Deutschlands, KI-Revolution

Deutschlands KI-Revolution: 20 Milliarden für digitale Verwaltung

02.10.2025 - 22:29:02

Deutschland startet umfassende Digitalisierungsoffensive mit milliardenschweren KI-Investitionen, neuer Verwaltungsplattform und Ministerium zur Modernisierung von Behörden bis 2030.

Deutschland startet die größte Digitalisierungsoffensive seiner Geschichte. Mit einer neuen KI-Strategie und Milliarden-Investitionen will die Bundesregierung bis 2030 ihre Verwaltung revolutionieren – und endlich den Ruf als digitales Entwicklungsland loswerden.

Die Zahlen sind beeindruckend: Über 20 Milliarden Euro will SAP allein in Europas digitale Souveränität investieren. Bis 2030 soll KI-gesteuerte Wertschöpfung zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Eine Mammutaufgabe, wenn man bedenkt, dass Deutschland bei E-Government-Services europaweit nur im Mittelfeld dümpelt.

Der ehrgeizige Onlinezugangsakt (OZG) sollte bis 2022 bereits 575 zentrale Behördenleistungen digitalisieren. Das Ergebnis? Ernüchternd. Komplexe föderale Strukturen und kulturelle Vorbehalte torpedierten das Vorhaben. Jetzt startet Berlin einen neuen Anlauf – mit klarerem Fokus und mehr Geld.

„OpenAI für Deutschland“: KI-Cloud startet 2026

Das Herzstück der neuen Strategie trägt einen vielversprechenden Namen: „OpenAI für Deutschland“. SAP, OpenAI und Microsoft haben für 2026 eine KI-Plattform angekündigt, die öffentliche Verwaltungen revolutionieren soll.

Die Technik dahinter ist beeindruckend: SAPs Delos-Cloud läuft auf Microsoft-Azure-Technologie, verarbeitet aber alle Daten ausschließlich auf deutschem Boden. 4.000 Grafikprozessoren soll die Infrastruktur umfassen – speziell für KI-Anwendungen. Das Ziel: Verwaltungsabläufe automatisieren, Datenanalysen beschleunigen, Bürokratie abbauen.

Was bedeutet das konkret? Beamte sollen sich wieder auf Bürgerservice konzentrieren können, statt in Papierstapeln zu versinken. Klingt gut – wenn es funktioniert.

Digitale Souveränität: Weg von Microsoft und Co.

Deutschland will unabhängiger werden. Die neue Strategie setzt auf „digitale Souveränität“ – weniger Abhängigkeit von außereuropäischen Tech-Giganten. Das Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) koordiniert bereits seit 2022 Open-Source-Entwicklungen für Behörden.

Ein Vorreiter macht vor, wie es geht: Schleswig-Holstein stellt 30.000 Beamte von Microsoft Office auf LibreOffice und Thunderbird um. Der neue Onlinezugangsakt 2.0 macht diese Richtung zur Pflicht: Behörden müssen künftig Open-Source-Software bevorzugen.

Die Deutsche Verwaltungscloud (DVC) soll eine sichere, interoperable Infrastruktur schaffen. Ambitiös, aber notwendig – schließlich geht es um sensible Bürgerdaten.

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Neues Ministerium bündelt digitale Macht

Schluss mit der Zersplitterung: Das neue Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung konzentriert Kompetenzen, die bisher über sechs Behörden verteilt waren. Ein zentraler Ansprechpartner für alle 16 Bundesländer – endlich.

Das Ministerium koordiniert KI-Einsatz, Datenpolitik und Cybersicherheit. Sein Auftrag: interoperable Plattformen entwickeln, digitale Identitäten einführen, KI in Behörden etablieren. Die Hoffnung: Weniger Flickwerk, mehr Effizienz.

Kann das funktionieren? Die 11.000 deutschen Gemeinden und jahrhundertealte Verwaltungsstrukturen werden zeigen, wie reformfähig das System wirklich ist.

KI-Labore und 100.000 Prozessoren für die Forschung

Die Pläne reichen weit über Behörden hinaus. KI-Reallabore sollen innovative Anwendungen testen. Eine nationale „KI-Gigafactory“ mit mindestens 100.000 Grafikprozessoren soll Forschungseinrichtungen Supercomputing-Power liefern.

Sogar die Justiz soll schneller werden – dank KI-Unterstützung. Fünf Milliarden Euro bis 2025 sind für KI-Förderung eingeplant. Die EU-KI-Verordnung will Deutschland innovationsfreundlich umsetzen.

2026 startet die „OpenAI für Deutschland“-Plattform. Das wird der Praxistest: Kann Deutschland seine digitalen Versprechen einlösen? Oder bleibt es beim teuren Planungspapier? Die Antwort entscheidet über Deutschlands digitale Zukunft.

@ boerse-global.de