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Der Dax DE0008469008 ist am Dienstag nach einem lustlosen Wochenstart deutlich unter Druck geraten.

22.07.2025 - 18:05:36

Frankfurt Schluss: Dax sinkt - Enttäuschende Quartalsbilanzen

Quartalsberichte von Unternehmen aus Europa und den USA sorgten eher für Unmut bei den Anlegern. Der deutsche Leitindex schloss 1,09 Prozent tiefer auf 24.041,90 Punkte.

Am Freitag war das wichtigste deutsche Börsenbarometer noch fast auf 24.500 Punkte gestiegen, das Rekordhoch bei 24.639 Punkten war in Sichtweite. An diesem Dienstag ging es im Verlauf bis auf den tiefsten Stand seit gut zwei Wochen abwärts. Die Anleger scheuen aktuell offenbar größere Wetten.

Die Aktien des Labor- und Pharmazulieferers Sartorius DE0007165631 verloren im Dax nach Geschäftszahlen zeitweise prozentual zweistellig, dämmten die Abschläge dann aber etwas ein. Zum Börsenschluss verbuchten sie am Dax-Ende ein Minus von 5,4 Prozent. Der neue Chef von Sartorius sieht den Konzern zwar nach einem erwartungsgemäßen zweiten Quartal auf Kurs. Analysten zufolge gibt es jedoch Fragen mit Blick auf die Auftragsdynamik. Damit könnten Zweifel an einer starken Geschäftsbelebung aufkommen.

Im Zollstreit mit den Vereinigten Staaten rückt die Frist 1. August immer näher. Sollten die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union (EU) und den Vereinigten Staaten bis dahin kein Ergebnis bringen, will US-Präsident Donald Trump Einfuhrabgaben in Höhe von 30 Prozent verhängen, auf die die EU wiederum mit Gegenzöllen reagieren wird. "Das Damoklesschwert Zollstreit schwebt weiter über dem deutschen Aktienmarkt", schrieb Stratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Börsentitel büßte in dieser Gemengelage 0,68 Prozent auf 31.127,86 Punkte ein, nachdem er sich zu Wochenbeginn noch freundlich präsentiert hatte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 0,98 Prozent auf 5.290,48 Zähler hinab. Auch der schweizerische SMI CH0009980894 gab etwas nach, wohingegen der Londoner FTSE 100 GB0001383545 den Handel leicht höher beendete. In New York stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 zum Handelsschluss in Europa knapp im Plus, der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 notierte schwächer.

Bei Aktien aus der Halbleiterbranche sorgte eine weniger optimistische Prognose von NXP Semiconductors NL0009538784 für trübe Stimmung. Für die Papiere des Chipkonzerns Infineon DE0006231004 ging es um 3,5 Prozent nach unten. Im MDax verloren Aixtron DE000A0WMPJ6 3,4 Prozent. Die schwächsten Werte im Nebenwerteindex SDax DE0009653386 waren Suss Microtec DE000A1K0235 mit minus 5,3 Prozent, Jenoptik DE000A2NB601 mit minus 4,8 Prozent und Elmos Semiconductor DE0005677108 mit minus 4,6 Prozent.

Die Aktien von Symrise DE000SYM9999 litten mit minus 1,9 Prozent unter den Resultaten des schweizerischen Duft- und Aromenherstellers Givaudan CH0010645932. Analyst Konstantin Wichert von der Baader Bank sprach von einem durchwachsenen Zahlenwerk angesichts des außergewöhnlich starken Vergleichszeitraums des Vorjahres. Dabei habe der Zollstreit mit den USA Spuren hinterlassen.

Bei den Anlegern von MTU DE000A0D9PT0 kam eine gesenkte Prognose des US-Rüstungs- und Luftfahrtkonzerns RTX US75513E1010 schlecht an. Die Anteile des deutschen Triebwerkherstellers sanken um 1,7 Prozent.

Die Papiere von SMA Solar DE000A0DJ6J9 gewannen letztlich 0,4 Prozent, nachdem sie zu Handelsbeginn noch stark abgerutscht waren. Der Wechselrichter-Hersteller hatte im zweiten Quartal die Erwartungen von Experten verfehlt. Der Auftragsbestand stütze, doch mit Blick auf den Auftragseingang bleibe er vorsichtig, schrieb Experte Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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