FTC, Betrugswelle

FTC geht massiv gegen Betrugswelle vor

06.12.2025 - 08:30:11

Die US-Handelsbehörde FTC schlägt mitten im Weihnachtsgeschäft zurück: Diese Woche startete die Behörde eine breit angelegte Offensive gegen raffinierte Betrugsmaschen. Im Fokus stehen Fake-Jobs, gefälschte Reiseportale und der Schutz älterer Menschen – dazu fließen jetzt 15 Millionen Dollar an Opfer zurück.

Die Zahlen sind alarmierend: Allein bei Menschen über 60 stiegen die Verluste durch Betrug von 600 Millionen Dollar im Jahr 2020 auf 2,4 Milliarden Dollar 2024. Ein Vervierfachung in nur vier Jahren. Kein Wunder also, dass die Federal Trade Commission (FTC) jetzt mit mehreren koordinierten Maßnahmen gegensteuert – von Sofortwarnungen über Rückzahlungen bis hin zu einem neuen Verbraucher-Aktionsplan.

Am 3. Dezember warnte die FTC eindringlich vor sogenannten “Reshipping-Scams”. Die Masche: Betrüger locken mit verlockenden Homeoffice-Angeboten für Jobs wie “Logistik-Spezialist” oder “Qualitätskontrolleur”. Die Aufgabe klingt simpel – Pakete annehmen, umpacken, weiterversenden.

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Doch was harmlos wirkt, ist hochkriminell. Die Pakete enthalten gestohlene Ware, die auf diese Weise “gewaschen” wird. Opfer verlieren nicht nur Zeit und Geld für Verpackungsmaterial, sondern machen sich unter Umständen der Hehlerei strafbar.

“Wenn das Jobangebot nur verlangt, dass Sie Sendungen empfangen, neu verpacken und an eine andere Adresse schicken – dann ist es Betrug”, so die klare Ansage der FTC-Verbraucherschutzabteilung. Besonders perfide: Die Stellenanzeigen wirken professionell und nutzen reale Firmennamen.

KI macht Betrüger gefährlich überzeugend

Einen Tag zuvor hatte die Behörde bereits vor einer weiteren Bedrohung gewarnt: Betrüger geben sich als Fluglinien-Kundenservice oder Paketdienste aus. Neu dabei: Der Einsatz künstlicher Intelligenz macht gefälschte Websites und Social-Media-Profile täuschend echt.

Die Täter durchforsten soziale Netzwerke nach Posts über Flugausfälle oder verspätete Lieferungen. Dann kontaktieren sie die frustrierten Kunden – mit perfekt nachgebauten Unternehmensauftritten. Was früher an schlechtem Englisch oder unprofessionellem Design scheiterte, wirkt heute absolut glaubwürdig.

Für Reisende und Online-Shopper während der Hochsaison eine besonders tückische Gefahr. Wer dringend einen Ersatzflug bucht oder sein Weihnachtsgeschenk retten will, prüft die Echtheit einer Website oft nicht genau genug.

15,3 Millionen Dollar zurück an Avast-Nutzer

Dass die FTC nicht nur warnt, sondern auch konsequent durchgreift, zeigt die Rückzahlung an Kunden des Antiviren-Anbieters Avast. Diese Woche begann die Verteilung von 15,3 Millionen Dollar an 103.152 Betroffene – per Scheck, PayPal und Zelle.

Der Hintergrund: Avast versprach seinen Nutzern Schutz vor Tracking durch Dritte, verkaufte heimlich aber genau diese Browserdaten an Marketingfirmen. Die verkauften Informationen waren so detailliert, dass Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich waren.

Die Zahlung folgt einem Vergleich von 2024. Die Botschaft an die Cybersecurity-Branche ist unmissverständlich: Wer Datenschutz verspricht und gleichzeitig die Privatsphäre seiner Kunden verhökert, zahlt nicht nur Strafen – sondern muss Opfer direkt entschädigen.

Senioren besonders im Visier

Warum gerade jetzt diese geballte Offensive? Der am Montag veröffentlichte Jahresbericht “Protecting Older Consumers 2024-2025” liefert die Antwort. Die Zahlen sind dramatisch:

Die Zahl der Menschen über 60, die mehr als 10.000 Dollar durch Betrug verloren, vervierfachte sich zwischen 2020 und 2024. Besonders lukrativ für Kriminelle: Investmentbetrug, Romance-Scams und falsche Behördenanrufe.

“Die FTC unternimmt alles Mögliche, um ältere Menschen zu schützen und illegale Betrügereien zu stoppen”, erklärt Christopher Mufarrige, Direktor der Verbraucherschutzabteilung. Die Dringlichkeit ist offensichtlich – 2,4 Milliarden Dollar Schaden allein in dieser Altersgruppe lassen sich nicht ignorieren.

“Mein Aktionsplan” als persönliche Verteidigung

Neben Warnungen und Strafen setzt die FTC auf Prävention. Das neue Framework “How I’ll Avoid a Scam: My Action Plan” soll Verbraucher befähigen, Betrugsversuche selbst zu erkennen – bevor sie Geld überweisen oder Daten preisgeben.

Das Kernprinzip: Pausieren statt reagieren. Denn Betrüger setzen auf künstlich erzeugte Dringlichkeit. “Sofort handeln!”, “Nur heute!”, “Ihr Konto wird gesperrt!” – wer innehält und prüft, entlarvt die Masche oft schon im Ansatz.

Die Checkliste ermöglicht individuelle Anpassungen und markiert einen Strategiewechsel: von rein reaktiver Strafverfolgung hin zu aktiver Verbraucherbildung. Ob das Tool die Betrugswelle eindämmen kann, wird sich zeigen – aber der Ansatz ist vielversprechend.

Was kommt als Nächstes?

Die gebündelte Aktion innerhalb einer Woche zeigt: Die FTC nimmt das Problem ernst und greift auf allen Ebenen gleichzeitig an. Sofortwarnungen für aktuelle Bedrohungen, finanzielle Wiedergutmachung für Opfer, Forschungsberichte für langfristige Politik.

Experten sehen besonders im Timing der Reshipping-Warnung einen klugen Schachzug. Viele Menschen suchen gerade jetzt nach Nebenjobs für die Feiertage – genau dann schlagen die Betrüger zu. Und die Fokussierung auf KI-gestützte Fälschungen zeigt, dass die Behörde die technologische Entwicklung ernst nimmt.

Nach den Feiertagen folgt die Steuersaison – traditionell Hochkonjunktur für gefälschte Finanzamt-Anrufe und Identitätsdiebstahl. Dürfte spannend werden, ob die FTC ihren “Aktionsplan” dann um spezielle Module für Steuer-Betrug erweitert. Die Message bleibt jedenfalls klar: Skepsis und Überprüfung sind der beste Schutz.

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