Dow Jones: Weihnachtsrally läuft

Der US-Leitindex kletterte am Dienstag um 79,73 Punkte auf 48.442,41 Zähler – die vierte positive Sitzung in Folge. Was die Börse antreibt: überraschend robuste Konjunkturdaten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA wuchs im dritten Quartal mit 4,3 Prozent annualisiert deutlich stärker als von Ökonomen erwartet (3,2 Prozent). Starkes Wachstum bei gleichzeitig sinkenden Zinserwartungen – eine Kombination, die Investoren gefällt.

Goldilocks-Szenario stützt Kauflaune

Die BIP-Revision liefert genau das Narrativ, auf das die Märkte setzen: Die Wirtschaft zeigt sich krisenfest, während die Federal Reserve mittelfristig Spielraum für Zinssenkungen behält. Terminmärkte preisen für Ende 2026 zwei weitere Leitzinssenkungen ein. Parallel sank der Dollar-Index um 0,4 Prozent auf 97,90 Punkte, was US-Exporteuren Rückenwind gibt und multinationale Konzerne aus dem Dow beflügelt.

Die Konsumausgaben – ein entscheidender Wachstumstreiber – stiegen laut BIP-Bericht um 3,5 Prozent. Das stärkte vor allem den Technologiesektor: Amazon legte 1,6 Prozent zu und half, den Index nach oben zu ziehen.

Tech outperformt, Defensive bleiben außen vor

Während der Dow moderat zulegte, übertrafen S&P 500 (+0,46 Prozent) und Nasdaq (+0,57 Prozent) den Blue-Chip-Index deutlich. Nvidia und Broadcom kletterten um 3,0 respektive 2,3 Prozent – Kapital floss verstärkt in Wachstumswerte. Der Russell 2000 hingegen fiel um 0,6 Prozent, was zeigt: Die Rally konzentriert sich auf Large Caps, nicht auf die Breite des Marktes.

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Auffällig auch die Bewegung bei den Rohstoffen: Gold markierte bei 4.515 Dollar je Unze ein neues Allzeithoch (+1 Prozent), Silber sprang um vier Prozent auf 71,60 Dollar. Trotz starker Konjunkturdaten sichern sich Anleger offenbar gegen langfristige Risiken ab – ein klassisches Barbell-Positioning aus Wachstumsaktien und Edelmetallen.

Ausblick auf Kurzwoche

Am Mittwoch, 24. Dezember, schließen die US-Börsen bereits um 13 Uhr ET – am 25. Dezember bleiben sie komplett geschlossen. Händler rechnen mit dünnen Umsätzen und volatilen Kursbewegungen auf niedrigem Volumen. Aus technischer Sicht bleibt der Index konstruktiv: Die Unterstützung bei 48.360 Punkten hält, der Relative-Stärke-Index (RSI) signalisiert noch Luft nach oben. Die nächste Hürde liegt bei 48.500 Zählern – ein Durchbruch könnte den Weg Richtung 50.000 Punkte im frühen Jahresverlauf ebnen.

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