Produktion/Absatz, Arbeit

Die IG Metall kritisiert den Stahlkonzern ArcelorMittal LU1598757687 scharf für seine Pläne, die Werke in Bremen und Eisenhüttenstadt nicht auf eine klimafreundlichere Produktion umzustellen.

20.06.2025 - 11:29:48

IG Metall will Stahlgipfel: 'Geht um Tausende Arbeitsplätze'

"Diese Entscheidung ist strategisch kurzsichtig, unternehmerisch falsch und mit Blick auf die Beschäftigten wie auch auf die gesamtgesellschaftlichen Folgen in höchstem Maße unverantwortlich", sagte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der Gewerkschaft.

Der klimaneutrale Umbau der Stahlindustrie sei ein Jahrhundertprojekt. "Es geht um die Zukunft von tausenden Arbeitsplätzen in Bremen und Eisenhüttenstadt." Die Beschäftigten hätten sich darauf eingelassen, die Politik stelle Förderungen in Milliardenhöhe bereit und der Strompreis bewege sich in die richtige Richtung. "Die einzigen, die die Nerven verlieren und wackeln, sind die Manager von ArcelorMittal", kritisierte Kerner. Die Bundesregierung müsse umgehend einen Krisengipfel für die Stahlindustrie einberufen.

Rückschlag für Erreichen der Klimaziele

ArcelorMittal will die Umstellung auf "grüne" Stahlproduktion in Bremen und Eisenhüttenstadt nicht weiter verfolgen. Gemeint ist der Umstieg von Kohle als Energiequelle auf Wasserstoff, der künftig aus erneuerbaren Energien wie Windkraft oder Solarstrom gewonnen wird. Damit verzichtet der Konzern auf 1,3 Milliarden Euro staatlicher Fördergelder. Selbst mit Subventionierung sei das Vorhaben nicht wirtschaftlich, hatte ArcelorMittal erklärt.

Für die Bundesregierung ist die Entscheidung ein Rückschlag beim Umbau der Industrie. Die Stahlbranche ist einer der größten CO?-Emittenten in Deutschland und spielt eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaziele.

IG-Metall-Vize Kerner forderte grundlegende Unterstützung für die Stahlindustrie. "Es ist inakzeptabel, dass Frankreich durch einen politisch subventionierten Industriestrom Fakten schafft, während Deutschland umständlich nach europakonformen Lösungen sucht. Stahl muss auch bei uns zur Chefsache werden."

@ dpa.de

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