Milliardenschäden, NAKO-Studie

Deutsche bewegen sich zu wenig: Milliardenschäden drohen

05.10.2025 - 21:39:02

Laut NAKO-Studie erreicht weniger als ein Viertel der deutschen Erwachsenen die WHO-Bewegungsempfehlungen, was zu massiven Gesundheitsrisiken und volkswirtschaftlichen Kosten führt.

Alarmierende Zahlen aus der Gesundheitsforschung: Weniger als ein Viertel der deutschen Erwachsenen erreicht die WHO-Mindestempfehlungen für Bewegung. Die Folgen sind dramatisch – sowohl für die Betroffenen als auch für die Volkswirtschaft.

Die NAKO Gesundheitsstudie, Deutschlands größte Bevölkerungsuntersuchung, belegt den direkten Zusammenhang zwischen Bewegungsmangel und explodierenden Kosten. Inaktive Menschen verursachen nicht nur höhere Behandlungskosten, sondern auch massive Produktivitätsverluste in der Wirtschaft.

Zivilisationskrankheiten auf dem Vormarsch

Was passiert, wenn der Körper stillsteht? Die Antwort ist beängstigend. Bewegungsmangel gilt als Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt, Bluthochdruck und Diabetes Typ 2. Auch bestimmte Krebsarten wie Blasen-, Brust- und Darmkrebs treten häufiger auf.

Die WHO schätzt, dass weltweit 27 Prozent der Erwachsenen die Mindestanforderungen verfehlen. Besonders alarmierend: Auch die Psyche leidet massiv. Depressionen, Angststörungen und ein erhöhtes Demenzrisiko sind direkte Folgen des Sitzmarathons.

Kann ein inaktiver Alltag wirklich so gefährlich sein? Die Wissenschaft sagt: definitiv. Stress, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen sind nur die Spitze des Eisbergs.

Jeder Schritt zählt – konkrete Alltagstipps

Die gute Nachricht: Es braucht keinen Marathon-Ehrgeiz. Kleine Änderungen erzielen große Wirkungen. Treppe statt Aufzug, eine Haltestelle früher aussteigen oder das Fahrrad für Kurzstrecken – solche Gewohnheiten revolutionieren die Gesundheit.

Auch im Büro funktioniert es: Telefonate im Stehen führen, Mittagspausen für Spaziergänge nutzen oder beim Zähneputzen auf einem Bein balancieren. Diese Mini-Workouts aktivieren den Kreislauf und lösen Verspannungen.

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Den inneren Schweinehund besiegen

Wie durchbricht man die Spirale der Passivität? Der Schlüssel liegt in der Freude an der Bewegung. Ob Tanzen, Gartenarbeit oder zügiges Gehen – die Aktivität muss zu einem passen.

Konkrete Ziele setzen und feste Termine im Kalender blockieren erhöht die Erfolgschancen erheblich. Fitness-Apps und Schrittzähler können zusätzlich motivieren. Noch wichtiger: Gemeinsam bewegt es sich leichter. Familie, Freunde oder Sportgruppen sorgen für den nötigen sozialen Druck.

Milliardenpotenzial für die Volkswirtschaft

Die volkswirtschaftlichen Dimensionen sind gigantisch. WHO und OECD berechneten: Würden alle Menschen die Bewegungsempfehlungen befolgen, ließen sich tausende Todesfälle verhindern und Milliarden-Beträge im Gesundheitssystem einsparen.

Experten fordern deshalb eine bewegungsfreundliche Infrastruktur: sichere Radwege, zugängliche Grünflächen und durchdachte Stadtplanung. Der bayerische „Masterplan Prävention“ zeigt den Weg – nun braucht es bundesweite Weichenstellungen.

Prävention als Zukunftsstrategie

Das Bundesgesundheitsministerium setzt verstärkt auf vorbeugende Maßnahmen. Die „Nationalen Empfehlungen für Bewegung“ geben klare Zielwerte vor: 150 bis 300 Minuten moderate Aktivität pro Woche oder alternativ 75 bis 150 Minuten intensives Training.

Entscheidend wird die Zusammenarbeit verschiedener Politikbereiche. Gesundheits-, Sport- und Verkehrspolitik müssen an einem Strang ziehen, um Bewegung fest im Alltag der Deutschen zu verankern. Nur so lässt sich die Trendwende schaffen – weg von der Sitzgesellschaft, hin zu einer aktiven Nation.

@ boerse-global.de