Demenz-Risiko, Wissenschaftliche

Demenz-Risiko: Jeder zweite Fall ist vermeidbar

12.10.2025 - 09:59:02

Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein gesunder Lebensstil fast die Hälfte aller Demenzerkrankungen verhindern oder verzögern kann. Die Lancet-Kommission identifizierte 14 beeinflussbare Risikofaktoren.

Die Vorstellung, im Alter die eigenen Erinnerungen zu verlieren, bereitet vielen Menschen Sorge. Doch die Wissenschaft zeigt: Demenz ist kein unabwendbares Schicksal. Aktuelle Forschung belegt, dass bis zu 45 Prozent aller Demenzfälle durch einen gesunden Lebensstil verhindert oder verzögert werden könnten.

Neueste Berichte der renommierten Lancet-Kommission unterstreichen die Bedeutung eines proaktiven Handelns. Der Ansatz geht weit über Gedächtnistraining hinaus und umfasst zentrale Lebensbereiche wie Ernährung, Bewegung und soziale Kontakte.

14 Risikofaktoren im Visier der Wissenschaft

Die Lancet-Kommission hat ihre Liste beeinflussbarer Risikofaktoren kürzlich auf 14 erweitert. Zu bekannten Faktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht und Diabetes kommen nun auch erhöhte Cholesterinwerte und Sehverlust hinzu.

Die einfache Formel: Was gut für das Herz ist, schützt auch das Gehirn. Behandlung von Grunderkrankungen, Korrektur von Hör- und Sehschwächen sowie Rauchstopp sind entscheidende Bausteine für langfristige Gehirngesundheit.

Mehr als nur Bewegung: Der aktive Lebensstil

Körperliche Aktivität steht ganz oben auf der Empfehlungsliste der WHO. Regelmäßige Bewegung verbessert die Gehirndurchblutung und stärkt die Hirnstrukturen direkt.

Doch ein aktiver Lebensstil umfasst mehr. Geistige und soziale Aktivitäten sind ebenso entscheidend. Wer neugierig bleibt, Neues lernt und regelmäßige Kontakte pflegt, baut eine sogenannte kognitive Reserve auf. Diese hilft dem Gehirn, altersbedingte Veränderungen besser zu kompensieren.

Besonders der Übergang in den Ruhestand gilt als kritische Phase. Hier ist es wichtig, geistig und sozial aktiv zu bleiben.

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Mediterrane Kost schützt das Gehirn

Die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle bei der Demenz-Prävention. Experten empfehlen besonders die mediterrane Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorn, Nüssen und Olivenöl.

Omega-3-reicher Fisch sollte regelmäßig auf den Teller, während rotes Fleisch, Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel reduziert werden sollten. Diese Nährstoffkombination wirkt entzündungshemmend und schützt die Blutgefäße.

Die WHO rät hingegen von hochdosierten Vitaminpräparaten ab, sofern kein Mangel vorliegt. Studien belegen dafür keinen Nutzen.

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Paradigmenwechsel in der Medizin

Die wachsende Evidenz markiert einen Paradigmenwechsel: Während Demenz lange als schicksalhaft galt, rückt nun die Eigenverantwortung in den Vordergrund.

Die Zahlen sind alarmierend: Die WHO rechnet mit einer Verdreifachung der Betroffenen von derzeit 50 Millionen auf 150 Millionen bis 2050. Dies stellt Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen.

Experten fordern deshalb, dass Präventionsstrategien bereits in Kindheit und Jugend beginnen sollten. Dort manifestieren sich viele Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bewegungsmangel.

Zukunft der Demenz-Forschung

Die Wissenschaft arbeitet intensiv an neuen Ansätzen. Vielversprechende Bereiche sind Bluttests zur Früherkennung noch vor ersten Symptomen und die Genforschung rund um Risikogene wie ApoE4.

Auch die Rolle der Gehirn-Immunzellen bei entzündlichen Alzheimer-Prozessen wird erforscht. Obwohl eine Heilung noch nicht absehbar ist, bieten diese Ansätze Hoffnung auf bessere Prävention und Therapie.

Interaktives Quiz: Wie hoch ist Ihr Demenz-Risiko?

Hinweis: Dieser Test dient der Selbsteinschätzung und ersetzt keine ärztliche Diagnose.

1. Bewegung: Wie oft sind Sie körperlich aktiv (mindestens 30 Minuten, leichtes Schwitzen)?
– a) Täglich oder 5-6 Mal pro Woche
– b) 2-4 Mal pro Woche
– c) Einmal wöchentlich oder seltener

2. Ernährung: Wie beschreiben Sie Ihre Essgewohnheiten?
– a) Mediterran (viel Gemüse, Obst, Fisch, gesunde Öle)
– b) Ausgewogen, aber mit regelmäßigem Fleischkonsum
– c) Überwiegend Fertiggerichte und Fast Food

3. Geistige Aktivität: Wie oft fordern Sie Ihr Gehirn (Lesen, Rätsel, neue Sprache)?
– a) Täglich
– b) Mehrmals wöchentlich
– c) Selten oder nie

4. Soziale Kontakte: Wie oft treffen Sie Freunde oder Familie?
– a) Mehrmals wöchentlich
– b) Etwa einmal pro Woche
– c) Seltener als einmal wöchentlich

5. Rauchen:
– a) Nein, habe nie geraucht
– b) Habe aufgehört
– c) Ja

6. Blutdruck: Kennen Sie Ihre Werte?
– a) Ja, im Normalbereich oder gut eingestellt
– b) Kenne sie nicht oder unregelmäßige Kontrolle
– c) Bekannter, unbehandelter Bluthochdruck

7. Gewicht: Ihr Body-Mass-Index?
– a) Normalbereich (18,5-24,9)
– b) Übergewichtig (25-29,9)
– c) Adipös (30 oder höher)

8. Hör- und Sehvermögen: Sind Einschränkungen korrigiert?
– a) Keine Probleme oder nutze Hilfsmittel
– b) Probleme bemerkt, aber unzureichend korrigiert
– c) Starke, unkorrigierte Probleme

Auswertung: Je mehr (b)- und besonders (c)-Antworten Sie haben, desto mehr beeinflussbare Risikofaktoren könnten vorliegen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über sinnvolle Präventionsmaßnahmen.

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