Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials DE0006047004 (ehemals Heidelbergcement) hat im ersten Quartal überraschend viel verdient.

08.05.2025 - 10:12:06

Heidelberg Materials startet mit Zuwächsen ins Jahr

"Trotz der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sowie einer schwierigen Wetterlage in einigen Regionen sind wir sehr gut ins Geschäftsjahr 2025 gestartet", sagte der Vorstandsvorsitzende Dominik von Achten am Donnerstag in Heidelberg. Dabei habe das Unternehmen vor allem von einem deutlichen Wachstum im Konzerngebiet Afrika-Mittelmeerraum-Westasien profitiert. Die Ziele für das Gesamtjahr 2025 bestätigte das im Dax DE0008469008 notierte Unternehmen.

Am Aktienmarkt kamen die Quartalszahlen gut an. Die Aktie legte im frühen Handel zuletzt um gut zwei Prozent zu, nachdem sie zuvor auf ein neues Rekordhoch von 182,60 Euro gestiegen war. Seit dem Jahreswechsel hat sich die Aktie damit um mehr als die Hälfte verteuert. Die veröffentlichten Zahlen seien klar besser als erwartet, sagte ein Händler. Analysten bezeichneten das erste Jahresviertel ebenfalls als stark.

Im ersten Quartal kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen begründete dies hauptsächlich mit erzielten Preiserhöhungen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um drei Millionen Euro auf 235 Millionen Euro zu. Analysten hatten hier mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Zum Ergebnis unter dem Strich machte der Konzern wie für das Auftaktquartal üblich keine Angaben.

Zum Ergebnisplus habe vor allem das im November angekündigte Sparprogramm beigetragen, erläuterte Unternehmenschef von Achten. Heidelberg Materials will bis Ende 2026 unter anderem mit einer geringeren Klinkerproduktion, Verbesserung der Produktion und Personalabbau eine halbe Milliarde Euro jährlich einsparen.

Derzeit passt das Unternehmen wegen des deutlichen Absatzrückgangs bei Zement in Europa sowie der verstärkten Ausrichtung des Zementportfolios hin zu CO2-reduzierten Produkten seine Herstellung in mehreren Werken an. So wurde im Zementwerk Hannover und im nordspanischen Werk Añorga jeweils die Klinkerproduktion im Sommer eingestellt. Die französischen Werke in Beffes und Villiers-au-Bouin sollen im Oktober 2025 geschlossen werden.

Währenddessen setzt das Unternehmen weiterhin auf den nordamerikanischen Markt. So haben die Heidelberger im April Giant Cement übernommen, einen Zementhersteller an der Ostküste der USA mit starkem Fokus auf den Einsatz von aus Abfällen gewonnenen Sekundärbrennstoffen. Im vergangenen Jahr hatte Heidelberg Materials alleine in den USA fünf Unternehmen gekauft. Hinzu kam eine Firma in Kanada.

Auf den weiteren Jahresverlauf blicke das Unternehmen optimistisch, sagte Unternehmenschef von Achten. Dabei gehe das Unternehmen von einer anhaltenden Stabilisierung der Nachfrage in seinen Kernmärkten aus. Gleichzeitig setze der Baustoffkonzern weiterhin auf Preisanpassungen sowie ein striktes Kostenmanagement. Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand weiterhin ein operatives Ergebnis zwischen 3,25 Milliarden und 3,55 Milliarden Euro an.

Heidelberg Materials ist eines der größten Baustoffunternehmen der Welt. In Deutschland ist es nach eigenen Angaben Marktführer bei Zement und Transportbeton sowie bei Sand und Kies. Das Unternehmen mit rund 51.000 Mitarbeitern will bis 2050 klimaneutralen Beton herstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, baut Heidelberg Materials das Baustoffrecycling aus, auch mit Übernahmen.

@ dpa.de

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