Digitale Bildung: USA setzen auf Schul-Reform und Bibliotheks-Workshops
17.11.2025 - 04:10:12Eine digitale Wende erfasst die USA: Während Alabama seine Lehrpläne revolutioniert, kämpfen Bibliotheken an der Basis gegen digitale Ausgrenzung. Kann diese Doppelstrategie funktionieren?
Die Vereinigten Staaten erleben diese Woche einen beispiellosen Kraftakt in Sachen Digitalkompetenz. Vom Schulunterricht bis zur Volkshochschule wird massiv aufgerüstet. Besonders bemerkenswert: Die Initiativen kommen sowohl von Regierungsstellen als auch aus der Zivilgesellschaft – ein koordinierter Angriff auf die digitale Spaltung der Nation.
Am 14. November präsentierte das Bildungsministerium Alabamas einen Entwurf, der alle öffentlichen Schulen des Bundesstaates erfassen soll. Zeitgleich öffnen in Philadelphia und Chicago Bibliotheken ihre Computerkurse für Erwachsene. Die Botschaft ist klar: Digitale Bildung duldet keinen Aufschub mehr.
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Das Bildungsministerium Alabamas legt einen ambitionierten Plan vor, der Schüler vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse erfassen soll. Der Entwurf trägt den Titel „Alabama Course of Study: Digital Literacy and Computer Science” und liegt derzeit zur öffentlichen Stellungnahme aus. Ziel ist es, aus Schülern kritische Denker, ethische Digitalnutzer und innovative Problemlöser zu machen.
Die Zahlen sprechen für sich: Bereits 94 Prozent aller High Schools in Alabama bieten Informatik-Unterricht an – weit über dem US-Durchschnitt. Gouverneurin Kay Ivey bringt es auf den Punkt: „Informatik ist kein Wahlfach mehr, sondern eine Notwendigkeit.” Der Bundesstaat hatte zuvor bereits festgelegt, dass ab dem Abschlussjahrgang 2032 ein Informatik-Kurs zur Hochschulreife verpflichtend wird.
Die Initiative baut auf dem Computer Science for Alabama Act von 2019 auf. Im Dezember 2025 soll das State Board of Education über den neuen Lehrplan abstimmen. Wird er angenommen, könnte Alabama zum Vorbild für andere US-Bundesstaaten werden.
Bibliotheken übernehmen Pionierrolle bei digitaler Grundbildung
Während die Politik plant, handeln Büchereien im ganzen Land sofort. Die Free Library of Philadelphia startete heute die Anmeldung für einen achtwöchigen Kurs „Computer Skills for Beginners”. In Kooperation mit der Organisation Beyond Literacy sollen Erwachsene lernen, wie man einen Computer bedient und sich im Internet bewegt.
Auch Chicago zeigt sich aktiv: Am vergangenen Samstag, den 15. November, bot die Chicago Public Library gleich mehrere Veranstaltungen an – von „Learn Computer Basics” bis zu individueller Hilfe bei Microsoft Word und Google Docs. Die Jersey City Free Public Library zieht am 24. November nach und startet ihre „Adult Basic Computer Lessons”.
Diese Programme sind keine Eintagsfliegen. Die konstant hohe Nachfrage zeigt: Millionen US-Bürger fehlen elementare digitale Fähigkeiten. Für viele ist der Gang zur Bibliothek die einzige Möglichkeit, am digitalen Leben teilzuhaben – sei es für die Jobsuche, den Kontakt mit Behörden oder die Kommunikation mit der Familie.
Vom Mausklick zur KI: Bildungsangebote decken gesamtes Spektrum ab
Die digitale Revolution macht auch vor älteren Generationen nicht halt. Die AARP Foundation setzt mit ihrem Programm „Digital Skills Ready@50+” gezielt auf Menschen über 50. Die kostenlosen Kurse behandeln Themen wie Online-Sicherheit und professionelles Networking. Das Kramden Institute in Durham verzeichnet für seine November-Kurse bereits Wartelisten.
Parallel dazu rüsten Tech-Giganten für die KI-Zukunft auf. Microsoft kündigte am 14. November das Programm „Microsoft Elevate UAE” an, das über 300.000 Menschen in den Vereinigten Arabischen Emiraten KI-Kenntnisse vermitteln soll. Amazon Web Services (AWS) öffnete am 12. November die Beta-Registrierung für eine neue Zertifizierung zum „Generative AI Developer”.
Diese Entwicklung wirft die Frage auf: Wie groß wird die Kluft zwischen Digital-Anfängern und KI-Profis?
Zwei Geschwindigkeiten, ein Ziel: Strategie gegen digitale Ausgrenzung
Die aktuellen Initiativen folgen einem klaren Muster: Von oben setzen Regierungen auf langfristige Bildungsreformen. Das US-Bildungsministerium schrieb am 12. November Fördermittel für KI-Integration in Schulen aus. Von unten kämpfen Bibliotheken und Nonprofits um jeden einzelnen Erwachsenen, der den digitalen Anschluss verloren hat.
Diese Doppelstrategie ist notwendig. Während Lehrplanreformen die nächste Generation vorbereiten, brauchen Menschen heute sofort Hilfe – für den Jobantrag, die Steuererklärung oder das Videotelefonat mit den Enkeln. Die Gleichzeitigkeit von Grundlagenkursen und KI-Fortbildungen zeigt allerdings auch: Die digitale Schere öffnet sich in atemberaubendem Tempo.
Was bringt die Zukunft? Dezember-Votum mit Signalwirkung
Der Blick richtet sich nun auf das Alabama State Board of Education. Die Abstimmung im Dezember könnte einen Dominoeffekt auslösen und andere Bundesstaaten zur Modernisierung ihrer Lehrpläne bewegen. Bibliotheken in Philadelphia und Jersey City haben bereits Kurse bis weit ins kommende Jahr geplant – die Nachfrage reißt nicht ab.
Die größere Herausforderung liegt jedoch in der Zukunft: Wird es gelingen, die Grundlagenförderung auszubauen, während gleichzeitig KI-Kompetenz zum Standard wird? Microsoft und AWS setzen bereits darauf, dass KI-Kenntnisse zum selbstverständlichen Teil digitaler Bildung werden. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die USA die digitale Spaltung schließen können – oder ob sich eine neue, KI-getriebene Kluft auftut.
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