CoreWeave Aktie: Deal unter Druck
24.12.2025 - 02:50:30Die geplante All-Stock-Fusion von CoreWeave mit Core Scientific stößt auf Kritik von Proxy-Advisern und wird von einer rechtlichen Untersuchung überschattet, was die Aktie unter Druck setzt.
CoreWeave verteidigt seine geplante Übernahme von Core Scientific öffentlich – und trifft damit auf wachsende Skepsis. Eine erneute Erinnerung an eine Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei sowie Zweifel an der Bewertung des Tauschangebots haben Anleger verunsichert. Kann die Fusion die Aktie noch stabilisieren?
Die Hintergründe
Das Management veröffentlichte eine Erklärung, in der die geplante All‑Stock‑Fusion als „beste Alternative“ zur Vertikalisierung der Rechenzentrumskette bezeichnet wurde. Kritiker, darunter Proxy‑Adviser, sehen das vorgeschlagene Tauschangebot kritisch. Zusätzlich rief die Kanzlei Kessler Topaz Meltzer & Check eine formale Untersuchung in Erinnerung: Es geht um mögliche Verstöße gegen Bundeswertpapiergesetze im Zusammenhang mit dem deutlichen Zurückschrauben der Jahresprognose im November. Diese Guidance‑Kürzung hatte die Aktie zuvor bereits zu einem starken Tagesverlust geführt.
Hinzu kommt, dass frühe Großverträge zwar Umsatzperspektiven liefern, die operative Umsetzung aber Risiken birgt. Marktbeobachter sehen die Kombination aus aggressiver Expansion, hoher Verschuldung und Konzentration auf große Kunden als zentrale Unsicherheitsfaktoren.
Technik & Kennzahlen
Die Aktie notiert aktuell bei 68,20 €, nach 72,00 € am Vortag. Sie liegt deutlich unter dem 50‑Tage‑Durchschnitt von 78,05 € und dem 100‑Tage‑Durchschnitt von 88,86 €, der Abstand zum 52‑Wochen‑Hoch beträgt rund 57 %.
Kurzfristig sorgt zudem die hohe Volatilität (30 Tage annualisiert: 97 %) für größere Schwankungen. Das Handelsvolumen blieb in der laufenden Sitzung erhöht, was die Nervosität am Markt widerspiegelt.
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Ausblick
Kurzfristig entscheidet sich viel an zwei Punkten: den Abstimmungsergebnissen der Core‑Scientific‑Aktionäre über die Transaktion und dem weiteren Umgang mit der laufenden Untersuchung. Technisch wäre ein Rückgewinn des 50‑Tage‑Niveaus um 78 € ein erstes Stabilisierungssignal; gelingt das nicht, besteht weiteres Abwärtsrisiko bis hin zum 52‑Wochen‑Tief bei 55,00 €.
Investoren sollten zudem das Timing im Blick behalten: Die formelle Zielsetzung, die Transaktion noch im vierten Quartal 2025 abzuschließen, steht kurz vor dem Ablauf, und erste vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2025 sind für Anfang Februar 2026 angekündigt. Ob die Aktie stabilisiert werden kann, hängt damit weniger von Wortmeldungen als vom tatsächlichen Fortschritt bei der Transaktion und von belastbaren operativen Signalen ab.
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