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Digital Euro: EU ebnet Weg für digitale Zentralbankwährung

26.12.2025 - 16:55:11

Die EU ebnet den Weg für eine digitale Zentralbankwährung, die als Ergänzung zum Bargeld konzipiert ist. Ein Hybrid-Modell soll Online- und Offline-Zahlungen mit Privatsphärenschutz ermöglichen.

Die EU hat den Weg für den digitalen Euro freigemacht. Der Rat der Europäischen Union hat seine Verhandlungsposition beschlossen. Die digitale Währung soll Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen – mit einem besonderen Fokus auf Privatsphäre.

Hybrid-Modell als Kerninnovation

Die größte Neuerung ist das beschlossene Hybrid-Modell. Der digitale Euro soll sowohl online als auch offline funktionieren. Die Offline-Funktion ermöglicht direkte Transaktionen zwischen Geräten – ähnlich dem Austausch von Münzen – ohne Zwischenhändler oder Internetverbindung. Diese „bargeldähnliche“ Option soll Privatsphäre wie bei physischem Geld bieten, da Offline-Zahlungsdaten nicht von Zentralbehörden gespeichert werden.

„Der digitale Euro würde Bargeld ergänzen und der Öffentlichkeit sowie Unternehmen zur Verfügung stehen, um jederzeit und überall im Euroraum Zahlungen zu tätigen“, erklärte der Rat. Damit reagiert Brüssel auf Kritik, eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) könnte zum Überwachungsinstrument werden.

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Bargeld bleibt gesetzliches Zahlungsmittel

Parallel zur digitalen Währung stärkt die EU den Schutz für physisches Bargeld. Eine neue Verordnung soll sicherstellen, dass Euro-Banknoten und Münzen weiterhin als gesetzliches Zahlungsmittel breit akzeptiert und zugänglich bleiben. Ein allgemeines Verbot der Bargeldablehnung im Einzelhandel ist vorgesehen – mit nur wenigen Ausnahmen für rein digitale Geschäftsmodelle.

„Euro-Bargeld ist das einzige gesetzliche Zahlungsmittel im Euroraum“, betonte der Rat. Die digitale Brieftasche soll also die physische ergänzen, nicht verdrängen. Damit will Brüssel Befürchtungen entgegentreten, die Digitalisierung leite eine bargeldlose Gesellschaft ein.

Zeitplan bis zur Einführung

Die technischen Vorarbeiten sind bereits abgeschlossen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bestätigte vergangene Woche, die Zentralbank habe ihre „technischen und vorbereitenden Arbeiten“ abgeschlossen. „Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass es im digitalen Zeitalter eine Währung gibt, die das Anker der Stabilität für das Finanzsystem ist“, so Lagarde.

Der Fahrplan sieht nun vor:
* 2026: Endgültige Verabschiedung der Digital-Euro-Verordnung durch Parlament und Rat
* Mitte 2027: Start groß angelegter Pilotversuche und erster Transaktionen
* 2029: Früheste mögliche vollständige Ausgabe an die Öffentlichkeit

Strategische Unabhängigkeit als Treiber

Hinter dem Projekt steht mehr als Modernisierung. Es geht um europäische Souveränität. Die dänische Wirtschaftsministerin Stephanie Lose betonte, der digitale Euro sei für ein „robusteres und wettbewerbsfähigeres europäisches Zahlungssystem“ unerlässlich.

Derzeit dominierten nicht-europäische Privatanbieter wie US-Kreditkartenkonzerne den Markt. Ein öffentlicher digitaler Euro böte eine souveräne Alternative und verringerte die Abhängigkeit von externer Infrastruktur. Die EU-Bemühungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem andere große Volkswirtschaften ihre CBDC-Programme beschleunigen – allen voran China mit dem digitalen Yuan.

Nächste Schritte und offene Fragen

Mit der Ratsentscheidung rücken nun die Trilog-Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament Anfang 2026 in den Fokus. Dabei wird es besonders um Obergrenzen für Digital-Euro-Guthaben gehen. Diese sollen verhindern, dass die digitale Währung durch massive Wertaufbewahrung den Bankensektor destabilisiert.

Für Verbraucher sendet Brüssel eine klare Botschaft: Die digitale Brieftasche kommt, aber die Ledergeldbörse bleibt. Bis Ende des Jahrzehnts verspricht der digitale Euro die Sicherheit von Zentralbankgeld im digitalen Raum – als paneuropäische Zahlungsmethode mit Privatsphärenschutz.

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