OTS, Atradius

Deutschlands Textilindustrie normalisiert sich auf niedrigem NiveauKöln -- Branche vor dynamischen Herausforderungen im Jahr 2025- Deutlicher Anstieg der NichtzahlungsmeldungenDie gute Nachricht ist: Die Lage der deutschen Textilindustrie normalisiertsich, allerdings auf niedrigem Niveau.

12.06.2025 - 10:03:18

Atradius Kreditversicherung / Deutschlands Textilindustrie normalisiert ...

Deutschlands Textilindustrie normalisiert sich auf niedrigem NiveauKöln (ots) -

- Branche vor dynamischen Herausforderungen im Jahr 2025- Deutlicher Anstieg der Nichtzahlungsmeldungen

Die gute Nachricht ist: Die Lage der deutschen Textilindustrie normalisiertsich, allerdings auf niedrigem Niveau. Der Wermutstropfen: Die Herausforderungenfür die Branche sind enorm - Inflation, wirtschaftspolitische Unsicherheiten unddie Konsumzurückhaltung der Verbraucher. "Auch wenn es den Anschein erweckt, dieBranche hätte die Talsohle durchschritten, kann man nicht von einer Entwarnungsprechen", sagt Jens Stobbe, Manager Risk Services beim internationalenKreditversicherer Atradius.

Nach den großen Insolvenzen der vergangenen Zeit mit namhaften Unternehmen wieSinnLeffers, Gerry Weber, Peek & Cloppenburg oder Esprit scheint in derTextilbranche eine gewisse Ruhe eingekehrt zu sein. Insgesamt wurden im Jahr2024 in der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie 46 Insolvenzverfahreneröffnet. Dass es der Branche noch lange nicht gut geht, zeigen auch dieKennzahlen der Branche. Der Bruttoproduktionsumsatz mit Textilien, Leder undBekleidung ging im vergangenen Jahr nach Angaben von Oxford Economics inDeutschland um 4,2 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro zurück. Tendenz sinkend. Fürdieses Jahr wird mit einem Rückgang auf etwas mehr als 26 Milliarden Euro und2026 auf rund 25 Milliarden Euro gerechnet. Nicht viel besser sieht es in derEurozone aus. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz der Branche bei 141 MilliardenEuro - im Jahr 2026 wird nur noch mit Erlösen von rund 130 Milliarden Eurogerechnet.

Dennoch ist das Wehklagen der Textiler aktuell nicht ganz so groß - zumindestgibt es keine größeren Verwerfungen. So scheint der Umsatz in derBekleidungsindustrie mit rund sieben Milliarden Euro seinen Boden gefunden zuhaben. Zwar haben sich die Mietpreise in den Innenstadtlagen nicht weitererhöht, doch die Personal- und Energiekosten belasten die Branche ebenso wie diemassiv gestiegenen Bau- und Renovierungskosten für den Einzelhandel. Hinzu kommtdie anhaltende Zurückhaltung der Verbraucher angesichts der wirtschaftlichenVerunsicherung. "Aktuell gibt es zwar keine nennenswerten großen Insolvenzen inder Branche, dafür aber steigt die Schadensentwicklung insgesamt in dem Sektor",betont Jens Stobbe. Per Mitte Mai dieses Jahres stiegen sie um 3,7 Prozent an -mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Risiken für die Branche sind trotz der scheinbaren Normalisierung enorm.Aufgrund der derzeit unkalkulierbaren Zollpolitik der USA gegenüber asiatischenLändern, könnten dort ansässige Exporteure verstärkt europäische Märkte insVisier nehmen und den Wettbewerb dort weiter verschärfen.

Zudem steht die Branche unter dem Druck, nachhaltigere Praktiken zuimplementieren, insbesondere durch neue EU-Vorschriften. Ebenso sind diewirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine Belastung. Das ifo-Institutprognostiziert für 2025 kein Wirtschaftswachstum - dies resultiert ausstrukturellen Veränderungen, schwacher Nachfrage und politischen Unsicherheiten,insbesondere durch mögliche US-Zölle. Auch der Trend hin zu Online-Handel undSecondhand-Kleidung fordert traditionelle Einzelhandelsmodelle heraus. Fazit:Die Textil- und Bekleidungsindustrie steht 2025 vor dynamischenHerausforderungen. Jens Stobbe: "Während die Branche durch Nachhaltigkeit,technische Innovationen und den wachsenden Markt für Kreislaufmode alsGegenmodell zu Fast Fashion profitieren könnte, muss sie gleichzeitig mitwettbewerbsintensiven Herausforderungen, regulatorischen Anforderungen undwirtschaftlichen Unsicherheiten umgehen."

Pressekontakt:

Atradius KreditversicherungNiederlassung der Atradius Crédito y Caución S.A. de Seguros yReaseguros

Astrid GoldbergPressesprecherinTelefon: +49 (0) 221 2044 - 2210E-Mail: mailto:astrid.goldberg@atradius.com

Stefanie HeilkenPressereferentinTelefon: +49 (0) 221 2044 -1034E-Mail: mailto:stefanie.heilken@atradius.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/52329/6053713OTS: Atradius Kreditversicherung

@ dpa.de