Demenz: Sehschwäche und Cholesterin als neue Risikofaktoren identifiziert
30.09.2025 - 12:37:01Die Lancet-Kommission identifiziert unbehandelte Sehprobleme und erhöhte Cholesterinwerte als neue vermeidbare Demenzrisiken. Bis zu 45 Prozent aller Erkrankungen könnten verhindert oder verzögert werden.
Wissenschaftler schlagen Alarm: Unbehandelte Sehschwäche und hohe Cholesterinwerte können Demenz fördern. Die renommierte Lancet-Kommission erweitert ihre Liste der vermeidbaren Risikofaktoren – und eröffnet damit neue Hoffnung für Millionen von Menschen.
Bis zu 45 Prozent aller Demenzerkrankungen könnten verhindert oder verzögert werden. Diese bemerkenswerte Zahl stammt aus der neuesten Aktualisierung der Lancet-Kommission zur Demenzprävention. Die Experten haben zwei weitere Faktoren als modifizierbare Risiken anerkannt: unbehandelten Sehverlust und erhöhte Cholesterinwerte im mittleren Lebensalter.
Damit steigt die Zahl der bekannten beeinflussbaren Risikofaktoren von zwölf auf vierzehn. Was bedeutet das konkret für die Prävention?
Wenn die Augen schwächer werden, leidet das Gehirn
Unbehandelter Sehverlust trägt zu etwa zwei Prozent aller Demenzfälle bei. Das klingt wenig, betrifft aber Millionen Menschen weltweit. Der Mechanismus dahinter ist tückisch: Wer schlechter sieht, zieht sich oft zurück.
„Menschen mit Sehschwäche sind sozial weniger aktiv. Das Gehirn erhält weniger Reize und wird schwächer stimuliert“, erklärt Dr. Anne Pfitzer-Bilsing von der Alzheimer Forschung Initiative. Diese reduzierte kognitive Aktivität schwächt die geistige Reserve – jenen Schutzschild, den das Gehirn gegen neurodegenerative Prozesse aufbaut.
Besonders alarmierend: Weltweit bleiben Sehschwächen bei 12,5 Prozent der Menschen über 50 Jahre unbehandelt. Dabei wäre die Lösung oft einfach – eine Brille oder eine Augenoperation könnten das Demenzrisiko senken.
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Cholesterin: Die unterschätzte Gefahr ab der Lebensmitte
Noch gravierender wirkt sich hoher Cholesterinspiegel aus. Erhöhte LDL-Werte zwischen dem 40. und 65. Lebensjahr stehen mit sieben Prozent aller Demenzfälle in Verbindung. Das macht Cholesterin zu einem der einflussreichsten vermeidbaren Risikofaktoren.
Hohe Cholesterinwerte fördern die Bildung von Amyloid-Plaques im Gehirn – ein Hauptmerkmal der Alzheimer-Krankheit. Zusätzlich schädigen sie die Blutgefäße und erhöhen das Risiko für vaskuläre Demenz.
„Was gut für das Herz ist, schützt auch das Gehirn“, betont Professor Dr. Stefan Teipel vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen. Sport, gesunde Ernährung oder Medikamente wie Statine können den Cholesterinspiegel effektiv senken – und damit doppelt profitieren.
Das biologische Alter entscheidet mit
Parallel zu diesen Erkenntnissen rückt ein weiterer Faktor in den Fokus: das biologische Alter. Anders als das chronologische Alter misst es den tatsächlichen Zustand unserer Zellen und Organe.
Eine Studie aus dem Frühjahr 2025 zeigt dramatische Ergebnisse: Menschen, deren biologisches Alter ihr tatsächliches Alter übersteigt, erkranken um 30 Prozent häufiger an Demenz. Forscher bestimmen diese „Altersbeschleunigung“ anhand verschiedener Biomarker – darunter auch Blutdruck, Lungenfunktion und Cholesterinwerte.
„Niemand kann sein chronologisches Alter ändern, aber unser biologisches Alter lässt sich durch Lebensstil beeinflussen“, erklärt Dr. Yacong Bo, einer der Studienautoren. Diese Erkenntnis eröffnet völlig neue Präventionsansätze.
Revolution in der Vorsorge?
Die neuen Erkenntnisse könnten die Demenzprävention grundlegend verändern. Augenärzte und Kardiologen werden zu wichtigen Partnern im Kampf gegen das Vergessen. Regelmäßige Sehtests und konsequente Cholesterin-Kontrollen ab dem mittleren Alter könnten Standard werden.
Forscher arbeiten bereits an KI-Modellen, die das Gehirn-Alter anhand von MRT-Scans bestimmen. Solche Instrumente könnten künftig personalisierte Risikobewertungen ermöglichen und den Erfolg präventiver Maßnahmen messbar machen.
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Die Botschaft ist eindeutig: Ein gesunder Lebensstil, der Herz, Augen und Stoffwechsel schützt, ist die wirksamste Waffe gegen Demenz. Nie war Prävention aussichtsreicher – wenn wir sie konsequent nutzen.