Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwoch nach seiner Talfahrt vom Vortag noch deutlichere Kursgewinne verbucht.

Der österreichische Leitindex ATX AT0000999982 zog um 4,48 Prozent auf 4240,83 Punkte nach oben, nachdem er am Vortag infolge der Angst vor einer Eskalation im US-Zollstreit mit Kanada, Mexiko und China und dem damit verbundenen Handelskrieg 2,35 Prozent verloren hatte.

Eine Kursrally gab es in Wien bei den Werten aus dem Baubereich. Das geplante Sondervermögen für Infrastruktur in Deutschland wirke "wie ein riesiges Konjunkturpaket", schrieb ein Portfoliomanager vom Vermögensverwalter QC Partners. Dies werde an den Börsen goutiert. "Viele Branchen und Firmen dürfen sich jetzt auf zusätzliche Großaufträge freuen", schätzt er. Für die Infrastruktur in Deutschland soll ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro geschaffen werden.

Der Kurs der Strabag-Aktie sprang um mehr als 19 Prozent nach oben. Der Baukonzern ist in Deutschland stark engagiert. Im Jahr 2023 erzielte Strabag nach eigenen Angaben fast 50 Prozent dre gesamten Bauleistung in Deutschland. Beim Konkurrenten Porr gab es ein Kursplus von 13 Prozent. Die Titel des weltgrößten Ziegelherstellers Wienerberger AT0000831706 legten um 15,3 Prozent zu. Die Aktien des Stahlherstellers Voestalpine AT0000937503 gewannen 9,1 Prozent.

Die Papiere des Kranherstellers Palfinger AT0000758305 gewannen 7,6 Prozent. Das Salzburger Unternehmen hat 2024 etwas weniger Umsatz und Gewinn erzielt, aber immer noch das zweitbeste Geschäftsjahr seiner Geschichte verzeichnet.

Auch Werte aus anderen Bereichen legten sehr stark zu. Im Technologiebereich zogen die AT&S-Titel um 4,4 Prozent hoch. Die Papiere von Andritz AT0000730007AT0000730007 gewannen 4,5 Prozent. Unter den schwergewichteten Banken legten Bawag AT0000BAWAG2 um fünf Prozent zu. Erste Group AT0000652011 verteuerten sich um 6,3 Prozent und Raiffeisen Bank International AT0000606306 gar um 9,1 Prozent.

Frequentis hatte am Vorabend Zahlen veröffentlicht. Die Aktie reagierte am Mittwoch mit einem Kursgewinn von 4,6 Prozent. Der Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Kontrollzentralen hat im Vorjahr laut vorläufigen Zahlen Umsatz und operativen Gewinn gesteigert. Nach Einschätzung der Analysten der Erste Group lagen die Zahlen über den Erwartungen.