Fauxductivity: Warum 2026 das Jahr der Tiefenarbeit wird
23.12.2025 - 18:53:12Studien zeigen, dass 72 Prozent der Wissensarbeiter regelmäßig Beschäftigung vortäuschen. Experten fordern für 2026 neue Strategien wie synchrone Fokusblöcke und Slow Productivity.
72 Prozent der Wissensarbeiter täuschen regelmäßig Produktivität vor. Neue Daten zeigen, dass die Illusion geschäftiger Betriebsamkeit Unternehmen Tausende Euro pro Mitarbeiter kostet. Experten fordern für das kommende Jahr radikale “Deep Work”-Protokolle.
Die Illusion der Beschäftigung
Der Begriff “Fauxductivity” beschreibt vorgetäuschte Produktivität. Dazu zählen das strategische Bewegen des Mauszeigers, das sofortige Beantworten jeder E-Mail und die Teilnahme an unnötigen Meetings. Aktuelle Analysen, darunter der EY Work Reimagined Survey und der Slack Workforce Index, belegen das Ausmaß des Problems.
Die Zahlen sind alarmierend: Drei von vier Wissensarbeitern geben zu, diese performative Arbeit regelmäßig zu betreiben. Der Druck, stets beschäftigt zu wirken – besonders neben digitalen KI-Kollegen – führt zu einem paradoxen Effekt. Mehr Tools bedeuten oft weniger echten Fokus.
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Das KI-Paradoxon: Mehr Last, weniger Entlastung
2025 galt als Jahr der breiten KI-Implementierung. Doch die erhoffte Entlastung blieb für viele aus. Stattdessen melden Mitarbeiter eine höhere Arbeitsbelastung. Warum?
Analysten sprechen vom “KI-Integrations-Paradoxon”. Die Technologie übernimmt zwar Routinetasks, doch Führungskräfte erhöhen gleichzeitig das Volumen an komplexen Aufgaben. Zudem bindet die ständige Überwachung und Korrektur von KI-Outputs wertvolle kognitive Ressourcen. Das Ergebnis: fragmentierte Aufmerksamkeit und erhöhte Burnout-Raten, besonders in Hochleistungssektoren.
Drei Strategien gegen den Produktivitäts-Bluff
Wie können Teams im neuen Jahr zu echter Wertschöpfung zurückfinden? Produktivitätsexperten empfehlen einen Systemwechsel.
1. Synchronisierte Fokus-Blöcke
Das “Hybrid-Focus”-Modell setzt auf gemeinsame, ungestörte Zeitfenster. Teams legen feste Stunden fest, in denen keine Meetings stattfinden und Kommunikationstools stummgeschaltet sind. Dies reduziert den sozialen Druck, sofort reagieren zu müssen – eine Hauptursache für Fauxductivity.
2. KI als Schutzschild
Die neue Rolle der Künstlichen Intelligenz: Sie soll als Gatekeeper dienen. Intelligente Filter und automatisierte Zusammenfassungen halten die Informationsflut auf, bevor sie den Mitarbeiter erreicht. So bleibt mehr kognitive Bandbreite für die eigentliche Problemlösung.
3. Langsamkeit als neuer Maßstab
Das Konzept der “Slow Productivity” gewinnt an Bedeutung. Für 2026 bedeutet das: Weniger Projekte parallel, aber diese mit höherer Intensität und Qualität bearbeiten. Immer mehr Unternehmen passen ihre Leistungsindikatoren (KPIs) an. Sie messen nicht mehr die Geschwindigkeit der Antwort, sondern die Qualität des Ergebnisses.
Ein systemisches Vertrauensproblem
Die hohe Rate an vorgetäuschter Produktivität ist mehr als ein individuelles Fehlverhalten. Arbeitspsychologen werten sie als Abwehrmechanismus gegen eine überhitzte digitale Arbeitsumgebung. Wenn der Großteil der Belegschaft Energie darauf verwendet, beschäftigt zu wirken, fehlt es an grundlegendem Vertrauen.
Die Daten belegen diesen Zusammenhang: Mitarbeiter, die aus Druck außerhalb der regulären Zeiten arbeiten, zeigen bis zu 20 Prozent niedrigere Produktivitätswerte als Kollegen mit klaren Grenzen.
Die Arbeitswelt vor der Konsolidierung
Nach den Jahren der Rückkehr ins Büro und der KI-Einführung steht 2026 im Zeichen der menschlichen Nachhaltigkeit. Für Führungskräfte bedeutet das eine Neuausrichtung. Die bloße Bereitstellung neuer Tools reicht nicht aus.
In den kommenden Wochen werden voraussichtlich mehr Unternehmen offizielle “Disconnect”-Richtlinien einführen. Der Fokus verschiebt sich endgültig von der Quantität der Anwesenheit zur Qualität der Arbeit. Tiefe Konzentration wird nicht mehr als Luxus, sondern als geschäftskritische Notwendigkeit behandelt.
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