Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Technologiekonzern Siemens DE0007236101 ist im zweiten Geschäftsquartal kräftig gewachsen und hat besser abgeschnitten als erwartet.

15.05.2025 - 11:49:14

Siemens wächst kräftig - Lichtblicke im Automationsgeschäft

Dabei profitierte das Unternehmen von robusten Geschäften im Bereich intelligenter Infrastruktur, der Zugsparte Mobility sowie der Medizintechniktochter Healthineers DE000SHL1006. Die Digitalisierungssparte verzeichnete weitere Rückgänge, wobei das Umsatzminus im schwächelnden Automationsgeschäft geringer ausfiel als in den Vorquartalen. Die Prognose bestätigte der Konzern.

Der Umsatz stieg per Ende März um sieben Prozent auf knapp 19,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Währungs- und portfoliobereinigt lag das Plus bei sechs Prozent. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts legte um fast 30 Prozent auf 3,24 Milliarden Euro zu. Dabei profitierte Siemens auch von einem Verkauf von Randaktivitäten bei Smart Infrastrucure.

Der Auftragseingang wuchs deutlich um zehn Prozent auf 21,6 Milliarden Euro. Dabei verbuchten die Zugsparte und Siemens Healthineers DE000SHL1006 deutlich mehr Neugeschäft. In der Digitalisierungssparte lagen die Auftragseingänge auf Vorjahresniveau. Lichtblicke gab es dabei im seit längerem schwächelnden Automatisierungsgeschäft: Dort verzeichnete Siemens wieder ein deutliches Wachstum dank einer höheren Nachfrage aus China. Siemens zufolge näherte sich der seit Quartalen andauernde überschüssige Lagerbestand in der Region seinem Ende. Dagegen seien die Automatisierungsaufträge in Deutschland beträchtlich rückläufig gewesen.

An seinem geplanten Abbau tausender Stellen in der Sparte hält Siemens fest. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Siemens konzernweit Aufwendungen für Personalrestrukturierung von 500 bis 600 Millionen Euro, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas in einer Telefonkonferenz. Der Großteil dafür soll auf Digital Industries entfallen und im vierten Geschäftsquartal verbucht werden.

Die Zahlen fielen deutlich besser aus als von Analysten gedacht. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr bekräftigte Siemens. Weiter nicht enthalten ist die jüngst abgeschlossene Übernahme des US-Softwarekonzerns Altair. Die Integration läuft den Angaben zufolge gut. Zum dritten Quartal will das Unternehmen Thomas zufolge genauere finanzielle Auswirkungen nennen. Derzeit nimmt Siemens "für Modellierungszwecke" an, dass Altair das Ergebnis je Aktie vor bestimmten Kaufpreiseffekten 2024/25 mit 30 bis 40 Cent belasten wird.

Die erratische US-Zollpolitik dürfte dagegen nur eine begrenzte Nettoauswirkung auf die Geschäfte haben. Die Kostenbasis der Bereiche Digital Industries, Smart Infrastructure und Mobility in den USA beruhe zu rund 80 Prozent auf Nordamerika, der Großteil aus den USA selbst, sagte Konzernchef Roland Busch in der Telefonkonferenz. "Wo nötig, ergreifen wir umfassende Maßnahmen, etwa bei der Beschaffung, durch Preisanpassungen oder indem wir Produktionskapazitäten diversifizieren." Die Lage sei jedoch "hochgradig unberechenbar".

Steigende Zölle und zunehmende handelspolitische Spannungen stellen Finanzvorstand Thomas zufolge jedoch ein Risiko für eine weitere Erholung in wichtigen Kundenindustrien wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau dar. Zudem beeinträchtigten sie das Investitionsklima insgesamt.

"Im April haben wir bereits bei einigen unserer Kunden eine erhöhte Vorsicht in deren Bestellentscheidungen beobachtet", sagte Thomas. Die Medizintechniktochter Healthineers hatte vergangene Woche bereits angekündigt, dass sie durch Zölle Ergebnisbeeinträchtigungen von rund 200 bis 300 Millionen Euro erwartet.

An der Börse startete die Aktie zunächst mit deutlichen Abschlägen, konnte das Minus jedoch im Handelsverlauf auf 2,2 Prozent eingrenzen. Gael de-Bray, Analyst bei der Deutschen Bank, lobte die Auftragseingänge, monierte aber, dass das Wachstum dort vor allem aus dem Neugeschäft der Zugsparte bestünde. Das Automationsgeschäft hätte zwar zugelegt, sei jedoch im Vergleich zum Vorquartal gesunken. Zudem kritisierte er "enttäuschende" Mittelzuflüsse.

@ dpa.de

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