Digitaler Engel: Deutschlands Kampf gegen die digitale Spaltung
30.09.2025 - 11:23:02Bundesweite Initiative schafft 300 Lernzentren bis 2025, um älteren Menschen digitale Kompetenzen zu vermitteln und gesellschaftliche Teilhabe zu sichern.
Heute macht der „Digitale Engel“ Station in Lutherstadt Wittenberg – und bringt Senioren das Thema Künstliche Intelligenz näher. Was nach einem modernen Märchen klingt, ist Teil einer groß angelegten Regierungsstrategie: Deutschland will seine älteren Bürger fit für die digitale Zukunft machen.
Der mobile Beratungsdienst des Bundesfamilienministeriums tourt seit 2019 durchs Land und stoppt vor allem in ländlichen Gebieten. Mit einem speziell ausgerüsteten Infomobil im Gepäck erklären Digitalberater alles vom Smartphone bis zur Künstlichen Intelligenz. Das Ziel: Niemand soll bei der digitalen Transformation auf der Strecke bleiben.
300 Lernzentren bis Ende 2025
Herzstück dieser Mission ist der „DigitalPakt Alter“ – eine bundesweite Initiative, die seit 2021 Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vernetzt. Alle 16 Bundesländer ziehen mit, um lokale „Erfahrungsorte“ zu schaffen. Diese niedrigschwelligen Lernzentren sollen Senioren in entspannter Atmosphäre digitale Kompetenzen vermitteln.
Die Zahlen zeigen, warum das nötig ist: Nur 30 Prozent der über 60-Jährigen bewerten ihre digitalen Fähigkeiten als gut oder sehr gut, so der aktuelle D21-Digital-Index. Ein Problem, das sich verschärft, je älter die Menschen werden.
Bis Ende 2025 sollen 300 solcher Erfahrungsorte entstehen – von Smartphone-Kursen für Einsteiger bis hin zu Workshops über Online-Banking und Smart-Home-Technologie. Der Clou: Senioren lernen in ihrem eigenen Tempo und erhalten individuelle Unterstützung.
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Erfolg durch Peer-Learning
Besonders erfolgreich erweist sich das Prinzip „Senioren helfen Senioren“. Der „Digital-Kompass“ hat 100 Standorte aufgebaut, an denen ehrenamtliche Internet-Lotsen ihre Altersgenossen beim digitalen Einstieg unterstützen. Diese Peer-to-Peer-Formate schaffen Vertrauen – ältere Vorbilder nehmen die Angst vor der Technik.
Seit dem Start hat das Infomobil bereits über 450 Orte besucht. Die hohe Nachfrage zeigt: Der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen. Ob in Seniorenclubs, Mehrgenerationenhäusern oder auf Marktplätzen – überall warten Menschen auf Antworten zu ihren digitalen Fragen.
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Mehr als Luxus – digitale Teilhabe wird Pflicht
Diese Initiativen sind kein nettes Beiwerk, sondern strategisch entscheidend. Der achte Altenbericht der Bundesregierung macht deutlich: Digitale Technologien können die Lebensqualität älterer Menschen erheblich verbessern – von sozialen Kontakten bis zur Gesundheitsversorgung.
Doch während sich immer mehr Behördengänge ins Internet verlagern und selbst Arzttermine digital vereinbart werden, droht ein Teil der Gesellschaft abgehängt zu werden. Was früher Komfort war, wird zur Notwendigkeit für vollständige gesellschaftliche Teilhabe.
Die Finanzierung läuft aus – wie geht es weiter?
Das Bundesfamilienministerium investierte bisher 3,1 Millionen Euro in die digitale Kompetenzförderung für Senioren. Doch mit dem Auslaufen der „Digitalen Strategie 2025″ stellt sich die Frage nach der Zukunftsfinanzierung.
Die erfolgreiche Integration aller Bundesländer in den DigitalPakt Ende 2023 schafft eine solide Basis. Jetzt geht es darum, die Infrastruktur zu verstetigen und an neue Entwicklungen anzupassen. Denn eines ist klar: Die digitale Revolution wird nicht langsamer – aber sie muss alle mitnehmen.