Evonik Aktie: Absturz!
06.11.2025 - 02:30:30Evonik verzeichnet im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von 12 Prozent und rutscht durch eine 170-Millionen-Wertminderung in die Verlustzone. Das Unternehmen hält an seiner Jahresprognose fest.
Der Spezialchemie-Konzern Evonik schockt mit dramatischen Zahlen: Das bereinigte EBITDA brach im dritten Quartal um satte 22 Prozent ein – auf 448 Millionen Euro. Noch bitterer: Eine Wertminderung von 170 Millionen Euro ließ das Unternehmen sogar in die Verlustzone rutschen. CEO Christian Kullmann spricht von “kurzfristig schmerzhaften” Entwicklungen. Doch ist das nur ein Durchhänger oder der Anfang einer tieferen Krise?
Die Zahlen offenbaren das ganze Ausmaß
Die Bilanz des dritten Quartals liest sich verheerend. Der Umsatz sackte um 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro ab – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 3,83 Milliarden Euro des Vorjahres. Besonders alarmierend:
- Absatzvolumen: Minus 6 Prozent über alle Sparten
- Bereinigte EBITDA-Marge: Gefallen von 15,1 auf nur noch 13,2 Prozent
- Nettoverlust: 106 Millionen Euro – getrieben durch die Oxeno-Abschreibungen
- Währungseffekte: Weitere 3 Prozent Belastung durch den schwachen Dollar
Die Segmente zeigen sich unterschiedlich getroffen. Custom Solutions verlor 9 Prozent beim Umsatz, das EBITDA schmolz um 25 Prozent. Noch härter traf es Advanced Technologies: Das Segment verbuchte einen EBITDA-Einbruch von 32 Prozent auf nur noch 202 Millionen Euro.
Oxeno wird zum Problemfall
Die 170-Millionen-Abschreibung auf die Oxeno-Anlagen in Marl und Antwerpen markiert einen Wendepunkt. Die C4-Chemikalien-Produktion läuft deutlich schlechter als zu Jahresbeginn erwartet. Geplante Wartungsstillstände, Lagerabbau und vor allem die “vorsichtige Haltung der Kunden in allen Segmenten und nahezu allen Endmärkten” – so Interim-CFO Claus Rettig – haben das Geschäft massiv unter Druck gesetzt.
Rettig übernahm erst Mitte September die Finanzverantwortung und sieht sich direkt mit der Krise konfrontiert. Seine Einschätzung: Das schwache Industriewachstum belastet durchgängig. Eine schnelle Erholung? Nicht in Sicht.
Hoffnungsschimmer im vierten Quartal?
Trotz des Desasters hält Evonik an der revidierten Jahresprognose fest: Rund 1,9 Milliarden Euro bereinigtes EBITDA für 2025 – ein Rückgang von über 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Management setzt für das Schlussquartal auf:
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- Typische Jahresendeffekte im Healthcare-Segment
- Erholung der Tierernährungssparte nach den Q3-Stillständen
- Weitere Kostensenkungen durch Personalabbau
Immerhin: Der Free Cash Flow zeigte im dritten Quartal mit 300 Millionen Euro bereits eine positive Tendenz. Zudem wurden über 740 Stellen abgebaut – hauptsächlich Führungspositionen in Deutschland. Diese strukturellen Maßnahmen sollen zunehmend Wirkung entfalten.
Strategische Weichenstellungen laufen
Bei aller operativen Schwäche: Evonik treibt die Transformation voran. Das Effizienzprogramm “Evonik Tailor Made” läuft nach Plan, die Ausgliederung der Infrastruktur-Aktivitäten steht kurz bevor. Neue Produktionskapazitäten in Asien – eine Alkoxide-Anlage in Singapur und ein Aluminiumoxid-Werk in Japan – sollen mittelfristig die Margen verbessern.
CEO Kullmann bleibt demonstrativ optimistisch: “Langfristig bringt uns das nicht vom Kurs ab.” Für 2026 rechnet CFO Rettig mit einer Erholung des Oxeno-Geschäfts und positiven Effekten der Kostenprogramme. Doch ob diese Zuversicht berechtigt ist, hängt stark von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ab – und die bleibt unsicher.
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