Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer DE000BAY0017 erwägt laut Insidern in den USA ein umstrittenes juristisches Manöver, um eine Lösung für Zehntausende noch offen Glyphosatklagen zu finden.

14.03.2024 - 14:29:27

Kreise: Bayer erwägt Rechtsmanöver für US-Glyphosatlösung

Der Dax-Konzern DE0008469008 konsultiere aktuell Anwälte und Berater mit Blick auf eine Strategie, die als "Texas Two-Step" bekannt sei, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwochabend. Damit solle ein Vergleich für die noch offenen Fälle im US-Streit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter erzwungen werden. Andere Konzerne, die auf diese Strategie gesetzt hatten, waren damit allerdings nicht ans Ziel gekommen. Ein Unternehmenssprecher wollte den Bloomberg-Bericht nicht kommentieren.

Die Strategie baut laut dem Bericht auf einer Eigenheit des texanischen Firmenrechts auf. Diese erlaube es Unternehmen, Aktiva und Passiva in getrennte Sparten aufzuteilen. Diejenige mit den Verbindlichkeiten wird dann als überschuldet in die Insolvenz geschickt. Im Erfolgsfall würden auf diese Art und Weise Vergleichsverhandlungen mit den Klägern erzwungen, die gegen eine Streitbeilegung ohne Gerichtsverfahren sind. Allerdings wurde diese Taktik bei großen amerikanischen Firmen von den Gerichten auch schon abgelehnt.

Bayer hatte Anfang März im Zuge eines Strategie-Updates angekündigt, mit Blick auf die Rechtsstreitigkeiten in den USA neue Ansätze zu verfolgen, um rechtliche Risiken zu reduzieren. Mittlerweile wurden neue Kanzleien beauftragt und mit der Juristin Lori Schechter soll eine Rechtsexpertin in den Aufsichtsrat einziehen. "Jedes negative Urteil werden wir anfechten", sagte Bayer-Chef Bill Anderson Anfang März im Zuge des Strategie-Updates. "Aber es ist klar, dass eine Verteidigungsstrategie allein nicht ausreicht." Vielmehr gehöre dazu "auch eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Bereich der Politik." Was genau das bedeutet, ließ er offen.

Das Thema hat Bayer schon 13 Milliarden Euro gekostet, hatte Finanzchef Wolfgang Nickl damals erklärt. Ende Januar waren noch rund 54 000 Fälle offen, 2000 mehr als im Oktober. Die Rückstellungen beliefen sich Ende 2023 auf 6,3 Milliarden US-Dollar (5,7 Mrd Euro). Auf die Frage, ob das ausreichen wird, sagte Nickl, er hoffe es, könne es aber nicht garantieren. "Was ich garantieren kann, ist, dass viele Leute sehr methodisch auf die Sache schauen, auch die Wirtschaftsprüfer."

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Lanxess bestätigt Jahresziel - Aber Unsicherheit durch US-Zollpolitik KÖLN - Der Spezialchemiekonzern Lanxess DE0005470405 hat nach dem ersten Quartal sein Gewinnziel für das Gesamtjahr bestätigt. (Boerse, 08.05.2025 - 15:26) weiterlesen...

Gedämpfte Kauflaune der Verbraucher vermiest Henkel den Jahresstart DÜSSELDORF - Der Konsumgüterkonzern Henkel DE0006048432 hat im ersten Quartal die vermehrte Kaufzurückhaltung der Verbraucher zu spüren bekommen. (Boerse, 08.05.2025 - 15:20) weiterlesen...

SGL Carbon startet mit Rückgängen ins Jahr - Jahresziele bestätigt Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon DE0007235301 hat im Auftaktquartal 2025 die anhaltend schwache Nachfrage zu spüren bekommen. (Boerse, 08.05.2025 - 13:54) weiterlesen...

SAF-Holland leidet weiter unter Nachfrageflaute - Aktie unter Druck Die schwachen Trailer- und Truckmärkte haben dem Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland DE000SAFH001 auch im ersten Quartal zugesetzt. (Boerse, 08.05.2025 - 12:29) weiterlesen...

Infineon senkt Prognose - Aktie steigt NEUBIBERG - Die US-Zollpolitik und der in der Folge deutlich schwächere US-Dollar machen dem Chiphersteller Infineon DE0006231004 einen Strich durch die Jahresrechnung. (Boerse, 08.05.2025 - 11:58) weiterlesen...

Softwareanbieter GFT verdient im Quartal weniger - Aktie bricht ein Der Softwareanbieter GFT Technologies DE0005800601 hat im ersten Quartal trotz höherer Erlöse einen Gewinnrückgang verbucht. (Boerse, 08.05.2025 - 11:57) weiterlesen...