Evotec, Aktie

Evotec Aktie: Verkauft!

08.11.2025 - 14:28:30

Evotec veräußert seine profitable Biologics-Produktion an Sandoz für 350 Millionen Dollar plus Meilensteinzahlungen, um das schwächelnde Kerngeschäft zu stützen und die strategische Transformation zu finanzieren.

Evotec Aktie: Verkauft!

Der Hamburger Biotech-Konzern Evotec krempelt sein Geschäftsmodell radikal um – und verkauft dafür einen wesentlichen Teil seiner Produktion. Für 350 Millionen Dollar in bar geht die gesamte französische Biologics-Fertigung an Sandoz. Zusätzlich winken über 300 Millionen Dollar an künftigen Meilensteinzahlungen. Ist das der verzweifelte Notverkauf eines angeschlagenen Unternehmens oder ein cleverer Schachzug in schwierigen Zeiten?

Die Antwort darauf liefert ein Blick auf die Zahlen: Während das Kerngeschäft schwächelt, explodiert ausgerechnet jener Bereich, den Evotec nun abstößt.

Sandoz-Deal: Transformation oder Ausverkauf?

Die Transaktion hat es in sich. Sandoz übernimmt nicht nur die komplette Produktionsstätte Just – Evotec Biologics EU in Toulouse, sondern sichert sich auch eine unbefristete Lizenz für Evotecs kontinuierliche Fertigungsplattform. CEO Christian Wojczewski spricht von einer “transformativen Transaktion” und einem “asset-leichteren Geschäftsmodell”.

Die Eckpunkte des Deals:
– 350 Millionen USD Sofortzahlung in bar
– Über 300 Millionen USD an möglichen Meilenstein- und Lizenzzahlungen
– Unbefristete Technologielizenz für Fertigungsplattform
– Komplettübernahme der EU-Biologics-Produktion

Doch warum verkauft Evotec ausgerechnet einen Bereich, der glänzende Wachstumszahlen liefert?

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Wenn das Wachstum woanders fehlt

Die 9-Monats-Zahlen offenbaren das Dilemma. Der Konzernumsatz sackte um 7,1 Prozent auf 535 Millionen Euro ab. Verantwortlich dafür: Das Discovery-Segment, das traditionelle Herzstück der frühen Wirkstoffforschung, brach um 12,3 Prozent auf 392 Millionen Euro ein.

Gleichzeitig legte Just – Evotec Biologics um 11,3 Prozent auf 143 Millionen Euro zu. Besonders bemerkenswert: Das Geschäft außerhalb der großen Ankerpartner Sandoz und DoD explodierte geradezu – ein Plus von 105 Prozent zeigt die erfolgreiche Kundenakquise.

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Die Biologics-Sparte läuft also bestens. Und genau deshalb lässt sich dafür jetzt gutes Geld erlösen, während das angeschlagene Discovery-Geschäft dringend Liquidität benötigt.

Kostenkeule trifft doppelt so hart wie geplant

Evotec dreht massiv an der Kostenschraube. Statt der ursprünglich angepeilten 30 Millionen Euro spart der Konzern 2025 über 60 Millionen Euro ein – eine Verdopplung des Ziels. Das Kostensenkungsprogramm kompensiert teilweise die Unterauslastung und hohen Fixkosten im schwächelnden Discovery-Bereich.

Immerhin: Die Pipeline liefert positive Signale. Zwei Wirkstoffe traten in Phase-II-Studien ein, vier weitere sollen in den kommenden sechs bis neun Monaten folgen. Die Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb brachte bereits 75 Millionen Dollar in der ersten Jahreshälfte.

Was bleibt für Anleger?

Die Guidance bleibt unverändert: 760 bis 800 Millionen Euro Umsatz und 30 bis 50 Millionen Euro bereinigtes EBITDA für 2025. Bis 2028 peilt Evotec ein Umsatzwachstum von 8 bis 12 Prozent jährlich und eine EBITDA-Marge von über 20 Prozent an.

Die Aktie steht mit einem Minus von rund 48 Prozent gegenüber dem 52-Wochen-Hoch unter erheblichem Druck. Der Sandoz-Deal bringt dringend benötigte Liquidität und reduziert die Kapitalintensität. Ob die strategische Neuausrichtung aufgeht, entscheidet sich in den kommenden Quartalen – wenn sich zeigt, ob das Discovery-Geschäft wieder anzieht und die Pipeline ihre Versprechen einlöst.

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