Drei Jahre nach den AnschlĂ€gen auf die Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee darf einer der mutmaĂlichen Beteiligten nicht von Polen nach Deutschland ausgeliefert werden.
17.10.2025 - 15:04:36Polen darf Nord-Stream-VerdÀchtigen nicht ausliefern
Ein Gericht in Warschau lehnte die Ăberstellung des 46 Jahre alten Ukrainers Wolodymyr Z. an die deutschen Behörden ab und hob seine Untersuchungshaft auf, wie die Agentur PAP meldete. Erst am Mittwoch hatte das höchste italienische Gericht die Auslieferung eines weiteren, in Italien gefassten VerdĂ€chtigen gestoppt.
Der von Deutschland mit europĂ€ischem Haftbefehl gesuchte Ukrainer Wolodymyr Z. war in Pruszkow bei Warschau festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe handelt es sich bei dem 46-JĂ€hrigen um einen ausgebildeten Taucher, der mutmaĂlich Mitglied der Gruppe war, die im Herbst 2022 nahe der Insel Bornholm SprengsĂ€tze an den Nord-Stream-Gaspipelines platzierte. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm HerbeifĂŒhren einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor.
Bei dem Anschlag beschÀdigten die Sprengungen die beiden Pipelines so sehr, dass kein Gas mehr durchgeleitet werden konnte. Die Explosionen wurden in der NÀhe von Bornholm registriert. Wenig spÀter entdeckte man vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen.
Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland, allerdings nicht mehr zum Zeitpunkt des Anschlags. Nord Stream 2 war infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch gar nicht in Betrieb.