Deutschland, Milliarden

Deutschland und Österreich investieren Milliarden in Energiewende

17.10.2025 - 19:59:01

Deutschland investierte 2024 32 Milliarden Euro in grüne Technologien, Österreich erreicht 94% Ökostrom. Beide Länder setzen auf massive Förderungen für Photovoltaik und Windenergie.

Deutschland und Österreich setzen auf massive Investitionen in erneuerbare Energien, um Verbraucher zu entlasten. Allein Deutschland investierte 2024 rund 32 Milliarden Euro in den Ausbau grüner Technologien.

Österreich startet finale PV-Förderrunde 2025

In Österreich läuft noch bis 22. Oktober die letzte Fördermöglichkeit des Jahres für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher. Die EAG-Abwicklungsstelle (OeMAG) will damit das ehrgeizige Ziel einer 100-prozentigen Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen vorantreiben.

Der Erfolg ist greifbar: Bereits 2024 stammten 94 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen, bestätigte die E-Control am 15. Oktober. Die aktuellen Förderungen schaffen zusätzliche Anreize für Privatpersonen und Unternehmen.

Neu eingeführt wurde ein “Made-in-Europe”-Bonus, der europäische PV-Komponenten zusätzlich belohnt und die Abhängigkeit von Importen reduziert.
Anzeige: Apropos Photovoltaik: In vielen Wohnungseigentümergemeinschaften ist das Balkonkraftwerk aktuell ein wichtiges Thema. Wer jetzt rechtssicher planen, zustimmen oder ablehnen will, sollte die neuen WEG-Regeln seit Ende 2024 kennen. Ein kostenloser 5-Minuten-Report erklärt die 19 wichtigsten Neuerungen – inklusive Praxisbeispielen zu Balkonkraftwerken und Online-Eigentümerversammlungen. Jetzt kostenlosen WEG-Report herunterladen

Deutschland knackt Investitionsrekord

Die deutsche Investitionsoffensive erreicht neue Dimensionen. 2023 flossen 38,1 Milliarden Euro in erneuerbare Energien – ein absoluter Rekord. 2024 waren es immerhin noch 32 Milliarden Euro.

Den Löwenanteil erobert die Photovoltaik: 15,4 Milliarden Euro landeten 2024 im Solarbereich – das entspricht fast der Hälfte aller Investitionen. Windenergie folgt mit 9,1 Milliarden Euro.

Die Rechnung geht auf: Bestehende Anlagen generierten zusätzlich 23,3 Milliarden Euro Umsatz durch Wartung und Betrieb.

Strompreise sollen spürbar sinken

Die Bundesregierung plant konkrete Entlastungen für 2025. Auf der Agenda stehen:

  • Stromsteuer-Senkung auf europäisches Mindestmaß
  • Netzentgelt-Deckelung für mehr Preisgerechtigkeit
  • Abschaffung der Gasspeicherumlage

Doch es geht noch mehr: Eine heute veröffentlichte Studie der Deutschen Umwelthilfe zeigt enormes Sparpotenzial in der Industrie. 40 Prozent weniger Energieverbrauch wären möglich – das entspricht jährlichen Einsparungen von 29 Milliarden Euro.

EU-Strategie verspricht Milliarden-Entlastung

Die nationalen Bemühungen fügen sich in den europäischen Masterplan ein. Die EU-Kommission prognostiziert durch ihren Aktionsplan für erschwingliche Energie 130 Milliarden Euro Einsparungen bis 2030. Bis 2040 sollen es sogar 260 Milliarden Euro jährlich werden.

Der Trick dahinter: Der Merit-Order-Effekt sorgt dafür, dass jede zusätzliche Kilowattstunde aus günstigen erneuerbaren Quellen teure Gaskraftwerke verdrängt. Das senkt den Börsenstrompreis für alle.

Netzausbau wird zum Nadelöhr

Bis 2030 will Deutschland 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen – gesetzlich verankert. Doch der Netzausbau hinkt hinterher.

Eine geplante Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes soll Abhilfe schaffen und “Energy Sharing” – die gemeinsame Nutzung von Energie – fördern. Experten sehen in der Digitalisierung und intelligenten Netzsteuerung den Schlüssel zum Erfolg.

Die Botschaft ist klar: Europa setzt alles auf eine Karte – erneuerbare Energien sollen gleichzeitig das Klima retten und die Energiekosten dauerhaft senken.

@ boerse-global.de