Energiekontor, Aktie

Energiekontor Aktie: Operativer Rückenwind

12.12.2025 - 03:22:31

Energiekontor treibt Windpark-Projekte voran und baut seine Pipeline aus, muss jedoch die Gewinnprognose für 2025 deutlich nach unten korrigieren. Die Aktie notiert deutlich im Minus.

Energiekontor meldet ein weiteres abgeschlossenes Windpark-Projekt und baut seine Pipeline deutlich aus – gleichzeitig wirkt eine kräftig gesenkte Gewinnprognose weiterhin als Bremsklotz für die Aktie. Wie passt dieser Mix aus operativem Fortschritt und Ergebnisdämpfer zusammen?

Neues Windprojekt stärkt Geschäftsbasis

Mit dem Windpark Beiersdorf-Freudenberg im Landkreis Märkisch-Oderland erreicht Energiekontor den Financial Close für ein weiteres Projekt in Brandenburg. Geplant sind drei Nordex-Anlagen vom Typ N149-5.7 mit einer Gesamtleistung von rund 17 Megawatt, die ab 2027 Strom liefern sollen.

Die Eckdaten zeigen die Größenordnung des Vorhabens:

  • Gesamtleistung: ca. 17 Megawatt (3 Anlagen)
  • Erwartete Jahresproduktion: 36 Gigawattstunden
  • Versorgte Haushalte: etwa 11.000
  • CO₂-Einsparung: mehr als 27.000 Tonnen pro Jahr

Das Projekt hatte sich bereits im Februar 2025 einen Zuschlag in einer EEG-Ausschreibung der Bundesnetzagentur gesichert. Mit dem jetzt erreichten Financial Close ist die Finanzierung gesichert und der Weg in die Bauphase frei.

Rekord-Pipeline in Bau

Beiersdorf-Freudenberg ist der 13. Financial Close im laufenden Geschäftsjahr. Insgesamt hat Energiekontor damit Projekte mit rund 343 Megawatt Leistung bis zur Baureife gebracht – ein deutliches Signal für hohe Umsetzungsgeschwindigkeit.

Noch eindrucksvoller ist der Blick auf die gesamte Realisierungspipeline:

  • 20 Projekte im Bau mit mehr als 628 Megawatt
  • Rund 200 Megawatt davon für den eigenen Bestand
  • Rest für den Verkauf an Investoren vorgesehen

Damit treibt der SDAX-Konzern seine Strategie der doppelten Wertschöpfung weiter voran: Erlöse aus Projektverkäufen einerseits, wiederkehrende Cashflows aus dem Eigenportfolio andererseits. Das bestehende Parkportfolio umfasst bereits 40 Wind- und Solarparks mit rund 450 Megawatt Gesamtleistung.

Gewinnprognose deutlich reduziert

Trotz dieser operativen Fortschritte bleibt der Blick auf das Ergebnis für 2025 enttäuschend. Im Oktober hat das Management die Prognose für das Vorsteuerergebnis (EBT) klar nach unten angepasst: Statt ursprünglich 70 bis 90 Millionen Euro erwartet der Vorstand nur noch 30 bis 40 Millionen Euro.

Hauptgrund sind verzögerte Projektverkäufe in Deutschland und Großbritannien. Die Verhandlungen laufen, die Kaufverträge werden aber voraussichtlich erst nach Jahreswechsel vollzogen. Die entsprechenden Ergebnisbeiträge wandern damit ins Jahr 2026. Für das laufende Geschäftsjahr bedeutet das eine spürbare Delle, nicht aber den Wegfall der Projekte.

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Am Markt hinterlassen diese Nachrichten Spuren. Die Aktie notiert heute bei 34,25 Euro und damit rund 33 Prozent unter Jahresanfang. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 61,80 Euro ist der Titel mit einem Abstand von knapp 45 Prozent weit entfernt.

Aktienrückkauf als Signal

Parallel setzt Energiekontor das im Juli 2025 gestartete Aktienrückkaufprogramm fort. In der ersten Dezemberwoche kamen weitere 1.450 eigene Aktien hinzu. Seit Programmstart am 7. Juli wurden damit insgesamt 26.794 Aktien über XETRA an der Frankfurter Börse zurückgekauft.

Die jüngsten Käufe erfolgten zu gewichteten Durchschnittskursen zwischen 33,58 und 34,73 Euro. Angesichts des deutlichen Rückgangs seit Jahresbeginn wirkt der Rückkauf wie ein klares Bekenntnis des Managements zur eigenen Bewertung.

Charttechnisch spiegelt sich der Druck dennoch wider: Der Kurs liegt leicht unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von 34,82 Euro und rund 21 Prozent unter der 200‑Tage-Linie. Ein RSI von 20,8 deutet zudem auf eine stark überverkaufte Situation hin.

Langfristige Wachstumsstrategie bestätigt

Trotz der verschobenen Ergebnisrealisierung hält Energiekontor an seinem Wachstumsplan für 2023 bis 2028 fest. Die Projekt-Pipeline umfasst aktuell 11,2 Gigawatt – US-Projektrechte sind darin noch nicht enthalten. Zahlreiche Genehmigungen, Ausschreibungszuschläge und Financial Closes der vergangenen Monate unterstreichen die kontinuierliche Ausbauarbeit.

Operativ wächst damit die Basis für künftige Erträge, auch wenn ein Teil der Gewinne erst 2026 sichtbar wird. Entscheidend wird sein, dass die angekündigten Projektverkäufe tatsächlich wie geplant nachgeholt werden und die umfangreiche Pipeline weiterhin zügig in Bau und Betrieb überführt wird.

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