Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der neue Chef des kriselnden Chipkonzerns Intel US4581401001 hat wenige Wochen nach dem Start "schmerzhafte Entscheidungen" angekündigt und einen Stellenabbau in Aussicht gestellt.

25.04.2025 - 06:35:00

Neuer Intel-Chef kündigt 'schmerzhafte Entscheidungen' an

Intel müsse Kosten senken und bürokratische Hürden entfernen, sagte Lip-Bu Tan nach der Vorlage von Quartalszahlen. Dabei müsse man auch Arbeitsplätze streichen, betonte er.

Finanzchef David Zinsner sagte zugleich, Intel könne noch keine Zahlen zum Ausmaß der Jobkürzungen nennen. Man wolle die Kosten auch auf andere Weise senken. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete kürzlich, Intel könne bald den Abbau von rund einem Fünftel der Arbeitsplätze ankündigen. Die Zahl der Intel-Beschäftigten sank bereits zum Ende vergangenen Jahres auf knapp 109.000 von gut 124.000 Ende September.

Verlorene Spitzenposition

Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia US67066G1040 eine Spitzenposition. Zudem steht Intel stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.

Der Branchenveteran Lip-Bu Tan wurde Mitte März an die Konzernspitze berufen. Sein Vorgänger Pat Gelsinger hatte versucht, Intel mit neuen Produktions-Techniken erstmals auch als Auftragsfertiger für andere Chipentwickler zu etablieren. Er musste im Dezember seinen Hut nehmen, da er dabei nur mühsam vorankam.

Werk Magdeburg in der Schwebe

Teil des Plans war der milliardenschwere Bau neuer Fabriken, unter anderem in Magdeburg. Dieses Projekt wurde im September zunächst für voraussichtlich zwei Jahre auf Eis gelegt. Aber auch in den USA wurde die Arbeit an einem riesigen Werk in Ohio ausgesetzt. Lip-Bu Tan sagte nun, Intel wolle zunächst darauf achten, dass bereit vorhandene Kapazitäten effizient genutzt würden, bevor man Geld für einen Ausbau freigebe.

Ausblick enttäuscht

Mit der Umsatzprognose für das laufende Quartal enttäuschte Intel die Anleger. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um gut fünf Prozent. Intel stellte für das zweite Quartal Erlöse zwischen 11,2 und 12,4 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit einer Prognose von rund 12,8 Milliarden Dollar gerechnet.

Aus Sicht der Anleger wog das schwerer als die Ergebnisse des ersten Quartals, in dem Intel die Markterwartungen übertraf. Der Umsatz stagnierte bei 12,7 Milliarden Dollar, während Analysten im Schnitt mit einem Rückgang auf 12,3 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Unterm Strich war der Verlust mit 800 Millionen Dollar doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Beim bereinigten Ergebnis pro Aktie übertraf Intel mit 0,13 Dollar aber klar die Analysten-Prognosen von nur 0,01 Dollar.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Fedex bleibt wegen unsicherer US-Wirtschaftslage vorsichtig Der Logistik-Konzern Fedex US31428X1063 verzichtet wegen der unsicheren globalen Nachfrage zunächst auf einen Gewinnausblick für das laufende Geschäftsjahr 2025/26. (Boerse, 24.06.2025 - 22:43) weiterlesen...

Conti will mehr in USA produzieren - Abspaltung Aumovio auch HANNOVER/FRANKFURT - Continental DE0005439004 und dessen Abspaltung Aumovio gehen ab September getrennte Wege. (Boerse, 24.06.2025 - 17:15) weiterlesen...

Autosparte von Thyssenkrupp stellt sich neu auf - Ziel Kapitalmarktfähigkeit Der Industriekonzern Thyssenkrupp DE0007500001 stellt sein Autozuliefergeschäft neu auf. (Boerse, 24.06.2025 - 14:53) weiterlesen...

Continental wird reiner Reifenhersteller - Ziele wegen Zöllen gesenkt HANNOVER/FRANKFURT - Die Hannoveraner Continental DE0005439004 AG wird künftig zum reinen Reifenhersteller. (Boerse, 24.06.2025 - 14:51) weiterlesen...

Verleger: Digitalsteuer für US-Konzerne muss endlich kommen Deutschlands Zeitschriftenverleger erhöhen den Druck auf die Bundesregierung, endlich eine Digitalsteuer für große US-Tech-Konzerne zu erheben und mit diesem Geld hiesige Verlagshäuser zu entlasten.Die Einnahmen aus der Abgabe etwa durch Google US02079K1079 und Meta US30303M1027 könnten genutzt werden, um die Umsatzsteuer auf Presse-Angebote deutscher Medienhäuser zu senken, sagte der Vorstandsvorsitzende des Medienverbands der freien Presse (MVFP), Philipp Welte, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. (Politik, 24.06.2025 - 14:30) weiterlesen...

Conti-Autozulieferer Aumovio setzt sich vor Börsendebüt neue Wachstumsziele Das vor der Abspaltung stehende Autozulieferer-Geschäft von Continental DE0005439004, Aumovio, hat sich neue Wachstumsziele für die kommenden Jahre gesetzt. (Boerse, 24.06.2025 - 14:05) weiterlesen...