FinanzOnline, Pflicht

FinanzOnline: 2-Faktor-Authentifizierung wird Pflicht

30.09.2025 - 04:03:01

Ab sofort ist für FinanzOnline ein zweiter Sicherheitsfaktor verpflichtend. Nutzer können zwischen ID Austria und Authenticator-Apps wählen, um sensible Steuerdaten besser zu schützen.

Das Finanzministerium führt morgen die 2-Faktor-Authentifizierung für FinanzOnline ein. Ohne zweiten Sicherheitsfaktor ist dann kein Login mehr möglich.

Die Maßnahme betrifft alle Nutzer, die sich bisher nur mit Benutzername und Passwort angemeldet haben. Wer bereits die ID Austria nutzt, muss nichts ändern. Hintergrund sind zunehmende Betrugsversuche und schärfere EU-Vorgaben zum Schutz sensibler Steuerdaten.

Finanzminister Marterbauer betont: „Mit der 2FA können wir hochsensible Bürgerdaten deutlich besser schützen.“

ID Austria oder Authenticator-App: Zwei Wege führen zum Ziel

Das Finanzministerium empfiehlt die ID Austria als einfachste Lösung. Der staatliche Identitätsnachweis funktioniert bereits für über 500 Online-Dienste und wird heute schon von 36 Prozent der FinanzOnline-Nutzer verwendet.

Alternativ können Nutzer eine Authenticator-App einrichten. Unterstützt werden:

  • Google Authenticator
  • Microsoft Authenticator
  • Apple-Passwort-Funktion

Nach der normalen Anmeldung muss dann ein zeitlich begrenzter Code aus der App eingegeben werden.

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Wer jetzt noch schnell handeln sollte

Seit Februar warnt ein Pop-up-Fenster vor der Umstellung – ab morgen lässt sich dieser Hinweis nicht mehr wegklicken. Ohne 2FA ist kein Login möglich.

Die ID Austria gibt es bei Gemeindeämtern, Magistraten oder Finanzämtern. Wer noch eine alte Handy-Signatur besitzt, kann online zur ID Austria wechseln. Für die Authenticator-App stellt das BMF eine Schritt-für-Schritt-Anleitung bereit.

Unternehmen müssen Zugangsrechte neu organisieren

Besonders Steuerberater und Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern sind betroffen. Das einfache Teilen von Zugangsdaten funktioniert durch die 2FA nicht mehr – jeder Nutzer braucht individuelle Berechtigung.

Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen orientieren sich am Standard des Online-Bankings. FinanzOnline gehört zu den meistgenutzten E-Government-Diensten Österreichs.

Weitere Verschärfungen geplant

Ab September 2026 wird das Zurücksetzen vergessener Passwörter per Post eingestellt. Dann geht das nur noch persönlich beim Finanzamt oder über Online-Identifikation.

Finanzstaatssekretärin Eibinger-Miedl verspricht: „Digitale Behördenwege sollen sicher, einfach und bürgernah bleiben.“ Wer keine digitalen Mittel nutzen möchte, kann Steuerangelegenheiten weiterhin in Papierform beim Finanzamt erledigen.

@ boerse-global.de