Die Fakten: Was wirklich zählt

Ein beeindruckender Gewinnsprung, eine höhere Dividende und ein geplanter Aktiensplit ? eigentlich eine Traumkombination für Aktionäre. Doch die DormaKaba-Aktie stürzte am Dienstag trotzdem um rund 6 Prozent ab. Warum bestraft der Markt den Schweizer Sicherheitstechnikkonzern für scheinbar gute Zahlen?

Die heute veröffentlichten Jahreszahlen lesen sich auf den ersten Blick hervorragend:
– Der Konzerngewinn mehr als verdoppelte sich auf 188 Millionen Franken
– Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich auf 15,5 Prozent
– Die Dividende soll um 15 Prozent auf 9,20 Franken steigen
– Ein Aktiensplit 1:10 ist geplant

Doch der Teufel steckt im Detail: Während der Gewinn die Erwartungen deutlich übertraf, wurde der Umsatz leicht verfehlt. Zudem passte das Management die Margenprognose für das kommende Jahr leicht nach unten an.

Marktignoriert die Positivmeldungen

Warum also der Kursrutsch? Der Markt scheint aktuell weniger auf historische Erfolge zu schauen als auf zukünftige Risiken. Die anhaltende Unsicherheit bezüglich US-Importzöllen und Sorgen um einen nachlassenden Konsum in bestimmten Sektoren wiegen offenbar schwerer als die fundamental soliden Zahlen.

Interessant: Trotz des Tagesrückgangs zeigt die Aktie mit 745 Franken immer noch eine beachtliche Performance ? sie liegt 31 Prozent über dem 52-Wochen-Tief und fast 8 Prozent über dem 200-Tage-Durchschnitt.

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Innovation als strategische Antwort

Kann die neu besetzte Führungsebene die Wende bringen? Mit der Ernennung von David Fuller zum Chief Innovation Officer setzt DormaKaba ein klares Zeichen. Die bereits vollzogene strategische Wende von der „Umgestaltung“ hin zum „Wachstum“ zeigt erste Erfolge: Vier Akquisitionen, darunter die Übernahme von TANlock für den Rechenzentrumsmarkt, unterstreichen die Expansionsambitionen.

Die Frage bleibt: Reicht das, um den Markt zu überzeugen? Die Generalversammlung am 21. Oktober könnte die nächste Bewährungsprobe werden. Bis dahin wird die Aktie wohl weiter zwischen fundamentaler Stärke und makroökonomischen Bedenken hin- und hergerissen sein.

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