Gemeinnützige, Bauträger

Gemeinnützige Bauträger schaffen hunderte Wohnungen

01.11.2025 - 13:55:02

Trotz schwieriger Marktlage realisieren gemeinnützige Bauvereinigungen zahlreiche Wohnprojekte in Niederösterreich und sichern mit 55 Prozent Marktanteil die regionale Wohnraumversorgung.

Trotz schwieriger Marktlage treiben gemeinnützige Bauträger den Wohnbau in Niederösterreich voran. Allein im Oktober entstanden zahlreiche neue Projekte – von Spatenstichen bis zu Schlüsselübergaben.

Die Aktivitäten konzentrieren sich auf nachhaltige Bauweisen und effiziente Flächennutzung. Von Mistelbach bis Bruck an der Leitha setzen die Träger ein klares Zeichen: Der gemeinnützige Sektor bleibt Motor der regionalen Entwicklung.

Mistelbach: Größter Holzbau-Auftrag des Jahres

HARTL HAUS errichtet für die WAV Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft Waldviertel 25 moderne Wohneinheiten in Mistelbach. Das Projekt umfasst 2.750 m² Wohnfläche in Form von Reihen- und Doppelhäusern.

Die gesamte Anlage entsteht in nachhaltiger Holzriegelbauweise. Das bringt ökologische Vorteile und verkürzt die Bauzeit. Fertigstellung ist für Sommer 2026 geplant.

“Mit diesem Großauftrag schaffen wir dringend benötigten Wohnraum zu leistbaren Preisen”, erklärt Yves Suter, CEO von HARTL HAUS. Für das Fertighaus-Unternehmen ist es der größte Auftrag 2025.

Bautätigkeit im ganzen Bundesland

Der Oktober war geprägt von zahlreichen Meilensteinen:

Margarethen am Moos: MÖGEN startet 36 geförderte Mietwohnungen
Rabenstein: NÖSTA beginnt mit 21 neuen Einheiten, vier davon für “Begleitetes Wohnen”
Seibersdorf: GEDESAG feiert Gleichenfeier für Wohnprojekt “Seibersdorf V”
Bruck an der Leitha: 38 neue Bewohner erhalten ihre Schlüssel von der SGN

Die Projekte zeigen: Während andere Bauträger zögern, bleibt der gemeinnützige Sektor aktiv.

Wohnbauförderung als Stabilitätsanker

Die NÖ Wohnbauförderung macht diese Projekte erst möglich. Sie bietet zinsgünstige Landesdarlehen für gemeinnützige Bauträger und Privatpersonen.

Ein Punktesystem bestimmt die Förderhöhe nach Kriterien wie:
• Energieeffizienz und ökologische Baustoffe
• Lagequalität und Familiensituation
• Einbau alternativer Heizsysteme

Das Modell sorgt dafür, dass neuer Wohnraum nachhaltig und leistbar bleibt. Besonders gefördert wird der Bau in Ortskernen und Abwanderungsgemeinden.

Gegen den Markttrend

Die rege Bautätigkeit steht im Kontrast zum Gesamtmarkt. Eine Studie der Wirtschaftskammer Niederösterreich prognostiziert für 2025 einen Rückgang der Fertigstellungen um 40 Prozent.

Gemeinnützige Bauträger erweisen sich als Konjunkturstütze. Mit 55 Prozent Anteil am gesamten Wohnbau sind sie Niederösterreichs wichtigster Akteur bei der Wohnraumschaffung.

Während gewerbliche Bauträger Projekte zurückstellen, sorgt der gemeinnützige Sektor für Kontinuität. Der klare Versorgungsauftrag und verlässliche Förderstrukturen machen den Unterschied.

Wiener Speckgürtel bleibt gefragt

Die aktuellen Projekte werden in 18 bis 24 Monaten fertig. Der Bedarf an leistbarem Wohnraum im Wiener Umland bleibt jedoch hoch.

Die Kombination aus urbaner Nähe und ländlicher Lebensqualität zieht weiter Menschen an. Gemeinnützige Bauvereinigungen planen bereits weitere Projekte.

Der Fokus liegt künftig auf nachhaltigen Energiekonzepten, Holzbau und sozial durchmischten Quartieren. Der gemeinnützige Wohnbau bleibt tragende Säule der niederösterreichischen Wohnraumpolitik.

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