DigitalPakt, Deutschlands

DigitalPakt Alter: Deutschlands Senioren erobern die digitale Welt

02.10.2025 - 13:39:02

Bundesweite Initiative fördert digitale Kompetenz bei Senioren mit 300 Erfahrungsorten und mobilen Beratungsdiensten für den Umgang mit Gesundheits-Apps und elektronischer Patientenakte.

Deutschland erlebt einen beispiellosen Wandel: Während sich das Land demografisch und digital transformiert, kämpft eine ganze Generation darum, den Anschluss nicht zu verlieren. Bundesweite Initiativen sollen nun sicherstellen, dass auch die über 65-Jährigen von der Digitalisierung profitieren – vor allem im Gesundheitswesen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Jeder zweite Deutsche über 75 Jahre nutzt noch immer kein Internet. Gleichzeitig drängen digitale Gesundheitsdienste, Online-Termine und E-Rezepte in den Alltag. Was nach einem unlösbaren Widerspruch klingt, soll der DigitalPakt Alter ändern – eine bundesweite Initiative, die Senioren fit für die digitale Zukunft machen will.

Bundesweite Offensive gegen die digitale Spaltung

Der 2021 gestartete DigitalPakt Alter entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte. Bis 2023 schlossen sich alle Bundesländer der Initiative an – ein seltener Fall politischer Einigkeit bei einem gesellschaftlichen Großprojekt. Die Allianz aus Bundesfamilienministerium und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) verfolgt dabei einen praktischen Ansatz: Bis Ende 2025 entstehen 300 lokale Erfahrungsorte, an denen Senioren Smartphone, Tablet und Co. direkt ausprobieren können.

Parallel dazu rollen die Digitalen Engel durchs Land. Seit 2019 besucht der mobile Beratungsdienst besonders ländliche Regionen und bringt die Technik direkt zu den Menschen. Hunderte Ortstermine später zeigt sich: Die Angst vor der Technologie weicht oft schnell der Begeisterung, wenn erstmals eine Videotelefonat mit den Enkeln gelingt oder das Smart Home den Alltag erleichtert.

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Apps auf Rezept: Die digitale Gesundheitsrevolution

Eine echte Innovation stellen die Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) dar – medizinische Apps, die Ärzte seit 2020 verschreiben können. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Mittlerweile stehen 56 zertifizierte Anwendungen zur Verfügung, vom Diabetes-Manager bis zur Demenz-Unterstützung.

Für Senioren eröffnet sich damit eine neue Dimension der Gesundheitsvorsorge. Statt nur beim Arztbesuch über ihre Beschwerden zu sprechen, können sie ihre Werte kontinuierlich überwachen und aktiv an ihrer Genesung mitarbeiten. Ab Januar 2025 kommen Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) hinzu – speziell für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen entwickelt.

Doch die Realität zeigt auch Hindernisse: Datenschutzbedenken und mangelnde Aufklärung bremsen die Verbreitung. Deshalb gelten ab 2025 strengere Sicherheitsstandards für alle Gesundheits-Apps.

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Vertrauen schaffen, Ängste abbauen

Die größte Hürde bleibt der Faktor Mensch. Während 60- bis 69-Jährige durchaus technikaffin sind, sinkt die Internetnutzung bei Hochbetagten dramatisch. Besonders problematisch: Viele können „Fake News“ nicht von seriösen Informationen unterscheiden – ein Risiko, das bei Gesundheitsthemen fatal werden kann.

Erfolgreich zeigen sich Peer-to-Peer-Programme, bei denen technikversierte Senioren ihre Altersgenossen schulen. Das schafft Vertrauen und nimmt die Angst vor dem ersten Klick. Eine Umfrage aus 2022 belegt: E-Rezepte stoßen auf Interesse, Online-Sprechstunden bleiben aber umstritten. Der persönliche Kontakt zum Arzt ist eben nicht digital ersetzbar.

Elektronische Patientenakte als Wendepunkt

Die elektronische Patientenakte (ePA) könnte 2025 zum Durchbruch werden. Ab Oktober müssen alle Arztpraxen die digitalen Gesundheitsdaten nutzen – ein Zwang, der auch Patienten zur Digitalisierung bewegt. Erstmals werden Befunde, Medikamente und Behandlungsverläufe zentral gespeichert und sind bei jedem Arztbesuch verfügbar.

Gelingt dieser Schritt, profitieren gerade chronisch kranke Senioren enorm. Doppeluntersuchungen gehören der Vergangenheit an, Wechselwirkungen bei Medikamenten lassen sich sofort erkennen. Die Herausforderung: Das System muss so nutzerfreundlich sein, dass auch Digital-Einsteiger damit zurechtkommen.

Deutschland steht vor einer Weichenstellung. Entweder gelingt es, die digitale Gesundheitszukunft für alle Generationen zu gestalten – oder eine wachsende Gruppe bleibt zurück. Die Weichen sind gestellt, nun kommt es auf die Umsetzung an.

@ boerse-global.de