CarPlay, Ultra

CarPlay Ultra: Apple startet Revolution im Auto

05.10.2025 - 21:43:01

Während Apple mit CarPlay Ultra die komplette Fahrzeugsteuerung übernimmt, blockieren Autohersteller wie GM die Smartphone-Systeme. Der Konflikt um Nutzerdaten und Kontrolle spitzt sich zu.

Während Apple mit seinem neuen CarPlay Ultra die komplette Fahrzeugsteuerung übernehmen will, blockieren immer mehr Autohersteller wie General Motors den Zugang zu Smartphone-Systemen. Der Kampf um die Kontrolle über das digitale Cockpit eskaliert – und die Kunden stehen zwischen den Fronten.

Jahrelang galten Apple CarPlay und Android Auto als Standard-Ausstattung, die schwerfällige Herstellersysteme durch vertraute Smartphone-Oberflächen ersetzten. Für viele Käufer sind sie beim Autokauf ein Muss. Doch während Apple mit CarPlay Ultra eine noch tiefere Integration anstrebt, kämpfen die Autobauer um die Rückeroberung ihrer digitalen Armaturenbretter – und die wertvollen Nutzerdaten.

Die nächste Generation: CarPlay erobert alle Displays

Apples neueste Innovation geht weit über das gewohnte Smartphone-Spiegeln hinaus. CarPlay Ultra, das im Mai 2025 startete, feiert nun sein Debüt in neuen Aston Martin-Modellen in den USA und Kanada. Das System will das „Beste vom iPhone mit dem Besten vom Auto“ verschmelzen.

Die Neuerung: CarPlay Ultra übernimmt sämtliche Displays – auch das Kombiinstrument hinter dem Lenkrad. Personalisierte Anzeigen wie Tacho und Drehzahlmesser verschmelzen mit Echtzeit-Navigation und Medieninformationen. Fahrer können Klimaanlage und Radio direkt über die CarPlay-Oberfläche steuern, per Touchscreen oder Siri-Sprachbefehl.

Das System ist hochgradig anpassbar und erlaubt Herstellern, ihre Markenidentität zu bewahren. Nach dem exklusiven Start bei Aston Martin haben Hyundai, Kia und Genesis ihre Teilnahme zugesagt. Voraussetzung ist ein iPhone 12 oder neuer mit iOS 18.5.
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Der Automaker-Aufstand: Warum GM den Stecker zieht

Doch nicht alle folgen Apples Vision. General Motors führt die Rebellion an und verbannt seit 2023 sowohl CarPlay als auch Android Auto aus seinen neuen E-Fahrzeugen – beginnend mit dem Chevrolet Blazer EV 2024. Stattdessen setzt GM auf sein eigenes „Ultifi“-System, basierend auf Googles Android Automotive OS.

Die Kunden reagieren empört, frühe Modelle leiden unter Software-Instabilität. Dennoch ziehen Mercedes-Benz, Audi, Volvo und Renault nach. Keiner von ihnen plant die Übernahme von CarPlay Ultra, auch wenn sie die Basis-Version teilweise beibehalten.

Der Grund ist profan: Daten und Geld. Bei CarPlay kontrollieren Apple und Google wertvolle Informationen über Navigation, Medienkonsum und Fahrverhalten. Mit eigenen Systemen können Hersteller diese Daten selbst nutzen und lukrative Abo-Services für Navigation, Apps oder sogar Sitzheizung anbieten.

Googles Doppelstrategie spaltet den Markt

Google verfolgt einen cleveren Zweifach-Ansatz: Android Auto als Smartphone-Projektion und Android Automotive OS als vollwertiges Auto-Betriebssystem. Android Auto soll bis Ende 2025 auf fast 250 Millionen Fahrzeugen verfügbar sein.

Parallel etabliert sich Android Automotive als Plattform der Wahl für Hersteller wie GM, Ford und Volvo, die maßgeschneiderte Systeme ohne komplett eigene Entwicklung wollen. Das gibt ihnen Kontrolle über Design und Fahrzeugintegration, ohne Smartphone-Spiegelung zwingend auszuschließen.

Interessant: Der für 2026 geplante Chevy BrightDrop, ein Nutzfahrzeug von GM, wird beide Systeme anbieten. GMs radikaler Kurs scheint nicht für alle Fahrzeugsegmente zu gelten.

Verbraucher im Kreuzfeuer: Was Kunden wirklich wollen

Die Datenlage ist eindeutig: J.D. Power-Studien zeigen konstant höhere Kundenzufriedenheit bei CarPlay und Android Auto gegenüber Herstellersystemen. Fast 80 Prozent der US-Neuwagenkäufer betrachten CarPlay als Pflicht-Ausstattung.

Dennoch bleibt Kritik nicht aus. Infotainment-Probleme führen seit Jahren die Beschwerde-Listen an, Verbindungsprobleme bei beiden Systemen häufen sich. Autobauer argumentieren, native Systeme wie GMs Ultifi böten stabilere und tiefere Integration als Smartphone-Projektion.

Die Herausforderung: Ein System zu schaffen, das so überzeugend ist, dass Kunden CarPlay und Android Auto nicht vermissen – eine Aufgabe, die der Branche seit über einem Jahrzehnt schwerfällt.

Ausblick: Zersplitterte Zukunft im Auto

Das digitale Fahrerlebnis wird zusehends fragmentiert. Apple und Partner wie Aston Martin setzen auf umfassende Integration mit CarPlay Ultra. Giganten wie GM bauen geschlossene Ökosysteme und spekulieren, dass Kontrolle über Software und Services wertvoller ist als Kundenwünsche.

Viele Massenhersteller bewerben hingegen weiterhin kabelloses Android Auto und CarPlay als Schlüssel-Features – so auch beim diese Woche vorgestellten Mahindra Thar 2025.

Für Neuwagenkäufer bedeutet das: Die gewohnte nahtlose Konnektivität ist nicht mehr selbstverständlich. Wer wird sich durchsetzen – Apples intuitive Integration oder die Verlockung von Daten und Abo-Erlösen? Käufer müssen künftig genauer auf die Digital-Ausstattung achten denn je.

@ boerse-global.de