO)München (ots) -

- Chinesische Zulieferer liegen mit 5,7% vorne, Schlusslicht sind Europa (3,6%) und Südkorea (3,4%)- Stagnierende Volumina, verzögerte Umstellung auf E-Autos und geopolitische Unsicherheiten als Hauptgründe identifiziert- Margen auch in Zukunft niedriger als bisher; um weiter erfolgreich zu sein, gilt es Geschäftsmodelle strategisch neu aufzustellen

Die Marktsituation für die weltweite Automobilzuliefererindustrie ist weiterschwierig: Stagnierende Produktionsvolumina, geopolitische Unsicherheit,zunehmender Wettbewerb und steigender Kostendruck dürften die Profitabilität derUnternehmen für 2024 auf im Durchschnitt nur noch 4,7% (EBIT-Marge) drücken. Dasist ein erneuter Rückgang gegenüber 2023, als die Umsatzrentabilität sichvorübergehend auf 5,3% stabilisierte, was immer noch zwei Prozentpunkte unddamit ein Viertel niedriger lag als vor der COVID-Pandemie. Unter diesenVorzeichen schneiden chinesische Zulieferer mit 5,7% noch vergleichsweise gutab, während die EBIT-Margen von europäischen (3,6%) und südkoreanischen (3,4%)Zulieferern unter dem Branchendurchschnitt bleiben. Die schwächere Nachfrage imzweiten Halbjahr 2024 sowie schwierige Preisverhandlungen mit denAutomobilherstellern (OEMs) belasten die Zulieferer. Da deren Rentabilität zwarimmer noch höher, aber ebenfalls gesunken ist, werden die Margen der Zulieferervoraussichtlich auch in den kommenden Jahren weiter unter Druck bleiben. Dasergibt die neue Ausgabe der Global Automotive Supplier-Studie, für die RolandBerger und Lazard 600 Automobilzulieferer weltweit analysiert haben.

"Was wir derzeit vor allem in der europäischen und nordamerikanischenAutomobilzulieferindustrie beobachten, lässt sich gut als eine Phase der'Stagformation' beschreiben", sagt Felix Mogge, Partner bei Roland Berger. "DieZulieferer erleben einerseits eine Stagnation beim Volumenwachstum und sindandererseits gleichzeitig mit einer Transformation konfrontiert, für die sieihre Geschäftsmodelle dringend umgestalten müssen." Als Folge habe die Brancheim Vergleich zu anderen Sektoren in den vergangenen Jahren unterdurchschnittlichabgeschnitten: "Die Zulieferer konnten zwar bei den Umsätzen seit derCOVID-19-Pandemie langsam wieder zulegen, doch ihre Rentabilität ist strukturellgesunken, zumal ein guter Teil der Umsatzsteigerung durch die Inflationverursacht wurde, die auch bei den Kosten zugeschlagen hat."

Fünf Trends sorgen für die schwierige Marktsituation

Die Studienautoren haben fünf Trends als Haupttreiber der derzeitigenEntwicklung bei den Automobilzulieferern identifiziert.

- Erstens: Das weltweite Produktionsvolumen stagniert mit der Folge von Überkapazitäten, wobei Europa am meisten unter Druck ist. China und Südasien sind dagegen Haupttreiber eines bescheidenen, globalen Automobilwachstums.- Zweitens: Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge kommt in Europa und Nordamerika langsamer voran als geplant, dadurch kommen Skaleneffekte nicht wie erwartet zum Tragen.- Drittens: Der Trend zum Software-definierten Fahrzeug mit immer mehr Assistenz- und Konnektivitätsfunktionen ist eine große Chance, aber nicht für alle Zulieferer gleichermaßen, und sorgt für steigende Softwarekosten.- Viertens: Der Wettbewerb der OEMs verschärft sich weltweit, vor allem bei Elektroautos drängen neue Spieler in den Markt. Damit steigt der Kostendruck auf die Zulieferer weiter.- Fünftens: Geopolitische Entwicklungen schaffen hohe Unsicherheit und verändern mit neuen Zöllen und Subventionen den globalen Handel sowie die Lieferketten.

Die herausfordernde Situation bei der Profitabilität hat auch über die reineErtragslage hinaus Folgen: "Mehr als 40 Prozent der 25 größtenAutomobilzulieferer sind inzwischen als 'Non-Investment-Grade' eingestuft", sagtDr. Christian Kames, Co-Head Investment Banking für die DACH-Region bei Lazard."Das ist ein deutlich höherer Anteil als in anderen Branchen: In derMedizintechnik oder im Industrials-Bereich haben zum Beispiel weniger als fünfProzent ein so niedriges Rating. Damit steigen die Finanzierungskosten, und diesin einer Zeit, in der die Branche erheblichen Kapitalbedarf hat, um die nötigenInnovationen zu stemmen und die Transformation zu Elektromobilität,Software-definierten Fahrzeugen und mittelfristig zum autonomen Fahren zubewältigen."

Ära des stetigen Marktwachstums ist vorbei, komplette Refokussierung nötig

Für die Zukunft rechnen die Studienautoren auf Marktseite mit wenig Besserung:"Wir gehen eher davon aus, dass die Ära des stetigen Wachstums zu Ende gegangenist und ein volatiles Umfeld den Druck auf Erträge und Gewinne künftig weitersteigen lässt", sagt Florian Daniel, Partner bei Roland Berger. Doch durchkonsequente Effizienzsteigerungsprogramme, Partnerschaften zur Optimierung undSkalierung des Portfolios, einer Straffung des Produktangebots sowie derKonzentration auf strategische Technologien könnten Zulieferer dennocherfolgreich bleiben.

Christof Söndermann, Managing Director von Lazard und Co-Autor der Studie meint:"In stagnierenden Märkten sind Skalenvorteile oft nur noch zu erzielen, in demman Konsolidierung durch M&A-Aktivitäten bzw. Partnerschaften verfolgt, wasaktiveres Portfoliomanagement als in der Vergangenheit erfordert. Zulieferermüssten sich auf Produktsegmente und Technologien refokussieren, in denen sienachhaltig wettbewerbsfähig sein können, und gleichzeitig Aktivitäteneinstellen, bei denen sie realistisch kein 'Right to Win' haben. MancheMarktteilnehmer werden sich möglicherweise auch komplett neu positionierenmüssen, um zu überleben."

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://ots.de/45nbj4

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