Der Dax DE0008469008 hat am Donnerstag nach dem Arbeitsmarktbericht aus den USA im Plus geschlossen.
03.07.2025 - 18:17:25Frankfurt Schluss: Jobbericht aus den USA gibt Rückenwind
Musste der Leitindex zur Mittagszeit noch um die Gewinnschwelle ringen, kam am Nachmittag etwas Rückenwind aus den Vereinigten Staaten, wo die Wirtschaft im Juni mehr Arbeitsplätze geschaffen hat als erwartet.
Der deutsche Leitindex ging 0,61 Prozent höher bei 23.934,13 Punkten aus dem Handel. Er knüpfte damit nach schwächerem Wochenstart an seine Stabilisierung vom Vortag an. Rückenwind bekam er im Tagesverlauf auch von der New Yorker Börse, wo den Indizes S&P 500 US78378X1072 und Nasdaq 100 US6311011026 wieder Rekorde gelangen. In der zweiten deutschen Börsenreihe kam der MDax DE0008467416 auf einen Anstieg um 0,31 Prozent auf 30.388,15 Punkte.
Nach Ansicht von Eckhard Schulte von MainSky Asset Management bestätigen die Zahlen aus den USA, dass die dortige Wirtschaft in einer sehr guten Verfassung ist. Einerseits sei der Arbeitsmarkt stabil und andererseits sei er keine Quelle der Inflation. Eine Zinssenkung bereits auf der nächsten Fed-Sitzung im Juli sei zwar vom Tisch, aber mit abnehmendem Lohndruck bleibe die Tür für eine weitere Lockerung offen. Er rechnet ungebrochen damit, dass die Fed ihren Leitzins das nächste Mal im September senken wird.
Im Dax gehörten die Tech-Werte wie der schwergewichtige Softwarekonzern SAP DE0007164600 und der Chipkonzern Infineon DE0006231004 mit jeweils etwa zwei Prozent zu den Gewinnern. Infineon versuchten einen Chartausbruch, indem sie zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Ende Februar erreichten. Analyst Janardan Menon von Jefferies hob seine Schätzungen für europäische Chipkonzerne aufgrund besserer Auftragstrends an.
Auf der Gegenseite des Dax stand die Aktie von Rheinmetall DE0007030009, die ihren Schlingerkurs mit einem Abschlag von 1,8 Prozent fortsetzte. Seit Anfang Juni schon ist die Rekordrally des Rüstungskonzerns vorbei. Zum Schlusslicht wurde aber BASF DE000BASF111 mit einem Minus von 2,2 Prozent. Laut den Analysten der Investmentbank Oddo BHF hat die Chemiebranche mit dem zweiten Quartal ein weiteres schwieriges Jahresviertel hinter sich.
Unter den Nebenwerten fiel der MDax-Gewinner Redcare Pharmacy NL0012044747 nach Quartals-Eckdaten mit einem Kursplus von 5,3 Prozent auf. Die Online-Apotheke berichtete wie von Analysten erwartet einen deutlichen Umsatzanstieg und bestätigte ihre Jahresziele. Die Zahlen seien nicht brillant, reichten aber aus, um den zuletzt schwachen Aktien Auftrieb zu geben, erklärte ein Händler.
Überholt wurde Redcare aber noch von den Nordex-Aktien DE000A0D6554, die letztlich 7,5 Prozent gewannen. Sie näherten sich ihrem Vierjahreshoch, nachdem das Unternehmen neue Großaufträge aus Großbritannien, Belgien und Frankreich vermeldet hatte.
Außerdem konnten sich die Kion-Anleger DE000KGX8881 über ein 4,2 Prozent großes Kursplus freuen. Vorab-Aussagen des Logistikdienstleisters zur jüngsten Geschäftsentwicklung stießen auf ein positives Echo, so ein Händler.
Im SDax DE0009653386 nahm Grenke DE000A161N30 mit einem Anstieg um 5,4 Prozent die Spitzenposition ein. Der Leasingspezialist zog im vergangenen Quartal mehr Neugeschäft an Land als im Vorjahreszeitraum. Warburg-Experte Marius Fuhrberg lobte in seiner ersten Reaktion besonders die starken Margen.
Auf europäischer Bühne legte der EuroStoxx 50 EU0009658145 letztlich um ein halbes Prozent zu. An der New Yorker Börse stand der Dow Jones Industrial US2605661048 zuletzt mit 0,8 Prozent im Plus. Anders als der S&P 500 und die Nasdaq-Indizes konnte er sich damit seinem bisherigen Rekord nur weiter nähern./tih/stw
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---