EU-Zahlungsregulierung, Banken

EU-Zahlungsregulierung: Banken rüsten gegen Cybercrime auf

12.10.2025 - 23:03:02

Neue EU-Sofortzahlungsregeln und Cybersecurity-Vorschriften treten in Kraft, während Banken KI zur Betrugserkennung einsetzen und Kriminelle ebenfalls KI-Technologien nutzen.

Die digitale Finanzwelt steht diese Woche vor einem Wendepunkt. Neue EU-Regulierungen greifen vollständig, während Banken mit KI-Systemen gegen immer raffiniertere Cyberattacken kämpfen. Besonders brisant: Betrüger nutzen mittlerweile selbst künstliche Intelligenz für ihre Machenschaften.

Seit dem 9. Oktober 2025 müssen alle Zahlungsdienstleister in der Eurozone rund um die Uhr Sofortüberweisungen abwickeln können. Das EU-Instant-Payments-Regulativ macht Echtzeitüberweisungen zum neuen Standard. Herzstück der Neuregelung ist ein Pflichtsystem zur Empfängerprüfung: Vor jeder Transaktion wird automatisch geprüft, ob der Name des Empfängers zur angegebenen IBAN passt.

DORA zwingt Banken in die Cybersecurity-Offensive

Schon seit Januar 2025 gilt der Digital Operational Resilience Act (DORA) in vollem Umfang. Das Regelwerk zwingt Finanzinstitute zu einem umfassenden Risikomanagement ihrer IT-Systeme. Besonders pikant: Auch Cloud-Anbieter und andere externe Dienstleister stehen nun unter verschärfter Aufsicht.

Die Verschärfungen kommen nicht von ungefähr. Phishing, Ransomware und DDoS-Attacken dominierten 2024 die Bedrohungslandschaft. Experten warnen bereits vor den nächsten Gefahren: Angriffe auf API-Schnittstellen und die Lieferkette gelten als größte Risiken für 2026. Besonders perfide: Kriminelle nutzen generative KI für täuschend echte Betrugsmaschen.
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KI-Revolution in der Betrugserkennung

Die Antwort der Finanzbranche? Ein Wettrüsten mit künstlicher Intelligenz. Anders als herkömmliche regelbasierte Systeme analysieren KI-Modelle riesige Datenmengen in Echtzeit und erkennen verdächtige Muster, bevor Schäden entstehen.

Die Erfolge sind beeindruckend: Mastercard steigerte die Betrugserkennungsrate durch KI-Einsatz um durchschnittlich 20 Prozent, in Spitzenfällen sogar um 300 Prozent. PayPal verbesserte die Echtzeit-Betrugserkennung um zehn Prozent. Der Hauptvorteil? Weniger Fehlalarme, die Kunden unnötig belasten.
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Tokenisierung und Biometrie als neue Standards

An der Transaktionsfront revolutionieren Tokenisierung und biometrische Authentifizierung die Sicherheit. Bei der Tokenisierung werden sensible Kartendaten durch einzigartige digitale Kennungen ersetzt – ein Verfahren, das bereits in Apple Pay und Google Pay Standard ist.

Mastercard plant einen radikalen Schritt: Bis 2030 soll die manuelle Karteneingabe im E-Commerce komplett verschwinden. Gleichzeitig erobert die Biometrie den Massenmarkt. Prognosen zufolge werden 2025 weltweit über zwei Milliarden Zahlungstransaktionen biometrisch authentifiziert.

Regulierung als Innovationstreiber

Die gleichzeitige Einführung der Sofortzahlungsregulierung und DORA markiert einen Paradigmenwechsel. Die EU schafft nicht nur technische Standards, sondern zwingt die Branche zu einem ganzheitlichen Sicherheitsdenken. Während früher reaktive Abwehrmaßnahmen dominierten, setzen Banken heute auf adaptive KI-Systeme.

Doch die Medaille hat eine Kehrseite: Auch Betrüger rüsten technologisch auf. Generative KI ermöglicht täuschend echte Phishing-Mails und Fake-Anrufe. Finanzinstitute müssen ihre Modelle kontinuierlich verfeinern und ethische Aspekte berücksichtigen.

Ausblick: Intelligente Verteidigung im Dauereinsatz

Die Zukunft gehört „intelligenter Reibung“ – zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen werden nahtlos in den Bezahlvorgang integriert, ohne Kunden zu belasten. Besonders vielversprechend sind Graph Neural Networks, die komplexe Transaktionsbeziehungen analysieren und großangelegte Betrugsnetzwerke aufdecken können.

Mit der möglichen Einführung eines digitalen Euro stehen bereits die nächsten Herausforderungen an. Eines ist klar: Der Kampf gegen Cyberkriminalität wird zur Daueraufgabe einer Branche, die täglich Billionen von Euro bewegt.

@ boerse-global.de