BP Aktie: Radikaler Umbau an der Spitze
22.12.2025 - 10:10:31Der britische Ölkonzern BP tauscht seine Führung aus, um strategische Unklarheiten zu beenden. Analysten bewerten die Folgen für Aktie und Finanzen unterschiedlich.
Der britische Energieriese BP zieht die Reißleine und tauscht die Führung aus, um den strategischen Schlingerkurs zu beenden. Während mit Meg O’Neill eine externe Managerin erst im April 2026 das Ruder übernimmt, sorgt der sofortige Abgang von Murray Auchincloss für Unruhe an den Märkten. Investoren stehen nun vor der Frage: Bringt der harte Schnitt die nötige Klarheit oder droht dem Konzern eine gefährliche Hängepartie?
Strategiewechsel soll “Drift” beenden
Das Board handelte entschlossen: Murray Auchincloss musste seinen Posten bereits am vergangenen Donnerstag räumen. Um die Zeit bis zum Amtsantritt von O’Neill – die aktuell noch Woodside Energy leitet – zu überbrücken, wurde Carol Howle als Interims-CEO eingesetzt. Ziel der Neuaufstellung ist es, die wahrgenommene “strategische Drift” zu stoppen und das sogenannte “Big Oil Trilemma” zu lösen: den Spagat zwischen notwendigen Investitionen, attraktiven Dividenden und der Energiewende.
Analysten uneins über die Folgen
Die Reaktionen der Experten auf den Führungswechsel fallen gespalten aus. Während Wolfe Research den Schritt begrüßt und das Kursziel auf 51 Dollar anhob, sieht die Bank of America (BofA) Risiken.
Wolfe wertet die Entscheidung als Chance, “implizite Vorurteile” bei Portfolio-Bereinigungen zu beseitigen und Kostensenkungen zu beschleunigen.
Ganz anders die Einschätzung der BofA, die bei ihrem “Underperform”-Rating bleibt. Analyst Christopher Kuplent warnt vor einer “neuen Ebene der Unsicherheit” in der Übergangsphase. Besonders kritisch sieht die Bank das finanzielle Fundament: BP benötige einen Brent-Ölpreis von rund 65 Dollar je Barrel, um die Investitionsausgaben und Aktionärsrückflüsse organisch zu decken. Dies liegt deutlich über der BofA-Prognose von 60 Dollar für das Jahr 2026.
Die Skepsis spiegelt sich auch im Kurs wider: In den letzten sieben Tagen verlor das Papier 3,32 Prozent an Wert und notiert aktuell bei 4,84 Euro.
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Finanzielle Hürden trotz Gewinnüberraschung
Operativ hinterlässt die alte Führung gemischte Zahlen. Zwar übertraf BP im dritten Quartal 2025 mit einem Gewinn von 0,85 Dollar je Aktie die Erwartungen deutlich, doch der geplante Verkauf von Vermögenswerten im Volumen von 20 Milliarden Dollar birgt Gefahren. Experten befürchten, dass Verkäufe im aktuellen Umfeld den freien Cashflow des Konzerns um rund zwei Milliarden Dollar schmälern könnten.
Die Dividendenpolitik blieb von den Turbulenzen bisher unberührt: Am Freitag, den 19. Dezember, schüttete das Unternehmen wie geplant 0,4992 Dollar je ADS an die Anteilseigner aus.
Bis zum Amtsantritt von Meg O’Neill liegt der Fokus nun auf der Interimsführung und der Umsetzung des Sparprogramms. Carol Howle muss Kostensenkungen von 4 bis 5 Milliarden Dollar bis 2027 vorantreiben, um das Vertrauen der Anleger in der Übergangszeit zu stabilisieren.
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