Chrome: Neue Funktion stoppt Benachrichtigungs-Flut automatisch
11.10.2025 - 13:33:01Googles neues Chrome-Update entzieht Websites automatisch Benachrichtigungsrechte bei geringer Nutzerinteraktion. Das integrierte Safety Check-Tool soll das Web leiser machen und Privatsphäre proaktiv schützen.
Google rollt diese Woche ein neues Feature für den Chrome-Browser aus, das Website-Benachrichtigungen intelligent kontrolliert. Das Update betrifft sowohl Desktop- als auch Android-Versionen und entzieht automatisch Websites die Berechtigung, wenn diese zwar massenhaft Alerts versenden, aber kaum Nutzer-Reaktionen erhalten.
Die Funktion ist in Chromes Safety Check-Tool integriert und soll das Web leiser machen – ohne dass Nutzer ständig manuell eingreifen müssen. Ein proaktiver Schritt des Tech-Riesen, der die Last des Privatsphäre-Managements vom Nutzer auf den Browser verlagert.
Kampf gegen digitale Dauerbeschallung
Das neue System identifiziert Websites mit hohem Benachrichtigungs-Aufkommen bei minimaler Nutzer-Interaktion. Googles interne Daten offenbaren das Ausmaß des Problems: Weniger als 1 Prozent aller Web-Benachrichtigungen in Chrome erhalten überhaupt eine Nutzer-Reaktion.
Erkennt der Browser eine Website als Quelle wertloser Alerts, wird deren Berechtigung automatisch widerrufen. Nutzer bleiben aber in der Kontrolle: Chrome zeigt an, wenn Berechtigungen entzogen wurden. Wer weiter Nachrichten von einer bestimmten Seite erhalten möchte, kann die Erlaubnis über das Safety Check-Dashboard oder direkt auf der Website wieder erteilen.
Das Auto-Widerruf-Feature lässt sich komplett deaktivieren. Progressive Web Apps (PWAs) bleiben unberührt, da sie wie native Anwendungen funktionieren.
Das größere Problem: Schleichende Berechtigungs-Inflation
Überflüssige Benachrichtigungen sind nur ein Symptom eines breiteren Smartphone-Problems: der schleichenden Berechtigungs-Inflation. Android- und iOS-Apps fordern regelmäßig Zugriff auf Kamera, Mikrofon, Standort, Kontakte und Fotos an.
Oft sind diese Berechtigungen funktional notwendig, doch Nutzer erteilen sie häufig, ohne die Tragweite zu verstehen – oder vergessen années, dass sie sie einmal gewährt haben. So entstehen Privatsphäre-Schwachstellen: Ungenutzte Apps behalten Zugriff auf persönliche Daten.
Das Prinzip der minimalen Berechtigung verlangt, dass Apps nur auf absolut notwendige Daten zugreifen können. Die Durchsetzung lag jedoch traditionell beim Nutzer, der komplexe Einstellungsmenüs durchforsten musste. Tech-Konzerne erkennen zunehmend: Dieser manuelle Ansatz reicht nicht.
Praktischer Leitfaden: App-Berechtigungen 2025 meistern
Regelmäßige Berechtigungs-Audits sind das wichtigste Sicherheits-Ritual. Auf iOS führt der Weg über Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit
, wo sich Berechtigungen kategorisch überprüfen lassen. Der App-Datenschutzbericht im selben Menü protokolliert App-Aktivitäten detailliert.
Android-Nutzer finden den Permission Manager unter Einstellungen > Apps
oder Einstellungen > Datenschutz
. Best Practice 2025: Äußerst selektiv bei Hochrisiko-Berechtigungen wie Mikrofon, Kamera und Dauerstandort-Tracking sein.
Scheinen App-Anfragen überzogen für deren Funktion, sollten Nutzer sie verweigern. Seriöse Apps erklären kontextuell und transparent, warum sie bestimmte Zugriffe benötigen.
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Strategischer Wandel: KI übernimmt Privatsphäre-Schutz
Googles Chrome-Update ist mehr als ein Feature – es markiert einen strategischen Wandel in der Tech-Branche. Durch engagement-basierte Benachrichtigungs-Filterung setzt Google neue Standards für Browser-Schutz vor digitalen Ablenkungen.
Website-Entwickler und Marketer müssen umdenken: Statt maximaler Lautstärke zählen nun zeitnahe, relevante Informationen, die echte Interaktionen fördern. Googles Tests zeigen: Websites mit gezielteren, weniger Benachrichtigungen verzeichnen mehr Klicks.
Dieser Trend reiht sich ein neben Apples App Tracking Transparency, das App-Entwickler zu transparenteren Datenpraktiken zwingt. Die Zukunft gehört intelligenten, automatisierten Privatsphäre-Systemen, die proaktiv für Nutzer arbeiten – nicht nur verfügbar sind.