Canopy Growth Aktie: Rally ausgebremst

Nach dem regulatorischen Feuerwerk folgt die Ernüchterung. Die Papiere von Canopy Growth stehen unter Druck und geben einen Teil der jüngsten Gewinne wieder ab. Während letzte Woche noch Euphorie über die US-Drogenpolitik herrschte, dominieren nun Gewinnmitnahmen das Geschehen und drücken den Kurs in Richtung einer kritischen Marke.

Der Markt korrigiert derzeit scharf. Nachdem die Aktie am Montag bereits rund 10,8 Prozent verlor und bei 1,32 US-Dollar schloss, setzt sich die Schwäche heute fort. Aktuelle Daten zeigen einen Test der Unterstützung bei 1,30 US-Dollar. Dieser Rücksetzer steht im harten Kontrast zur Vorwoche: Am 16. Dezember sorgte die Nachricht, dass US-Präsident Trump Cannabis als weniger gefährliche Droge einstufen will (Schedule III), für ein Tagesplus von über 38 Prozent.

Realitätscheck nach dem Hype

Die Börse bewertet die Lage neu. Die geplante Herabstufung auf “Schedule III” verspricht zwar langfristig Steuererleichterungen und einen besseren Bankenzugang, löst aber die Bilanzprobleme des Unternehmens nicht über Nacht. Marktteilnehmer realisieren, dass sich die fundamentalen Vorteile erst zeitverzögert in der Gewinn-und-Verlustrechnung niederschlagen werden. Trotz des jüngsten Sprungs hat sich der Börsenwert im Jahr 2025 in der Summe halbiert. Die aktuelle Bewegung deutet darauf hin, dass die “Trump-Rally” vorerst an Kraft verliert.

Operative Fortschritte im Fokus

Abseits der Kursturbulenzen treibt das Management den Konzernumbau voran. Die kürzlich angekündigte Übernahme von MTL Cannabis für 125 Millionen Kanadische Dollar (CAD) soll die Position im kanadischen Markt für medizinisches Cannabis stärken und die Effizienz steigern. Dies flankiert die jüngsten Quartalszahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026, die operative Verbesserungen zeigten:

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• Der Umsatz im kanadischen Erwachsenenmarkt stieg um 30 Prozent.
• Die Barbestände lagen bei rund 298 Millionen US-Dollar.
• Der bereinigte EBITDA-Verlust verringerte sich auf 3 Millionen CAD, was einen Schritt in Richtung Gewinnschwelle markiert.

Dennoch reicht dieser strategische Zukauf aktuell nicht aus, um den Kurs zu stützen. Der Fokus der Anleger liegt weiterhin fast ausschließlich auf dem makroökonomischen und regulatorischen Umfeld.

Die Stimmung ist fragil. Anleger wägen derzeit das langfristige Potenzial der US-Marktöffnung gegen die mühsame Realität des laufenden Konzernumbaus ab. Gelingt keine technische Bodenbildung im Bereich von 1,30 US-Dollar, droht ein weiterer Rückfall in Richtung der Jahrestiefststände, sobald sich der spekulative Rauch der letzten Woche vollständig verzogen hat.

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