Demenz-Früherkennung, Apps

Demenz-Früherkennung: Apps ersetzen den Arzttermin

15.11.2025 - 10:50:12

Kognitive Tests per Smartphone revolutionieren die Alzheimer-Diagnostik. Was bisher nur in der Arztpraxis möglich war, funktioniert jetzt zu Hause – und das mit wissenschaftlicher Präzision.

Die Früherkennung von Demenz steht vor einem Wendepunkt. Neue digitale Tests ermöglichen es, Gedächtnisprobleme kontinuierlich zu überwachen, ohne auf seltene Arzttermine angewiesen zu sein. Diese Entwicklung kommt zur rechten Zeit: Mit neuen Medikamenten wie Lecanemab, die den Krankheitsverlauf im Frühstadium bremsen können, wird eine rechtzeitige Diagnose wichtiger denn je.

neotivCare macht vor, wie die Zukunft aussieht. Die App stammt aus der Forschung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und ist als Medizinprodukt zugelassen. Das Prinzip: Nutzer absolvieren über mehrere Monate einmal pro Woche einen 20-minütigen Gedächtnistest. Die App stellt keine Diagnose – sie erstellt ein detailliertes Protokoll für den behandelnden Arzt.

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Der Vorteil gegenüber klassischen Tests? Studien belegen, dass die App leichte kognitive Beeinträchtigungen mit hoher Genauigkeit erkennt. Anders als ein einzelner Test in der Praxis gleicht die wiederholte Messung tagesformabhängige Schwankungen aus. Das Ergebnis: ein präziseres Bild über die Zeit.

Bayern testet 1.500 Menschen in einer Woche

Auch im großen Maßstab zeigen digitale Tools ihre Stärke. Das Projekt digiDEM Bayern meldete diese Woche Rekordzahlen: Bei 62 Screening-Tagen nahmen rund 1.500 Menschen teil, über 80 Prozent davon im ländlichen Raum.

Das Ergebnis gibt zu denken: Bei 23 Prozent der Getesteten ergab sich ein abklärungsbedürftiger Befund. Zusätzlich entwickelte das Team einen Online-Fragebogen, mit dem Angehörige die kognitiven Fähigkeiten ihrer Familienmitglieder einschätzen können. Erreicht das Ergebnis einen kritischen Wert, folgt die Empfehlung für eine Untersuchung in einer Gedächtnisambulanz.

Warum jetzt die Zeit drängt

Die Zahlen sprechen für sich: 60 bis 75 Prozent aller Demenzerkrankungen bleiben weltweit undiagnostiziert. Das Problem liegt oft im Zeitpunkt der Erkennung. Viele Betroffene suchen erst Hilfe, wenn die Symptome bereits ausgeprägt sind – zu spät für die neuen Therapien, die im Frühstadium ansetzen.

Traditionelle Tests wie der Mini-Mental-Status-Test bieten nur eine Momentaufnahme. Digitale Werkzeuge hingegen ermöglichen kontinuierliches Monitoring. Sie erfassen das Stadium der leichten kognitiven Beeinträchtigung (Mild Cognitive Impairment, MCI) – jene kritische Phase, in der Medikamente wie Lecanemab wirken.

Die Technik macht den Unterschied

Die App-basierten Tests sind Teil eines größeren Trends. Parallel dazu analysieren KI-Modelle MRT-Scans und sagen Demenz Jahre vor den ersten Symptomen voraus. Der Pharmakonzern Roche erhielt im Juli 2025 die europäische Zulassung für einen Bluttest, der Alzheimer mit hoher Sicherheit ausschließt.

Die Stärke der digitalen Ansätze liegt in ihrer Zugänglichkeit:

  • Niedrige Kosten im Vergleich zu Bildgebung oder Labortests
  • Regelmäßige Überwachung ohne Terminengpässe
  • Wissenschaftlich validiert durch Kooperation mit Forschungsinstituten
  • Verschreibbar als Medizinprodukt in der Regelversorgung

Was als Nächstes kommt

Laufende Studien des DZNE prüfen derzeit, wie sich Apps wie neotivCare in Hausarztpraxen etablieren lassen. Erste Ergebnisse zeigen hohe Akzeptanz bei Ärzten und Patienten.

Das Ziel: Digitale Gedächtnistests sollen zum Standardwerkzeug der Vorsorge werden – vergleichbar mit Blutdruck- oder Cholesterinmessungen. Die Harmonisierung von Testverfahren auf europäischer Ebene wird dabei helfen, Daten vergleichbar zu machen und die Früherkennung flächendeckend zu verbessern.

Die Botschaft ist klar: Die Diagnoselücke lässt sich schließen. Aber nur, wenn die technologischen Fortschritte auch bei den Menschen ankommen, die am meisten davon profitieren.

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