Fujitsu startet KI-Plattform für physische Geschäftsprozesse
24.12.2025 - 06:24:12Fujitsu lanciert eine KI-Plattform, die autonome Agenten zur Steuerung physischer Abläufe wie Einkauf nutzt. Die Technologie entstand mit NVIDIA und markiert einen neuen Schritt in der agentischen KI.
Fujitsu bringt mit Kozuchi Physical AI 1.0 eine Plattform auf den Markt, die KI-Agenten direkt mit realen Arbeitsabläufen verbindet. Die Technologie entstand in Zusammenarbeit mit NVIDIA und soll zunächst Einkaufsprozesse revolutionieren.
KI greift in die reale Welt
Der japanische Technologiekonzern Fujitsu hat heute einen Meilenstein in der Unternehmens-KI verkündet: Kozuchi Physical AI 1.0. Diese Plattform ermöglicht es erstmals, dass autonome KI-Agenten nicht nur Daten analysieren, sondern konkrete physische Geschäftsprozesse steuern. Die Entwicklung markiert den ersten kommerziellen Erfolg der strategischen Partnerschaft mit NVIDIA, die das Unternehmen im Oktober 2025 bekannt gab.
„Wir stellen uns eine Gesellschaft vor, in der KI-Agenten und Roboter nahtlos zusammenarbeiten“, erklärt ein Fujitsu-Sprecher. „Dieser Release ist unser erster großer Schritt in diese Richtung.“ Die Technologie zielt speziell auf hochsensible Unternehmensabläufe ab, die bisher für KI-Systeme tabu waren.
Spezial-KI Takane als Herzstück
Im Kern der Plattform arbeitet Fujitsus eigener Großsprachmodell Takane. Im Gegensatz zu allgemeinen Modellen wie ChatGPT wurde Takane von Grund auf für Unternehmensanforderungen entwickelt – mit Fokus auf Präzision und absolute Datensicherheit.
Die Architektur setzt auf mehrere spezialisierte KI-Agenten, die gemeinsam komplexe Aufgaben lösen. In der ersten Ausbaustufe konzentriert sich das System auf Einkaufsprozesse. Hier können die Agenten eigenständig Bestellungen managen, Compliance prüfen und Lieferketten optimieren. Für viele global operierende Unternehmen stellt gerade der Einkauf einen kritischen Engpass dar.
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Warum startet Fujitsu ausgerechnet mit diesem Bereich? Das Unternehmen sieht im Einkauf das ideale Testfeld, um den praktischen Nutzen seiner „Physical AI“ zu demonstrieren. Gelingt die Automatisierung hier, öffnen sich Türen für zahlreiche weitere Anwendungen in Logistik und Produktion.
Wettbewerbsvorteil durch Fokus auf reale Abläufe
Der Markt für Unternehmens-KI befindet sich im Wandel. Stand 2025 geht es nicht mehr nur um generierende KI für Texte oder Bilder, sondern um agentische KI, die eigenständig handelt. Fujitsu positioniert sich mit seinem Ansatz gezielt abseits der Konkurrenz.
Während andere Anbieter vor allem digitale Assistenten entwickeln, adressiert das japanische Unternehmen die Schnittstelle zur physischen Welt. Genau hier liegt für viele Industrien die größte Herausforderung – die „letzte Meile“ der Automatisierung. Fujitsu untermauert seine Ambitionen mit weiteren Ankündigungen: Erst kürzlich präsentierte das Unternehmen Technologien für sicherere Mensch-Roboter-Kollaboration und entdeckte mit der Kozuchi-Plattform zusammen mit der Tohoku-Universität ein neues Supraleiter-Material.
Von Software-Agenten zu steuernden Robotern
Die Roadmap von Fujitsu zeigt, wohin die Reise geht: Bis zum Ende des Geschäftsjahres am 31. März 2026 soll Kozuchi zu einer umfassenden agentischen KI-Grundlage ausgebaut werden, die in Kundenumgebungen eigenständig lernt und sich anpasst.
Die langfristige Vision geht noch weiter. Fujitsu plant, die Plattform so zu erweitern, dass KI-Agenten direkt physische Roboter steuern können. Stellen Sie sich vor: Ein Einkaufs-Agent bestellt nicht nur Material, sondern koordiniert auch gleich die Warehouse-Roboter, die die Ware annehmen und einlagern.
In einer Zeit, in der Unternehmen weltweit mit Arbeitskräftemangel und der Notwendigkeit operativer Widerstandsfähigkeit kämpfen, bietet Kozuchi Physical AI 1.0 einen Blick in eine Zukunft, in der digitale Intelligenz und physisches Handeln untrennbar verbunden sind.
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