Digitale, Kluft

Digitale Kluft wächst trotz Rekord-Nutzerzahlen weltweit

18.11.2025 - 02:49:11

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) schlägt Alarm: Zwar sind weltweit mehr Menschen online als je zuvor, doch die Qualität des Zugangs und grundlegende digitale Kompetenzen klaffen immer weiter auseinander. Ein neuer, vielschichtiger digitaler Graben tut sich auf.

Der am Dienstag veröffentlichte Bericht “Facts and Figures 2025” der UN-Sonderorganisation für Informations- und Kommunikationstechnologien beziffert die globale Online-Bevölkerung auf rund 6 Milliarden Menschen – ein Zuwachs von über 240 Millionen binnen Jahresfrist. Doch hinter dieser beeindruckenden Zahl verbirgt sich eine beunruhigende Entwicklung: Hunderte Millionen Menschen bleiben faktisch ausgeschlossen, weil ihnen elementare Computer- und Smartphone-Kenntnisse fehlen.

Die ITU fordert einen Perspektivwechsel. Die Diskussion müsse sich vom bloßen Anschluss hin zu “sinnvoller Konnektivität” verlagern – einem Konzept, das Geschwindigkeit, Bezahlbarkeit und die Fähigkeit zur Navigation in der digitalen Welt umfasst.

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Drei Viertel der Weltbevölkerung nutzen inzwischen das Internet. Doch diese Durchdringung ist extrem ungleich verteilt. Während in wohlhabenden Ländern 94 Prozent der Menschen online sind, liegt die Quote in einkommensschwachen Staaten bei mageren 23 Prozent. Von den 2,2 Milliarden Menschen ohne jeglichen Internetzugang leben 96 Prozent in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen.

Die Spaltung verläuft nicht nur zwischen Nationen, sondern auch innerhalb der Gesellschaften. Global betrachtet sind 77 Prozent der Männer online, aber nur 71 Prozent der Frauen. In Städten nutzen 85 Prozent das Internet, auf dem Land nur 58 Prozent. Diese grundlegende Zugangshürde bildet die erste Barriere für den Erwerb digitaler Kompetenzen. Fehlende Infrastruktur und mangelnde Bezahlbarkeit verhindern, dass große Bevölkerungsgruppen überhaupt den ersten Schritt zur digitalen Bildung machen können.

Die neue Front: Qualität der Verbindung entscheidet

Das zentrale Ergebnis des Reports: Die digitale Kluft hat sich gewandelt. Nicht mehr nur die Frage “online oder offline” ist entscheidend, sondern die Qualität der Verbindung und die Fähigkeit, sie zu nutzen. Die ITU nennt “Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Bezahlbarkeit und Kompetenzen” als neue Trennlinien.

Diese Qualitätslücke zeigt sich eindrucksvoll beim Datenverbrauch: Ein durchschnittlicher Nutzer in einem reichen Land erzeugt fast achtmal mehr mobiles Datenvolumen als jemand in einem armen Land. Was bedeutet das konkret? Eine deutlich intensivere, vielfältigere Internetnutzung – mit entsprechenden Vorteilen für Bildung, Arbeit und Teilhabe.

Ein Basisanschluss allein reicht nicht mehr aus. Ohne grundlegende Fertigkeiten – E-Mails versenden, Websites navigieren, Online-Banking nutzen, auf Telemedizin zugreifen – bleibt das Potenzial des Internets verschlossen. Die Botschaft: Digitale Bildung muss global Priorität werden, damit Menschen von Zukunftstechnologien wie künstlicher Intelligenz tatsächlich profitieren können.

Digitale Klassenzimmer als Lösungsansatz

Einen Tag vor Veröffentlichung des ITU-Berichts kündigten die Vodafone Foundation und das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) die Eröffnung von sechs neuen digitalen Klassenzimmern in Mosambik an. Diese Initiative adressiert genau die im Report beschriebenen Herausforderungen: Sie liefert nicht nur Technologie, sondern auch Training.

Die Räume sind mit Internetzugang, Tablets, Computern und Lehrmaterialien ausgestattet. Ein lokaler Coach schult Lehrkräfte und begleitet den digitalen Lernprozess. Das Programm Instant Network Schools (INS) erreicht inzwischen über 91.000 Schülerinnen und Schüler in Mosambik – in Flüchtlings- und lokalen Gemeinschaften, wo technologische Engpässe Bildung und Jobchancen massiv behindern.

Durch erweiterte Öffnungszeiten und Zugang für die Gemeinde werden diese Zentren zu Knotenpunkten digitaler Bildung. Ein skalierbares Modell für den Aufbau grundlegender Computer- und Smartphone-Kompetenzen in unterversorgten Regionen.

Kompetenzen als Fundament der digitalen Transformation

Die Gegenüberstellung von ITU-Daten und konkreten Initiativen wie in Mosambik liefert eine klare Erkenntnis: Technologie-Einsatz muss mit Befähigung der Menschen einhergehen. Digitale Grundkompetenzen sind kein Luxus mehr, sondern Voraussetzung für wirtschaftliche und soziale Teilhabe.

Die Fähigkeit, per Smartphone Behördendienste zu nutzen, sich um einen Job zu bewerben oder Finanzen zu verwalten, ist heute fundamental. Je schneller sich die Weltwirtschaft digitalisiert, desto härter trifft es jene ohne diese Fähigkeiten. Der Report betont zurecht: Eine langsame, unzuverlässige Verbindung ist eine massive Barriere für Lernen, Online-Bildung oder Remote-Arbeit.

Öffentlich-private Partnerschaften wie jene zwischen Vodafone und UNHCR werden zunehmend unverzichtbar. Sie bündeln Ressourcen und Know-how dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden – und schaffen konkrete Auswege aus digitaler Armut.

Die Aufgabe: Von Zugang zu sinnvoller Inklusion

Die ITU-Ergebnisse sind ein Weckruf an Regierungen, Unternehmen und Hilfsorganisationen weltweit. Die Mission lautet: vom universellen Zugang zum universellen sinnvollen Zugang. Das erfordert nachhaltige Investitionen nicht nur in digitale Infrastruktur, sondern auch in umfassende Programme für digitale Bildung – zugeschnitten auf die Bedürfnisse verschiedener Gemeinschaften.

Die nächsten Jahre werden entscheidend sein: Verschärft die digitale Transformation bestehende Ungleichheiten oder wird sie zum Werkzeug für inklusives Wachstum? Initiativen, die Technologie mit Training verbinden, zeigen den Weg. Letztlich hängt die Überwindung der digitalen Kluft davon ab, die wichtigste Verbindung herzustellen: jene zwischen Menschen und den Fähigkeiten, die sie für ein selbstbestimmtes Leben in der digitalen Welt brauchen.

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