Demenz-Prävention, Deutschland

Demenz-Prävention: Deutschland setzt auf Lebensstil-Medizin

03.10.2025 - 12:51:01

Aufklärung als Weckruf: Die Botschaft kommt an

Nach den Aktionen zum Welt-Alzheimertag rückt die Umsetzung von Präventionsstrategien ins Zentrum. Experten betonen: Ein gesunder Lebensstil kann das Demenzrisiko erheblich senken.

Die „Woche der Demenz“ im September hat es gezeigt: Das Bewusstsein für die 1,8 Millionen Betroffenen in Deutschland wächst. Doch was kommt nach den Aufklärungskampagnen? Die Antwort liegt in der konsequenten Umsetzung von Präventionsmaßnahmen – und die Zeit drängt angesichts des demografischen Wandels.

Die bundesweite Aktionswoche vom 19. bis 28. September unter dem Motto „Demenz – Mensch sein und bleiben“ hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft zieht eine positive Bilanz: Hunderte von Veranstaltungen, Vorträgen und Kulturangeboten haben die Öffentlichkeit erreicht.

Besonders ermutigend: Der Fokus verschiebt sich von der reinen Betreuung hin zur Prävention. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, Demenz sei rein schicksalhaft. Die Wissenschaft beweist das Gegenteil.

Nationale Demenzstrategie zeigt erste Erfolge

Die 2020 gestartete Nationale Demenzstrategie kommt voran. Laut aktuellem Monitoring wurden bereits 60 Prozent der Maßnahmen mit Zieldatum bis Ende 2024 umgesetzt, weitere 35 Prozent befinden sich in der Umsetzung.

Am 9. Oktober 2025 steht in Berlin eine zentrale Netzwerktagung an. Dort soll die Strategie über 2026 hinaus weiterentwickelt werden – ein wichtiger Schritt vom Planen zum Handeln.

Wissenschaft liefert klare Fakten: 45 Prozent vermeidbar

Die neuesten Forschungsergebnisse sind beeindruckend: Die renommierte Lancet-Kommission identifizierte 2024 bereits 14 beeinflussbare Risikofaktoren für Demenz. Neben bekannten Faktoren wie Bluthochdruck und Bewegungsmangel kamen hohe Cholesterinwerte und unbehandelter Sehverlust dazu.

Das Potenzial ist gewaltig: Theoretisch könnten bis zu 45 Prozent aller Demenzerkrankungen verhindert oder verzögert werden. Diese Zahl verdeutlicht, warum Prävention bereits im mittleren Lebensalter beginnen sollte.

Der Alltags-Check: Was wirklich schützt

Konkret werden die Empfehlungen der Gesundheitsexperten in fünf Bereichen:

Herzgesundheit im Fokus: Bluthochdruck, Diabetes und Cholesterin kontrollieren lassen. Was dem Herzen hilft, schützt auch das Gehirn.

Bewegung als Medizin: Mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche – schon zügiges Gehen macht einen Unterschied.

Geistige Fitness: Lebenslanges Lernen, neue Fähigkeiten oder Rätsel lösen fordern das Gehirn heraus.
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Soziale Kontakte pflegen: Einsamkeit ist ein bekannter Risikofaktor – Freundschaften und Gemeinschaftsaktivitäten wirken dagegen.

Mediterrane Ernährung: Viel Obst, Gemüse und ungesättigte Fettsäuren stärken die Gehirngesundheit.

Demografischer Wandel erhöht Handlungsdruck

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bis 2050 könnte die Zahl der Demenzerkrankten in Deutschland von 1,8 auf 2,8 Millionen steigen – falls kein Durchbruch in Therapie und Prävention gelingt.

Diese Entwicklung würde das Gesundheitssystem massiv belasten. Umso wichtiger wird wirksame Prävention, die nicht nur individuelles Leid verhindert, sondern auch die Sozialsysteme entlastet.

Ausblick: Von der Forschung in die Fläche

Die Zukunft bringt vielversprechende Entwicklungen: Bluttests zur Früherkennung, neue Medikamente wie der Antikörper Lecanemab und demenzfreundliche Kommunen stehen im Fokus. Die WHO hat ihren globalen Aktionsplan bis 2031 verlängert – das Thema bleibt international prioritär.

Das große Ziel: wissenschaftliche Erkenntnisse in niedrigschwellige Angebote überführen, die alle Bevölkerungsgruppen erreichen. Denn Prävention wirkt am besten, wenn sie für jeden zugänglich ist.

@ boerse-global.de