Deutsche Rentenversicherung verzeichnet Präventions-Boom

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) verzeichnet einen historischen Ansturm auf ihre Präventionsangebote. Laut dem neuen Reha-Atlas 2025 hat sich die Zahl der Anträge seit 2020 versechsfacht. Im Fokus steht dabei zunehmend die psychische Gesundheit der Beschäftigten.

Prävention wird zur neuen Normalität

Die Zahlen sind eindeutig: Über 64.500 Anträge auf Präventionsleistungen gingen im Jahr 2024 ein – ein neuer Höchststand. Mehr als 56.000 davon wurden bewilligt, was einer Quote von über 87 Prozent entspricht. Die Rentenversicherung senkt bewusst die Hürden für den Zugang.

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Der finanzielle Aufwand für diese vorbeugenden Maßnahmen belief sich auf rund 47,3 Millionen Euro. Was steckt hinter diesem massiven Zuwachs? Das Bewusstsein für Gesundheitsvorsorge in der Bevölkerung ist nach den Belastungen der letzten Jahre drastisch gestiegen. Die Devise lautet nun: lieber frühzeitig gegensteuern, als später lange ausfallen.

“RV Fit” soll psychischen Verschleiß stoppen

Herzstück der Strategie ist das Programm “RV Fit”. Es setzt genau dort an, wo der Druck am größten ist: bei ersten Anzeichen von Stress, Schlafstörungen und Erschöpfung. Das Ziel ist klar, psychische Erkrankungen zu verhindern, die heute zu den Hauptgründen für Frühverrentungen zählen.

Das Programm kombiniert drei Säulen:
* Stressbewältigung für den Arbeitsalltag
* Bewegung zum Abbau von Stresshormonen
* Ernährung für mehr physische Resilienz

Die kostenfreien, oft berufsbegleitenden Kurse sind ein Angebot an die Versicherten – und ein Kalkül für das System. Jeder investierte Euro in die Gesundheit eines 45-Jährigen kann später hohe Kosten für Erwerbsminderungsrenten vermeiden.

Stabile Finanzen ermöglichen Investitionen

Die Ausweitung dieser Leistungen ist nur möglich, weil die Kassen der Rentenversicherung voll sind. Die Beitragseinnahmen für 2025 werden auf rund 321 Milliarden Euro geschätzt, ein Plus von 4,8 Prozent. Diese solide Basis erlaubt es, nicht nur die Renten zu sichern, sondern auch in die Zukunft der Beitragszahler zu investieren.

Für Juli 2026 kündigte die DRV bereits eine Rentenerhöhung von voraussichtlich 3,7 Prozent an. Gleichzeitig wandelt sie sich vom reinen Rentenverwalter zum Gesundheitsdienstleister für das Erwerbsleben. Ein Paradigmenwechsel mit System.

Was kommt 2026? Digital und klimasensibel

Die Prävention wird 2026 weiter Fahrt aufnehmen. Die Digitalisierung spielt eine größere Rolle, etwa durch App-begleitete Stressbewältigung. Damit will die DRV besonders jüngere Versicherte erreichen.

Zudem rücken neue Themen in den Fokus. Die klimasensible Gesundheitsförderung wird Teil der Angebote. Hitzeschutz und der Umgang mit klimawandelbedingten Belastungen stehen dann auf dem Programm. Das Präventionsnetz wird enger – für alle, die rechtzeitig gegensteuern wollen, bevor die Psyche streikt.

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