DiMe, Verizon

DiMe und Verizon: Digitale Revolution für Senioren-Pflege daheim

08.11.2025 - 20:41:12

Warum Deutschland genau hinsehen sollte

Eine mächtige Allianz aus Technologiekonzernen, Gesundheitsdienstleistern und Medizinausrüstern will die häusliche Seniorenpflege digital neu erfinden. Unter Führung der Digital Medicine Society (DiMe) und des US-Branchenverbands Consumer Technology Association (CTA) startete diese Woche eine Initiative, die älteren Menschen ein sicheres und bezahlbares Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen soll. Verizon und Epic Systems, Entwickler weit verbreiteter elektronischer Patientenakten, gehören zu den prominenten Partnern. Was steckt dahinter?

Das Projekt markiert einen Wendepunkt: Erstmals bündeln Schwergewichte wie die Pflegedienste Bayada Home Health Care und Enhabit, der Infrastrukturanbieter AdaptHealth sowie Telekommunikationsriese Verizon ihre Kräfte. Ziel ist ein einheitlicher, evidenzbasierter Standard für vernetzte Pflege – abgestimmt mit den Prioritäten der US-Arzneimittelbehörde FDA. Die Botschaft: Schluss mit Insellösungen, her mit einem nahtlos verzahnten Ökosystem aus Daten, Dienstleistungen und Betreuung.

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Die Initiative kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Auch hierzulande altert die Gesellschaft rasant, während Pflegekräfte knapp werden. In den USA fehlen Schätzungen zufolge binnen fünf Jahren über 150.000 Betreuer – eine Lücke, die durch technologiegestützte Effizienz geschlossen werden muss. Remote Patient Monitoring (RPM) bildet das Herzstück: Sensoren überwachen kontinuierlich Vitalwerte, Medikamenteneinnahme und Aktivitätsniveaus. Studien zeigen, dass solche Systeme Klinikwiederaufnahmen um bis zu 40 Prozent senken können.

„Diese Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt zu einem vernetzten Pflegeerlebnis, das älteren Menschen und ihren Familien bessere Optionen bietet”, erklärte Philip Parks, Chefstratege bei AdaptHealth. Das klingt ambitioniert – und ist es auch. Denn jahrelang scheiterte die Branche an fehlender Standardisierung und Interoperabilität. Die neue Koalition will genau dieses Problem frontal angehen.

KI als Gamechanger: 76 Prozent setzen darauf

Künstliche Intelligenz spielt eine Schlüsselrolle. Laut einem Branchenbericht aus diesem Jahr glauben 76 Prozent der Seniorenpflege-Verantwortlichen, dass KI die Branche transformieren wird. Die Einsatzgebiete: prädiktive Analysen zur Früherkennung von Gesundheitsrisiken, Effizienzsteigerungen im Marketing und Chatbots für Bewohner. Generative KI erstellt hochpersonalisierte Pflegepläne, indem sie langfristige Verhaltens- und Gesundheitsdaten auswertet – etwa um Stürze zu verhindern oder Krisen vorherzusagen.

Die Integration in Smart-Home-Geräte und Wearables schafft adaptive Umgebungen, die auf veränderte Bedürfnisse reagieren. Japan, das weltweit am stärksten gealterte Land, investiert massiv in diesen „Age-Tech”-Markt. Die dortige „Silver Economy” soll in diesem Jahr die Marke von 670 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 630 Milliarden Euro) überschreiten. Die globale Nachfrage ist klar: Senioren wollen möglichst lange unabhängig zuhause leben.

Ein Blueprint mit politischem Rückenwind

Die Initiative erhält Unterstützung von höchster Stelle. Die US-Gesundheitsbehörde Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) hat kürzlich ihre eigene „Health Technology Ecosystem Initiative” gestartet – ein Programm für patientenzentrierte, vernetzte Versorgung. DiMe-Chefin Jennifer Goldsack sieht das neue Projekt als entscheidenden Baustein, um diese Regierungsambitionen in die Realität umzusetzen.

Bemerkenswert ist die Bandbreite der Partner: Ein großer Patientenakten-Anbieter wie Epic, ein Telekom-Gigant wie Verizon und bodenständige Pflegedienste wie Bayada an einem Tisch – das signalisiert eine wichtige Konvergenz. Jahrelang verhinderte mangelnde technologische Einheitlichkeit den Durchbruch digitaler Gesundheitslösungen. Diese Allianz könnte den Knoten durchschlagen.

Vom Konzept zur Wirklichkeit

Das unmittelbare Ziel der Connected Health Collaborative: ein evidenzbasierter, interoperabler Plan. Die langfristige Wirkung dürfte weitreichender sein. Im besten Fall wird dieser Rahmen zum Standard für den Technologieeinsatz in der Seniorenpflege – mit Einfluss auf Produktdesign, Softwareentwicklung, Gesundheitspolitik und Versicherungserstattungen.

Der digitale Blueprint ist erst der Anfang. Die nächsten Phasen umfassen Einführung, Umsetzung und Verfeinerung durch Gesundheitssysteme und Technologieanbieter landesweit. Für Millionen ältere Menschen, die selbstbestimmt leben wollen, ist das eine koordinierte Anstrengung, ihnen die digitalen Werkzeuge und vernetzten Unterstützungssysteme zu geben, die sie dafür brauchen. Kann diese Initiative halten, was sie verspricht? Die kommenden Monate werden zeigen, ob aus der Vision praktische Realität wird.

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